Was mich im Moment von der Suche abhält (die ja allein schon ein Tagesjob ist), ist die Sorge, dass mir das für eine ganze Weile eher noch mehr Fokus abzieht, der für die Alltagsaufgaben dann zusätzlich fehlt.
Die erste Weggabelung ist die, ob der Schwerpunkt erstmal auf Prokrastination/Arbeitsorganisation liegen sollte, eher ergo-artig, oder auf dem anderen angesammelten Lebensschutt. Und was davon Huhn oder Ei ist und wer das am besten beurteilen kann?
Die zweite ist dann: Ich kann das schwer beschreiben, vielleicht wie die ganze Schneekugel einmal gut schütteln - "und Mittwoch in 2 Wochen um 14:30 reden wir dann über die Schneeflocke oben links - bis dahin alles Gute "…
Es kann mir ja schon den Fokus versauen, dass ich heute ein Paket aus der Packstation abholen muss. Das steht dann über Stunden gleichrangig im Arbeitsgedächtnis rum, wenn ich Pech habe.
An meinen nächsten 7 Minuten-Rezept-Termin im Dezember denke ich jetzt schon zweimal täglich. Ich kann mir jetzt schon ausrechnen, welchen Raum das einnehmen wird, wenn es ernsthafter an Grabungsarbeiten geht…
Ich fürchte, vielleicht „zu anspruchsvoll“ zu sein, speist sich aus diesem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Es müsste schon gut laufen, damit es nicht erstmal eine ganze Weile schlimmer wird als vorher, fürchte ich - auf Basis meiner bisherigen Erfahrungen mit mir.
Dass wir dann nächsten Mittwoch um 14:30 darüber reden, dass es die Hunter/Farmer-These gibt und es vor der Evolution nützlich war, ADHS zu haben… brauche ich vielleicht eher nicht.
Und das wird sicher allen Menschen so gehen, aber gerade wegen des Störungsbilds…
Ist wohl das ADHS-Talent zum Teufelskreis: Aus der Perfektionismus-Paralyse nicht ausbrechen, weil es vielleicht nicht perfekt läuft. Die Elvanse-Dose nicht aufkriegen, weil man zu zappelig ist, die Alu-Folie unfallfrei abzukriegen.
Ich werde wohl mal sachte anfangen mit einer weiteren Runde Prokrastinationscoaching. Bei der letzten war ich noch ohne Diagnose und das lief dann raus auf: Kaufen Sie sich „Das ABC der Arbeitsfreude“ und machen Sie einfach XYZ. Aus solchen Versuchen resultiert meine Allergie gegen das Wort „einfach“. Und meine Anspruchshaltung wohl auch… Klappte einfach nicht so richtig.
Tut mir Leid. Zu lang geraten und hätte wohl eher in meinen eigenen Thread gehört. Aber vielleicht habt Ihr Gedanken dazu…