Zu anspruchsvoll für eine Therapie?

Ich finde es übrigens enorm bereichernd, dass mit @JohnnyB hier nun ein Psychotherapeut anwesend ist. Danke dafür! Dieses Thema auch aus Therapeutensicht eingeschätzt zu wissen, ist beinahe das Sahnehäubchen auf diesem ohnehin sehr interessanten Thread.

Ich hatte konkret nach einer Therapeutin mit ADHS-Kenntnissen gesucht, die VT/Schematherapie anbietet. Schematherapie deshalb, weil mir der sehr akribische Blick in meine Kindheit und Jugend, das Warum?, Weshalb?, Woher? sehr wichtig ist. Ausschließlich im Hier & Jetzt an maladaptiven Verhaltensweisen zu arbeiten, hätte mir nicht genügt. Ob das nur die Schematherapie bieten kann, mag ich nicht zu beurteilen, sie wurde mir jedenfalls als geeignet empfohlen.

Da fehlen mir schlichtweg die Worte (hätte ich aber ganz sicher wiedergefunden, hätte ich die Dame an der Strippe gehabt).

Nochmal der Hinweis auf das Kostenerstattungsverfahren, über das ich gehen musste mangels Therapeuten mit Kassensitz:

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Ich find das ja so spannend, was ihr alles checkt in der Therapie. Ich bin voll der Nullblicker, warum weiß ich ja jetzt aber das hat meine Therapeutin zeitweise glaube ich echt den letzten nerv gekostet. Meine Lieblingsworte ihr gegenüber waren „so verhält sich doch kein Mensch.“ Manchmal bin ich auch sehr nachsichtig mit ihr gewesen, fast schon wie mit einem Kind, dabei bin ich ja selber quasi noch eins. :grin:

Ich habe immer wieder mal die Stunde gesprengt weil ich mir zuhause alles durchgelesen habe was sie vermutlich vorhat oder in der folge Stunde auf einmal mit ganz anderen Problemen kam weil die alten schon längst abgearbeitet waren und sie musste sich was neues einfallen lassen… :slightly_smiling_face:

Ich glaube das meiste habe ich alleine getan und zuhause oder aber bei ihr dann selbstständig Dinge aufgearbeitet und sie hat eingegriffen wenn nötig. Ja so irgendwie. Keine Ahnung, hat auf jeden Fall geholfen bzw. hilft. Geh da recht gerne hin, auch wenn es Zeitweise echt anstrengend war. Ist manchmal nicht leicht mit mir. :upside_down_face:

edit: ach ja und ein wenig nachgeholfen habe ich ihr auch wenn sie was übersehen hatte. „Dem Maler auf die Finger schauen und Fehler aufzeigen.“ War ok und sie hatte mich dazu ermutigt ihr zu helfen.

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Ich wünschte, ich hätte irgendwann mal wirklich positive Erfahrungen mit Therapeuten gemacht.
Bisher hatte ich aber nur Pech.
Probatorische Sitzungen hatte ich je eine bei drei Therapeutinnen. Alle sagten mir, die jeweilige Therapieform wäre für mich nicht geeignet, ich bräuchte eine andere.
Die VT schickt mich zur tiefenpsychologischen, die schickt mich zur Traumaambulanz, die ist der Meinung ich brauch VT. Alle meinen ich wäre so reflektiert, dass ich doch eigentlich gar keine bräuchte.
Ich war bei einem Therapeuten, der EMDR mit mir gemacht hat. 3 Sitzungen. Das hat nicht funktioniert.
In der Klinik der Therapeut wollte nur Fantasiereisen und EMDR machen. Und er hat mich jede Sitzung gereizt bis aufs Blut. Einmal so sehr, dass ich nach 10 Minuten bereits von ihm rausgeworfen wurde, weil ich seine Arbeitsweise kritisiert habe.
Bei ihm kamen alle regelmäßig heulend aus der Sitzung.
Meine Thera, die jetzt in Rente gegangen ist, hat nix weiter getan, als mich auszufragen, wie es grade bei mir läuft.
Auf mich und meine Probleme ist sie aber nie eingegangen. Hat dann lieber von sich selbst erzählt.
Sie hat mir zu Weiterbehandlung eine Kollegin empfohlen, die mich aber schon am Telefon so
Aufgeregt hat, dass da auch nix draus wird. Sie wollte mich nicht aufnehmen, weil sie mich zeitaufwendig begutachten müsste.
Nun steh ich ohne Therapie da.
Trauma kannste hier in der Region total vergessen, außer ich zahle es selbst und das sind überwiegend Heilpraktiker.
Und ADHS für Erwachsene……as soll ich sage :woman_shrugging:t2:

Auch nach Ergotherapie hab ich mich umgesehen. Da wieder ADHS Erwachsene keine Angebote.

