Zu anspruchsvoll für eine Therapie?

Was würdest Du mir schreiben, wenn ich das schreiben würde?

Ich frage das nur, weil … es uns evtl. leichter fällt, anderen Menschen zuzurufen, dass wir vielleicht perspektivisch sogar etwas mehr verdienen als „akzeptable Lebensführung“? Sei es nur als Sicherheitsabstand zu subakzeptabel.

Und weil wir das Risiko kennen, dass wir 2010 vielleicht mal 5 Grad von der geplanten Route abgewichen sind. Damals wäre das eine vergleichsweise leichte Kurskorrektur gewesen. Aber über die Jahre und mit Zinseszinseffekt der Diversität…

Würden wir überhaupt in diesem Thread schreiben, „wenn doch gerade alles so gut läuft?“

Obwohl das vielleicht rein theoretisch sogar ein guter Zeitpunkt wäre für Aufräumarbeiten und Konsolidierung?

Verzeih mir. Ich unterschreibe alles, was Du sagst. Wort für Wort. Ich schreib diese Antwort nur gerade Dir, weil ich es mir selbst schreiben müsste. Funktioniert aber besser mit Gegenüber.

Ich habe hier den Aufnahmebogen für das Coaching liegen. Es ist nur ein Prokrastinationscoaching. Nicht mal das erste. Und selbst da gibt es evtl. einen inneren Anteil, der sagt „Never. touch. the. Schneekugel.“ Ich kannte den gar nicht. Der meldet sich erst jetzt, wo es konkreter werden könnte.

No risk, no Fortschritt. No risk, no fuck-up. Beides völlig richtig.

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Was der Anteil noch so sagt: Ich möchte kein Bullshit Bingo mehr spielen. Ich möchte mittelfristig nicht mehr über hunter-farmer sprechen oder das ich mir selbstwertdienlich vor Augen führen soll, wie gut ich auf der Alm funktionieren würde. Obwohl wohlwollendes hunter-farmer noch nicht mal der worst case ist.

Ich habe Angst vor einer neuen Runde Trauerarbeit, falls ich mir genauer angucken soll, welche Folgen meine Defizite haben.

Ich habe die Sorge, dass es narzisstisch-esk rüberkommt, wenn ich sage „Mein Problem ist anders als das Durchschnittsproblem, weil ich XYZ ja schon versucht habe.“ Dass ich mich mit meiner Prokrastination gefühlt länger befasse als mein Gegenüber im Job ist, würde ich ja ohnehin für mich behalten. Das wäre ja total kontraproduktiv.

Ich weiß nicht, wie lange ich nickend auf die Nasenwurzel gucken kann, bis mich ein „Das hier bringt doch auch wieder nichts“ überwältigt, nach innen oder außen.

Und dann ist da noch das mit dem „einfach“.

( Der Anteil heult zwar ein bisschen, aber sagt, ich soll Dir für den Thread danken, @Autumnly.)

Vielleicht sollte ich das hier ausdrucken und als „Konkrete Geschäftsbedingung eines inneren Anteils“ als Annex 1 zum Coaching-Vertrag mitschicken. Und sehr wahrscheinlich hat jeder solche Bedingungen… ADHS, NT oder nicht.

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Hm… bin unsicher. An sich finde ich es erstmal tatsächlich positiv davon auszugehen, dass es nächstes Jahr nicht mehr so anstrengend ist, wie es jetzt gerade im Moment ist.

Vielleicht kommt es auch darauf an, welche Ziele man hat. Ich habe ganz ganz große Schwierigkeiten mit diesem Ziele-Kram. Meistens ist das die Aufgabe, die ich überspringe, weil ich wirklich nicht weiß, wie man die löst. „Formuliere ein Ziel!“ Das ist so ein brutaler Satz. Immer wieder komme ich zu dem Schluss, dass Ziele irrelevant sind, dass es mehr um den Weg und die Prozesse geht. Und was ist dann besser, als dass es doch gut funktioniert, ohne innere Dramen?
Aber wenn die inneren Dramen aufkommen, ist halt professionelle Unterstützung notwendig.

Das ist irgendwie auch so eine unfaire Sache, die ich nicht akzeptieren will. Warum müssen kranke Menschen ihr Leben strenger kontrollieren als Andere, sich mehr reflektieren und an sich arbeiten, wenn sie ein anderes Gehirn haben? Sollten nicht alle Menschen die gleichen Chancen haben? Ich arbeite schon sehr viel mehr an mir als 90 Prozent der Leute in meinem Umfeld, habe ich den Eindruck und denke mir: Was denn noch?

