Abgrenzung Neurotypen/Diagnosen

Guten Morgen @Guter_mann,

Danke, auch eine interessante Geschichte, das mit deinem Bekannten. Ich gehe mal mit gutem Beispiel voran und verlinke Bezüge aus dem Forum, wie im Kommunikationsthread angeregt..

Hier ist übrigens noch mein Thread, mit dem ich das Thema schon einmal angestoßen hatte und der auch mein allererster Thread war. Gleich mit irgendeinem ungewöhnlicheren Thema reinstürzen, sehr typisch für mich. :wink:

Recht schnell hat dort jemand HB und k-PTBS als potentielle Ursache für neurodivergentes Erscheinungsbild angesprochen.

Finde ich sinnvoll, wobei es dort ja auch um so etwas wie verschiedene Formen von Autismus ging.

Wahrscheinlich fängt es schon mal damit an, dass ich im Leben eher ein geringes Bedürfnis nach „Schubladen“ hatte, Individualist durch und durch. Auch schon in der Jugend: Ich höre Klassik, aber ich bin kein „Klassikhörer.“ Ist doch viel interessanter, alles zu machen und mit jedem zu reden, statt sich einzusortieren.

Ich habe sogar eher die Erfahrung gemacht, dass Leute es leichter damit haben, sich abzugrenzen nach dem Motto „betrifft mich nicht und geht mich nichts an“, wenn man die eigene Identität so stark als Gruppenzugehörigkeit zeigt. Auch das mit dem Geschlecht … Mit meinen Geschlechtsmerkmalen komme ich zurecht, und dass ich mich weniger eindeutig meinem sozialen Geschlecht zugehörig fühle, erschien mir einfach nicht der Rede wert. Es wäre höchstens der leidensdruck und die Suche nach adäquater Behandlung, wofür ich mich auf die Suche nach Diagnosen begeben würde.

Thema inklusives Familienumfeld, eine zweischneidige Angelegenheit: Ich bin in einem ländlichen Umfeld aufgewachsen, von dem ich sagen würde, dass es noch relativ viel Wert auf Gemeinschaftlichkeit gelegt hat. Das ist einerseits natürlich schön und vermittelt Geborgenheit, hat sich andererseits aber auch beklemmend angefühlt. Es gab so wenige Menschen in meiner Entwicklung, mit denen ich meine Gedanken teilen konnte, und noch wichtiger: Es gab so gut wie niemanden, wer mich ehrlich hätte spiegeln können (Lernfortschritte, Verrennen in Gedanken/Ideen usw.). Also was ich meine ist ein Gegenüber, das es gut mit mir meint, mir aber auch die Stirn bieten kann.

Das ist jetzt alles Retrospektive, mein Leben sieht heute anders aus. Bah, es fühlt sich immer so undankbar und überheblich an, über diese Dinge zu schreiben.

Übrigens gibt es schon ziemlich lange eine Forschungslinie dazu, dass Blinde Kinder autistische Merkmale zeigen können und dabei früher gelegentlich als autistisch fehldiagnostiziert wurden, weil sie bestimmte Kriterien erfüllten (blickkontakt). Als ich zum erstenmal davon gehört hatte, habe ich auch gedacht: „Wie dämlich kann man eigentlich sein als Diagnostiker?!“ :rofl:

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