Also bleibt mir im Moment nur Medikation und Selbsthilfe.

(Musste mich mal darüber auskotzen. Könnte auch noch mehr, aber reicht erstmal.
Danke fürs Lesen :blush:)

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Huhu!
Ich hab schon die Vorschau deiner Antwort gesehen…
Ich will das gern in Ruhe lesen und verarbeiten.
Ich danke dir ganz herzlich, denn es bringt Aufschluss.
Habe vielleicht noch Fragen dazu,.
Will aber den Beitrag auch nicht hijacken…

Herzliche Grüße!Femme

@Autumnly
Ich mag dir gern auch noch antworten…
Aber ich mag auch nicht den Beitrag an mich reissen…

Ich mach heute auch mal Pause mit all dem Thema. Baustellen die ich akut habe.
Geht mir leider schlecht…

Nur ein kurzes Plopp im Kopf:
Vor Jahren las ich, dass die Uni St Petersburg eine Studie hatte…
Schamanen, Heiler in trad, Gesellschaften ähnliche Hirnstrukturen/ Funktionen haben wie ADHSler.
Fand ich interessant,
Ich bin kein Eso Schwurbler, aber ich glaube, dass allgemein auch spirituell ( im Sinne von Seele mit betrachten im Sinne von Erleben und ganzheitlichem Blick) allgemein hilfreich ist.
Ich glaube, dass die meisten Therapien sehr kognitiv ausgerichtet sind.
Dazu… Werde FIT für das Leben in dieser Gesellschaft, die selbstverständlich eher für neurotypische Menschen ausgerichtet ist.
Ich denke idh hätte mit mir selbst auch alleine in einer Blockhütte als Aussteiger mit mir selbst und meiner adhs Probleme.
Ich meine aber, dass diese Gesellschaft, die verrückten Werte, dieses abgespalten Sein vom Erden, sich fühlen, sich erleben und dieser Hatz durch den Alltag mit all der Flut der Selbstoptimierung ( weil man es muss), sowie dieser Flut an Konsum ( und ich bin da auch ein Kind dieser Gesellschaft) viele Menschen in seelische Probleme stürzt. Wenn man dann noch adhsx betroffen ist dann haut es durch die ganze Grund“ Konstitution „ nochmal mehr rein.

Sorry es wurde nun länger.

Allgemein weiss ich auch nicht welche Baustelle und welches Thema bei mit eigentlich das Übelste ist.
Ich glaube eine Familientherapie wäre bei mir das was jetzt anstünde. Oder einfach eine Therapie zur stoischen, radikalen Akzeptanz der Dinge wie sie sind und die ich anscheinend auf meiner Insel nicht mehr grade biegen kann…
Sorry… sooo lang geworden.
Fliesst aus mir raus.
Ich gehe nun offline und vielleicht einfach Herbstluft atmen.

Ich will dir trotzdem kein Handaufleger empfehlen… aber vielleicht täte es uns allen gut erst mal irgendwie zu lernen wie man sich selbst runterbringen kann. Ich bin so durch und überreizt, dass ich nur noch das Gefühl bodenlose Traurigkeit wirklich fühle …

Alles Lieb euch erst mal.
Melde mich, wenn ich hier wieder ohne megalange, highjackende, aufgewühlte Texte, antworten kann.

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Ist mir auch schon aufgefallen. Oder es waren Psychotherapeuten die angeblich fit im Gebiet ADHS sind und dann stand irgendwo etwas verdeckt dass sie Heilpraktiker für Psychotherapie sind.

Problem ist eher, dass viele Therapeuten mit Kassenzulassung keine Internetpräsenz haben und im Netz kaum zu finden sind. Es besteht also keine Möglichkeit sich zu informieren und es bleibt nur die Möglichkeit anzurufen.

Die Bandansage dann:

Termine können telefonisch nur mittwochs von 10.43 bis 10.55 Uhr vereinbart werden.

Es ist natürlich sinnvoll Sitzungen zu machen statt auf dem Telefon zu sitzen.