Ich habe den Eindruck, so eine Aneinanderreihung von Verletzungen hinter mir zu haben. Völlig offen und naiv bin ich in solche Coachings gegangen. Jedesmal bin ich total motiviert und dabei, engagiere mich und bringe mich ein. Ich will an mir arbeiten und besser werden. Und dann stellt sich jedesmal heraus, dass ich es nicht wie die Anderen mache, offensichtlich auch nicht verstehe wie man es machen muss, die Anderen mich als störend empfinden mit meinen komischen Beiträgen. Dann bin ich wieder das Alien und fühle mich schrecklich. Nach Tage langer Erschöpfung sehe ich mich dann gezwungen, das aufzuarbeiten, damit es irgendwie weitergehen kann. Und dann stelle ich fest, dass die Situation so war, wie sie war, aufgrund meiner speziellen gesundheitlichen / psychischen Themen und es quasi so kommen musste, es ja auch quasi okay ist und ich das einfach noch eine Weile verdauen muss.

Und irgendwie habe ich keine Lust mehr darauf. Irgendwie erwarte ich mittlerweile, dass wenigstens meine Behandler genug über ADHS und Trauma wissen, um keine unmöglichen Dinge von mir zu erwarten, sodass ich die Beziehung nicht wieder auflösen und den Schaden verarbeiten muss.

Vielleicht ist mein Vertrauen einfach aufgebraucht. So fühlt es sich zumindest an.

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Ich habe nicht alles gelesen, möchte dir nur kurz meine Sichtweise teilen:
Zu deiner Frage, ob Medikamente ohne Therapie sinnvoll sind: Es gibt schon Studien, die darauf hinweisen, dass eine Kombination aus beidem langfristig erfolgreicher ist. Aber das bedeutet nicht, dass es für jeden gleich funktionieren muss. Dein eigener Weg zählt und wie du dich damit fühlst.

Das Wichtigste ist, dass du das machst, was für dich funktioniert – ob das mit oder ohne Therapie ist.

Ich mache zum Beispiel auch keine Therapie weil ich das nicht sinnvoll und zielführend für mich persönlich erachte.

Mir persönlich hilft es im Job mit coaches zu arbeiten, die konkret auf mich und meine Baustellen eingehen und Lösungswege finden. Das hat mir bis jetzt immer gut geholfen.

Es ist zwar aus dem beruflichen Kontext aber ich nehme sehr viel auch ins Private mit. Ein rundumreflektieren sozusagen :wink:

Ea gibt auch übrigens Apps mit denen du arbeiten kannst. Damit bist du total unabhängig von Personen

Das Wichtigste: Nichts muss, alles kann.

Ich würde mir da gar keinen Stress machen. was du jetzt entscheidest muss ja morgen nicht gelten und was du morgen entscheidest muss übermorgen nicht gelten.

Was ich auf jeden Fall schon lernen durfte ist: wir überanalysieren häufig und das ist ein riesiger Fehler.
Manche Dinge sind wie sie sind und es ist sehr entlastend das einfach so anzunehmen und ab da weiter zu machen wo man quasi steht.

Ein coach kann das gut begleiten, ein Therapeut geht oft tiefer und oft ist das gar nicht notwendig.

Vielleicht brauchst du einfach nur uns hier als Forum oder andere Menschen an deiner Seite die du bereits kennst… vielleicht ist die Lösung sehr viel näher als du denkst :adxs_zwinker:

ich wünsche dir ganz viel Glück für deinen weiteren Weg…wird schon :adxs_friends:

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Ich lache gerade. Aber es ist kein freudiges Lachen, sondern ein sehr respektvolles mit Verständnis. Ich kann die Steinzeit-Märchen nicht mehr hören. Sie bringen gar nichts. Für mich bestätigt sich dadurch nur so ein sinnloses „wenn A, dann B“-Denken, dessen Langeweile und Beschränktheit mich in der Grundschule schon zur Verzweiflung gebracht hat.

Exakt dieselbe Angst habe ich gerade eben gespürt, als ich das mit der Ungerechtigkeit geschrieben hatte. Ich hatte schon geschrieben, dass das vermutlich überheblich ist und es allen Menschen so geht. Doch mit einer kurzen Mut-Anwandlung habe ich mir einen Ruck gegeben und es wieder gelöscht. Es ist doch so!

Jup! Absolutely!

Ich danke dir und dem Anteil auch!

Das klingt für mich nach einem viel versprechendem Ansatz. In diesem Forum finden sich immer wieder Sätze von Anderen, die wie ein Erste-Hilfe-Koffer, etwas Sicherheit, eine Batterie oder ein Schokoriegel wirken. Das sind auch viele Sätze von dir, @Elementary !