Dann rief ich Mittwoch 10.44 Uhr an und bekomme vom Band angesagt, dass wegen Urlaub dies nicht möglich sei ohne mitzuteilen wann die Erreichbarkeit wieder gegeben ist. Dann im Wochentakt 3x immer noch die gleiche Ansage, nach weiteren 2 Wochen immer angeblich noch im Urlaub. Da hat jemand vergessen die Bandansage zu ändern.

Vor paar Jahren hatte ich noch extreme Probleme zu telefonieren. Die Therapeutensuche war da zusätzlich sehr unangenehm und es gibt Leute die mit Telefonieren noch mehr Probleme haben.

Ich schrieb auch Therapeuten E-Mails, dass ich zeitlich vollkommen flexibel sei und ich den nächsten freien Termin nach seiner Bestimmung gerne annehme. Ich fasste mich bewusst kurz, schrieb den Grund rein und hängte die Überweisung (als kleines PDF) des Arztes an. Es waren keine 4 Sätze. Eine normale Antwort wäre:

Ich habe Sie für den 5.5.2022 um 9.45 Uhr vermerkt. Sollten Sie nicht erscheinen können, bitte ich um Rückmeldung bis spätestens X Tage vorher.

Oberlehrerhaft kam da eine Antwort wie folgt:

TERMINE WERDEN HIER NUR TELEFONISCH GEMACHT!!!

Danke für’s Anbrüllen.

Ich wünsche mir eine zentrale Telefonnummer für KK-Therapeuten, die einen Überblick haben wer was macht und wer Kapazitäten hat. Sicher gibt es Landstriche wo Therapeuten teilweise Däumchen drehen und Videositzungen möglich wären, trotz großer Distanz. Von den KK finanzierte, professionell begleitete Gruppentherapien fehlen mir auch. Selbsthilfegruppen sind oft kaum zu finden. Allein das Suchen nach psychologischer Unterstützung ist so schwer, dass man daraus ein eigenes FH-Studienfach machen könnte. Für gesundheitlich angeschlagene Leute noch schwieriger, weil alles mehr Überwindung und Kraft kostet. Kraft die fehlt.

Teilweise wäre es mir auf den Internetpräsenzen lieb, wenn die dort schreiben würden wo sie nicht spezialisiert sind.

Ich hatte auch schon einen KK-Therapeuten (ärztlich!) der von „alternativer” Medizin ganz viel hielt und mir eine Mikrobiomanalyse schmackhaft machen wollte.

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Aus meiner Sicht: Fühl dich frei, das zu tun! Der Thread ist für Alle da!

Vielen Dank für deinen spannenden Beitrag und eine gute Zeit draußen!

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Boah, das wäre gigantisch gut! :face_holding_back_tears:

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Aussage meiner Krankenkasse:
„Wir haben keine Übersicht über die Therapeuten und wer davon noch aktiv ist oder überhaupt Plätze frei hat…“

Soviel zum Thema Planbarkeit von Therapieplätzen, Erfordernissen und Statistiken :zipper_mouth_face:

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Der Terminservice der Krankenkassen funktioniert doch deutschlandweit, oder? Versucht es dort mal, falls ihr es nicht schon getan habt. Leider ohne Gewähr, dass es freie Termine gibt.

Die Krankenkassen sind vom Gesetzgeber angehalten, „eine flächendeckende, bedarfsgerechte und wohnortnahe Versorgung ihrer Versicherten gewährleisten. Darüber hinaus müssen sie rechtzeitig für die notwendige Behandlung ihrer Versicherten sorgen.“

Falls sie diese Verpflichtung nicht erfüllen können, muss man ihnen zwar das Systemversagen nachweisen, hat dann aber, zumindest lt. Gesetz, das Recht, sich einen privaten Therapeuten zu suchen, der von der KK finanziert wird.

Bis vor einigen Jahren waren die KK noch verpflichtet, die Anzahl der beantragten Kostenerstattungsverfahren offenzulegen. Das Systemversagen war dadurch quantifizierbar und wäre durch eine Erhöhung der Kassensitze auch zu beheben. Man kann sich denken, welche Lobby diese Transparenz schnurstracks zu unterbinden wusste.

Nun haben wir die Situation, dass ausgerechnet eine Patientengruppe, der es störungsbedingt ganz besonders an mentaler Stärke mangelt, eine nicht vorhandene Kraft aufwenden muss, um vom Gesundheitssystem aufgefangen zu werden. So, als würde man von jemandem mit gebrochenem Bein erwarten, erst noch einen Halbmarathon zu laufen, bevor der Arzt tätig werden darf.

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Kassen zahlen einen geringeren Stundensatz als Privatzahler direkt.
Kassen verlangen zudem Anträge. Das kostet weitere Zeit und einiges an Nerven.
Kassen begrenzen die Stundenanzahl nach Sitz und Vorjahresebudget, was die Freiheit, mal weniger und mal mehr zu arbeiten, beeinträchtigt.
Dazu kommt ein aufwändiges Abrechnungsverfahren, für das man teure und fehleranfällige Hard- und Software braucht.

Privatpraxen müssen zwar Werbung für sich machen. Ab einem bestimmten Ruf, einer bestimmten Bekanntheit einer/eines Psych aber nur wenig.

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Nachteil hierbei:
Du kannst im Endeffekt keine Spezialisierung angeben.

Ja, du bekommst binnen kurzer Zeit einen Termin für eine probatorische Sitzung.

Das heißt allerdings im Endeffekt folgendes:

  • Keine Garantie, dass die Person / Praxis auf ADHS Spezialisiert ist
  • Keine Garantie, dass die Person / Praxis noch Patienten aufnimmt

Diese beiden wesentlichen Punkte kann / will der Terminservice nicht berücksichtigen.
Ist im Endeffekt also auch „nur“ eine form von „Augenwischerei“…
Leider…

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Das kann oft schon eine Hilfe sein, allein um mit jemandem überhaupt zu sprechen und neue Impulse zu bekommen.

Aber ja, ginge definitiv besser und effizienter.

Auch der Punkt, dass die KK keine Infos haben, wer überhaupt noch Kapazitäten hat und wer nicht…

Gleiches Thema mit der Spezialisierung…

So viel Potential zur Verbesserung…

Wir haben so viel Bürokratie um ihrer selbst willen.
Warum wird da nicht einmal was Sinnvolles gemacht?

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Weil es nicht Betroffene “gestalten”, sondern Personen ohne Berührungspunkte (oder eben Personen die privat versichert sind). :smiling_face_with_tear:

"Und der diesjährige Award für die miserabelste Erstellung einer Datenbank geht an:

Die Krankenkassen!
Aufgrund der Tatsache, dass sie nicht in der Lage sind, eine Übersicht über aktive Therapeuten / Ärzte zu führen, sowie über deren Spezialisierung und deren Auslastung!

Herzlichen Schlechtwunsch! :partying_face:
Ihr habt ihn euch verdient!"

sarc off

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Und Optimierungen hierzulande sind eben nicht umsetzbar.
Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht…

Überlassen wir die „ Bedürftigen“ sich selbst. Wer genug Leidensdruck hat, findet ja Wege.
Der Rest macht stoisch weiter, bis zum Burnout.

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Und das überrascht mich eben.

Volkswirtschaftlich ist es verdammt teuer, wenn jemand ausfällt.

Es kostet Geld und noch mehr Geld je länger es dauert bis die “Behandlung” anfängt weil es meistens schlimmer wird je länger die Behandlung ausfällt.

Also haben wir einen Verdienstausfall wodurch Steuereinnahmen fehlen und auch Ausgaben (Konsum, Umsatzsteuern) sinken.

Dafür muss das Sozialversicherungssystem nun Geld ausgeben für Medikamente, Klinikaufenthalte, Ärzte, Therapien, Lohnersatzleistungen… Auch die Arbeitskraft fällt aus und kann somit nicht zur Konjunktur beitragen. Auf gleichem Wege werden Kranke dann mit Papieren erschlagen, idealerweise kommt jemand noch und will sich absichern ob die Person wirklich krank ist.

Das ist ein teurer Luxus den man sich “gönnt”. Allein eine effizientere Gestaltung der Therapeuten würde Geld sparen, abee eben auch mehr Kassenplätze, mehr Fachärzte und mehr Kapazitäten in Kliniken. Das kostet das Gesundheitsresort dann viel Geld, aber anderswo kommt dafür wieder schneller Geld rein was die Querfinanzierung dann ermöglicht.

Bloß nicht vergessen die Kostenübernahme von Privattherapeuten so kompliziert wie möglich zu gestalten, nicht dass das gesetzlich krankenversicherte Fußvolk den anderen die Therapeuten stiehlt. :nauseated_face:

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Das lange Warten auf eine Psychotherapie - Sozialverband VdK Deutschland e.V..