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Danke, @Lea. Das hat mir auch gerade Luft verschafft.

Wenn da nur nicht die andere Sorge wäre, das es in der nächsten Mittelgroß-Krise heißen könnte: „Warum hast Du Dir denn nicht mehr Hilfe geholt?“

(Weil: siehe oben. Ich sollte diesen Anteilstext doch ausdrucken und für den Ernstfall irgendwo gut auffindbar hinlegen. Der ist evtl. multifunktional.)

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Mich holt dies hier gerade sehr ab @Lea, Dankeschön :white_heart: und was du schreibst @Elementary :white_heart: ich glaube, die Sache mit dem Ausdruck :adxs_daumen:

Und was die hilfreichen Sätze angeht @Autumnly :white_heart: ich komme gar nicht mehr hinterher, mit Lesezeichen setzen :adxs_crazy:

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Jeder PatientMenschBetroffene braucht genau DEN TherapeutCoach, der zu ihm passt.

Für HBs, insbesondere solche der heftigeren Sorte, bedeutet das für mich, dass es ein TheraCoachoPeut sein muss, der auch damit umgehen kann.
Und zwar nicht nur kognitiv a la „hab gehört, dass es so was gibt, soll diesdasjenes verändern“, sondern der selbst so dreht. Sonst kann man auch gleich das Buch lesen, das der darüber gelesen hat.
Bei Beziehungen gilt übrigens das selbe.

Netterweise sind HBs recht leicht zu erkennen, wenn man weiss, worauf man achten muss. Auch das betrifft TheraCPs ebenso wie Partnerschaftskandidaten.

Die Magie, die erforderlich ist, um irgendeinem Menschen (auch außerhalb therapöser oder nichttherapöser Partnerschaften) so nah kommenzu können, dass es für eine Thera-, Partner- oder Freundschaft reicht, ist dagegen ziemlich unprädiktionierbar.
Daher würde ich als Hb und erst recht als HB+ primär nach HB-Zeichen suchen und dann unter den verbleibenden Kandidaten ausprobieren, wo sich die Magie des mitfühlenkönnens einstellt.

Ich weiss, dass ich damit manchen Coaches unrecht tue (ich kenne definitiv hochdrehende Coaches), aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Coach so schnell dreht, wie es ein HB+ braucht, dürfte bei Psychologischen Psychotherapeuten vielleicht doch etwas höher sein.
Es sei denn, HB steht explizit auf der Themenliste.

Huge hugs

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Hugs Back (=HB)

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Aber malen wir uns jetzt so ein Venn Diagramm aus den diversen Buchstabenkombinationen, der räumlichen Erreichbarkeit, zeitlichen Verfügbarkeit, Finanzierbarkeit oder Kassenzulassung, stimmender Chemie, Leidensdruck, aber gerade nicht zu viel davon?

Ich mochte diese Zirkelbilder ja schon immer.

Und wenn wir da einen Termin bekommen, müssen wir den ja auch noch richtig im Kalender eintragen! Nicht im Folgemonat oder 2 h zu spät oder so. Und dann darf da bei 5 Minuten Verspätung auch von einer etwaigen Assistenz kein „Sie müssen Ihre Krankheit schon managen“ kommen. Sonst kommt RS noch als Buchstabenfolge dazu, mit Großalarm.

Ob ich im Zirkelbild eines behandelnden Gegenübers als Wunsch-Behandlungsobjekt auftauchen würde, weiß ich auch nicht…

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Liebe @Elementary ja, es ist alles an Bullshit möglich , aber neben dem ganzen Bullshit haben wir hier doch auch schon einiges gelesen wo es ohne Bullshit hilfreiche TheraCoachingsPsychoFachleute-Begegnungen gab.

Ich habe ja auch sehr positive hilfreiche Erfahrungen gemacht und die weniger hilfreichen Begegnungen haben an einigen Stellen auch geholfen für mich herauszufinden was ich bestimmt nicht bin oder im Umgang mit mir nicht haben möchte.

Alleine weil du ja weißt was du nicht willst kannst du im Grunde genommen schon im ersten Kontakt vorselektieren. letztendlich bist du in jedem Schritt dabei wie weit es in einer Therapie gehen soll und kannst in jedem Moment stopp sagen .

Was wäre denn dein „realistischer“ Wunsch mit Blick auf bleibende ADHS Symptomatiken , was eine Threapie/Coaching die bringen könnte? Was erhoffst du dir ?