Eine recht aktuelle Einwertung. Es ist nicht so, dass es keine Patientenvertretung gäbe. Auch im Gesundheitsausschuss des Bundestages sitzt eine Psychaterin und Psychotherapeutin sowie eine weitere Ärztin, die biographische Berührungen mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie hat. Es gibt im Gesundheitswesen eben viele Themen, die bearbeitet, viele Interessen, die vertreten, viele Positionen, die ausgehandelt werden wollen. Will da gar kein Bashing betreiben, aber befriedigend ist die Situation natürlich nicht, auch wenn international auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

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Ich stimme Deinem Post voll zu, aber da:

muss ich als Privatpatientin (PKV+Beihilfe) widersprechen.

Zumindest in meiner Gegend werden auch Privatpatienten die Therapieplätze nicht hinterhergeworfen.

Ich hatte mir 3 Privat-Praxen (!) rausgesucht, die zumindest Kontakt per Mail/Kontaktformular zugelassen haben (weil: ich habe das Telefonproblem, kann gar nicht mit AB und nur mit weiblicher Therapeutin) und bei denen nicht schon direkt was von 3 + X Monaten Wartezeit steht.

Eine Praxis hat geantwortet: kein Platz frei - Warteliste (ohne Zeitangabe wie lange, aber wenigstens nett und höflich).
Die zwei anderen haben sich nicht mal gemeldet. Ist jetzt über eine Woche her.
Telefonzeiten gibts nicht, man soll auf die Laberbox quatschen…

Und das Sahnehäubchen für Psychotherapie bei Privat-Patienten mit Beihilfeanspruch:
Wenn ich nicht selbst zahlen will, muss ich gleich zwei Antragsverfahren durchlaufen -PKV + Beihilfe. Bei der Beihilfe läufts genau so wie bei der GKV. Antrag stellen, bei Langzeittherapie Gutachter, der Haus-/Facharzt muss auch noch sein Zettelchen ausfüllen usw.

Ach ja, die Formulare von der Beihilfe kann man sich nicht etwa einfach runterladen (wie so ziemlich alle anderen Formulare, die man so brauchen könnte) - nein, die für Psychotherapie muss man extra anfordern per Mail oder telefonisch :adxs_wand:

Und meine PKV zahlt mir generell nur 25 oder 30 Sitzungen pro Jahr (egal, welche Therapie und nur, wenn sie vorher zugestimmt hat) - die probatorischen Sitzungen zählen dazu. Heißt, wenn ich bei 5 Therapeuten 1-2 probatorische Sitzungen habe (:adxs_lach: also so ganz theoretisch) und mir die erstatten lasse, dann sind schon 5-10 Sitzungen von meinem Jahreskontingent weg. (Ja, Augen auf beim Vertragsabschluss… - aber wer hat denn mit 19 Jahren und frisch von der Schule sowas auf dem Schirm…)

Beihilfe zahlt genau so viele wie die GKV. Heißt für mich dann, bei Langzeittherapie bleibe ich nach 25/30 Sitzungen (einschließlich Probatorik) auf der Hälfte der Kosten sitzen. Hurra.
Da freut man sich doch, Privatpatient zu sein…

Sorry fürs Auskotzen und shreddern. :adxs_rot:
Ich kann gerade nicht mehr. Weder neue Psychotherapeutinnen suchen, noch telefonieren oder mailen und ich überlege schon seit einer Woche jeden Morgen, ob ich zur Arbeit fahre oder zu meiner Hausärztin…

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Gerade sitze ich im Café. Neben mir am Tisch sitzt zufällig eine ehemalige Therapeutin von mir, mit der ich etwas schwierig auseinander gegangen bin. Ich habe überhaupt kein Problem mit ihr. Aber ihr ist es offensichtlich sehr unangenehm, hier zu sein. Das tut mir schon regelrecht leid. Sie hatte mir auch noch mehrere Mails geschrieben, auf die ich nicht reagiert hatte. Ich fürchte, ich habe einen Therapeuten-Verschleiß wie manche Pubertierende an Kurzzeit-Beziehungspartnern.

Manchmal frage ich mich, ob ich so „gestört“ bin, dass ich Therapie-resistent bin.

Vor ein paar Tagen habe ich mich mit einem Philosophie-Professor unterhalten. Von diesem Gespräch zehre ich immer noch. Ich habe den Eindruck, mich seitdem so viel zu reflektieren wie schon lange nicht mehr und auch emotional wirklich weiterzukommen.

Vielleicht werden die Psychologie und ich einfach keine Freunde.

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