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Danke, @Nelumba_Nucifera. Das hat mich gestern zum Nachdenken gebracht.

Zum Teil schlägt da vielleicht diese Unterscheidung zwischen „hin-zu“ und „von-weg“-Motivationstypen durch. Ich bin (leider) eher ein von-weg-Typ. Ich könnte eher formulieren, was ich nicht mehr will.

Und darunter ist vielleicht noch die Sorge: „Wenn das Auto wieder mit mehr PS fährt, dann muss/werde ich auch wieder mehr Gas geben und dann wird alles wieder sehr schnell. Und „machen“ muss ich es ja ohnehin selbst.“ Selbstvorwurf mögliche Schonhaltung, vielleicht.

Mehr hat der Anteil mir gestern nicht mehr gesagt, und seitdem schweigt er auch. Danke Euch, dass es mal raus durfte. Mal sehen, welche Unterströmung sich jetzt durchsetzt. Bei jedem von uns.

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Für mich hat sich’s erstmal austherapiert!

Da renn ich seit Jahren von einem Therapeuten zum anderen. Heul beim Arzt rum, renn zum Beratungsinstitut und lass mich Schlussendlich akut in eine Klinik einweisen.
Und für was?
Überall bekam ich immer und immer wieder gesagt, Frau Nova, Sie sind doch so reflektiert.
Sie brauchen keine Therapie!
What???
Ich geh grad am Stock und schreie um Hilfe, aber ich bin ja so reflektiert!!
Es gab ne Zeit, wenn ich da noch einmal das Wort ‚reflektiert‘ zu hören bekommen hätte, ich hätte um mich geschlagen und getreten!

Dann biste in der Klinik, weil du bereits komplett den Lebenswillen verloren hast und eckst da auch ständig bei den Therapeuten an, weil du mit deinen Emotionen nicht umgehen kannst.
Und auch in den Gruppen biste immer Außenseiterin, weil du so anstrengend bist.
Ein Mitpatient meinte einmal, mit mir würde er es als Partner niemals aushalten, weil ich ne Wundertüte wäre. Heute gut drauf, morgen am heulen und immer irgendwie Drama….
Gemerkt hat’s trotzdem nie nicht einer.

Und jetzt, nachdem eine Freundin sagt, mein Verhalten kommt ihr bekannt vor, guck da mal hin, ergibt die ganze Sch… Sinn.

Für den Moment hab ich erstmal genug von Therapeuten.
Mir hat vor ca 3 Jahren am besten ein Selbsthilfeforum geholfen und jetzt ist es genauso.
Der Austausch ist das, was mir hilft.
Das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Der Input, den man hier mitnehmen kann.
Strategie-Tipps usw.
Auch dass sich selbst mal auf die Schippe nehmen. Nicht mehr so unnachgiebig mit sich umzugehen. Für sich selbst ein besseres Verständnis entwickeln.

Ich hab sicher auch noch andere Baustellen, die ich eigentlich immer vordergründig gesehen habe. Da ist ne PTBS, die nie behandelt wurde.
Da sind einige Kindheitstraumata, die immer mal hochkommen. Da ist dieses Schuldthema.
Aber hey, auch wenn da irre viel von geprägt hat und immer mal anklopft:
Es war einmal und ist nicht mehr….

Es so zu sehen und mir selbst meine Strategien und meinen Umgang mit mir zu erarbeiten, erleichtert es mir psychisch auf jeden Fall.
Es wird ein Leben lang ein steinigerer Weg sein, als es für andere ist, aber so what…
Wird’s auch nicht langweilig :joy:

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wenn ich das hier so alles lese bin ich ja schon ein bisschen froh das ich so einfach gestrickt bin. :slightly_smiling_face:

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Ich hingegen möchte mich für mein Zopfmuster und meine Norwegerpullihaftigkeit entschuldigen, die sich hier soviel Raum genommen haben. Meiner Oma gefiel damals im Burda-Heft „Stricken“ das Muster. Ich wurde nicht gefragt. Das für die Wolle geschorene Schaf auch nicht.

Im Winter ist es ok. Da kann man manchmal Leute wärmen, die kalte Füße haben.

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Von den Mustern auf den Webstühlen zu den Mustern in den Computerprogrammen ist es ein Katzensprung.

Die Computerprogramme, die ich schreibe, sind häufig pures Spaghetti-Chaos. Ich bewundere sehr die Könner von Clean Code. Und ich habe auch nichts gegen übersichtlich gestrickte Pullis. Sind es Muster oder Laufmaschen, in denen ich in der Regel umherlaufe?

Es ist sicher für noch mehr gut. An der Intelligenz kann es jedenfalls nicht liegen. KIs mit extrem viel Rechen-Power produzieren ebenfalls Spaghetti-Code.

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Liebe @Nova

Ist das so gemeint, dass Du seit der ADHS Diagnose das Ganze anders angehen kannst und willst…?

So würde ich nämlich eigentlich verstehen… zumindest mit meinem Hintergrund…

Man hat zwar von früheren Maßnahmen nicht so wirklich profitiert, aber aus der Summe der Fragen, die einem gestellt wurden, seien es von Therapeuten oder von Mitpatienten/Klienten, und dazu den Fragen, die man sich selber gestellt hat… In der Summe hat man so eine Art Repertoire, aus dem man beim Lesen hier oder in physischen Selbsthilfegruppen schöpfen kann.

Man kann diesen Fragen nun aus einer komplett anderen Perspektive nachgehen und selber gewisse Antworten finden, mit vielem und Reine kommen… Vieles ist vielleicht dann doch gar nicht so schlimm gewesen, was andere einem weismachen wollten, sondern schlimm waren eigentlich andere Sachen… die eben mit dem eigenen ADHS/Neurodivergenz und ADHS/Neurodivergenz der anderen zu tun hatten und haben.

Ist es in etwa so gemeint…?

Das zumindest sind so ein paar Erfahrungen von mir und mir kommt es so vor, dass es sich teilweise mit Deinen Erfahrungen deckt.

Interessant fände ich jetzt, zu hören, inwieweit das sich wahrscheinlichnicht mit deinen Erfahrungen deckt. Wo Du vermutlich noch etwas anderes gemeint hast…

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Hey @Nono

Ja genau, ich will und kann das jetzt anders angehen.

Ich war jahrelang damit beschäftigt, rauszufinden, was mit mir los ist.
Viele spiegelten mir ja, ich wär toll reflektiert und es ist alles okay mit mir.
Und ich hab mich nirgends ernst genommen gefühlt.
Nicht im Elternhaus, nicht in meiner ersten Partnerschaft, nicht von Freunden und schon gar nicht von Ärzten oder Therapeuten.

Im Job hab ich gut funktioniert, bis ich’s nicht mehr tat und komplett zusammengebrochen bin und mich akut in eine Klinik hab einweisen lassen.

Aber auch da hab ich mich in der Klinik nicht verstanden und ernstgenommen gefühlt.
Bekommst halt deine Diagnosen und wirst so wieder ins Berufsleben zurückgeschickt.
Und meine Verhaltenstherapeutin hat eigentlich nur gequatscht und wollte wissen, was so aktuell Stand ist bei mir.

Letztendlich wurde ich in meiner neuen Partnerschaft Co-abhängig und als ich da an meinen Tiefpunkt kam, half mir eine SHG da raus und wieder zu mir selbst.
Und das ist für mich eben die beste Therapie.
Ganz besonders online.

Da ist gefühlt 24/7 jemand ansprechbar.
Man schreibt seine Struggles nieder und bekommt das direkte Feedback.
Muss nicht wochenlang auf nen Thera-Termin warten.

Also denke ich, dass es jetzt schon so ist, wie du es schreibst. Durch die ganzen Erfahrungen und dem ständigen Mit-sich-selbst-Auseinandersetzen, hab ich bereits einiges an Werkzeugen an der Hand und mit dem Wissen um meine ADHS rückt beinah alles in ein anderes Licht. Und somit kann ich wohl sagen, ich hab vermutlich aus diesen Erfahrungen, die damals zu nix nütze waren, zum Schluss doch einiges mitgenommen.

Fazit: das deckt sich :wink:

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Ich liiiiiebe Norwegerpullis. Vor allem die ohne Zopfmuster.
Aber dick mit Rollkragen.
Wär ich ne Frau und wären es Schuhe, wäre ich voll im Klischee.
So roll ich den Kragen hoch und alles ist Zopf :slight_smile:

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Gegen die wirren Muster die ich so manchmal stricke muss ich dann abends mein Pillchen nehmen damit mir nicht die Nadeln verbiegen. Ist anstrengend wenn man zeitweise in allem möglichen Muster sieht, bzw. glaubt zu sehen, vor allem in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Ich glaub das gefiel keinem der Potentiellen Vorstricker was dabei rausgekommen ist, aber die ursprüngliche Anleitung war gut gemeint, da bin ich mir aber sicher.

Das Spaghettimonster Chatgpt sagt meine Antwort ist gelungen. Dann Glaube ich das einfach mal. :slightly_smiling_face:

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