Danke für die super wertvolle Info.
Ich bin jetzt etwas verunsichert. Ich habe am kommenden Dienstag meinen ersten Termin zur Diagnostik, in einer Praxis in Hamburg.
Auf der Internetseite steht zu der Person, die sie durchführen soll, folgendes (ich hoffe ich darf das hier zitieren?!):
„… einem abgeschlossenen Master in klinischer Psychologie begann ich meine berufliche Laufbahn. Dort [in der Praxis] spezialisierte ich mich vor allem auf Gruppentherapie und Diagnostik. Seit Dezember 2022 bin ich Teil eines Forschungsprojekts zum Thema „ADHS im Erwachsenenalter“, was mein Interesse an diesem Bereich verstärkt hat. Demnach gilt dieses Störungsbild zu meinen fachlichen Schwerpunkten. Zudem habe ich mein Fachwissen durch Fortbildungen im Bereich Autismus-Spektrum-Störung erweitert. Nun liegen meine Hauptaufgaben in der ADHS- und Autismus-Diagnostik sowie im Coaching und der Beratung von Betroffenen.“
Ich hatte mich so auf den Termin gefreut, die Grau wirkt unglaublich sympathisch und so jemanden habe ich mir sehr gewünscht. jetzt bin ich sehr unsicher. Ich weiß gar nicht, ob ich den Termin noch kostenfrei stornieren könnte…
ich finde es aber auch nicht richtig, wenn Leute hier verunsichert werden. Ob ein Arzt eine Diagnose anerkennt, die er nicht selbst gemacht hat, weiß man leider ohnehin nicht - auch wenn es sich um einen anderen Arzt handelt.
Je besser begründet und je richtliniengerechter eine Diagnose ist, desto besser ist die Chance, dass man mit ihr etwas anfängt. Da ist die Fachrichtung nicht entscheidend.
Am Besten natürlich hat man eine Praxis, die sowohl Diagnostik macht als auch behandelt. Das können Psycholog*innen natürlich nicht.
Habt vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ich werde den Termin wahrnehmen & auch mal erfragen, welche Erfahrungen sie in Zusammenarbeit mit Psychater*innen zwecks medikamentöser Einstellung gemacht hat. Ich halte euch auf dem Laufenden
Nein - das ist definitiv nicht richtig. Eine Diagnose stellen darf nur ein psychologischer Psychotherapeut mit Approbation!!
Genau das ist das Problem! Ein klinischer Psychologe darf Tests durchführen, welche der Diagnostiker dann verwenden kann. Er kann und darf aber keine Diagnose stellen!
Deshalb darf er auch nur Coaching anbieten, aber keine Therapie.
Die Überschrift ist in meinen Augen nicht korrekt. Ein Psychologischer Psychotherapeut ist ja ein Psychologe mit einer entsprechenden therapeutischen Ausbildung und Anerkennung.
Richtig wäre zB: ein Psychologe ohne therapeutische Anerkennung darf nicht diagnostizieren.
Wenn aber jemand einen psychotherapeutischen Kassensitz hat, ist er natürlich dazu berechtigt und ist dennoch von seiner Grundausbildung immer noch ein Psychologe.
Richtig und wichtig ist es aber natürlich, besonders bei Online-Angeboten sehr gut zu schauen und sich dieser Differenzierung bewusst zu sein.
Die Psychologin von der du schreibst, darf selbst keine Diagnose stellen. Tests durchführen darf sie. Da es in dieser Praxis auch mind. einen psychologischen Psychotherapeuten gibt, könnte es möglich sein, das dieser dann die Diagnose stellt?
Das kannst du konkret fragen, da spricht ja nichts dagegen.
Andernfalls könnte sie nur einen psychologischen Befund schreiben. Ein Befund ist noch keine Diagnose.
Es spricht aber wirklich nichts dagegen, das vorher zu klären. Deshalb ist die Praxis nicht negativ - man muss nur wissen, welche Dienstleistungen man „kauft“.
Allerdings
Ein approbierter Psychotherapeut kann die Diagnostik auch mit der Krankenkasse abrechnen. Ein Psychologe nicht. Allerdings bekommen natürlich auch nicht alle Psychotherapeuten einen Kassensitz.
Das hab ich, deshalb dachte ich das ja. Wenn man es googelt, steht überall, dass klinische Psycholog*innen Diagnostik machen und Diagnosen erstellen. Keine Ahnung, wenns nicht stimmt dann steht es überall falsch.
Ohje, jetzt bin ich doch ganz schön durch den Wind. Ich versuche die Praxis anzurufen, erreiche aber noch niemanden. Notfalls muss ich den Termin stornieren. Das geht noch in der nächsten Stunde online. Danach wären es nicht mehr 48h vor Termin und ich müsste eine Ausfallgebühr zahlen.
Wisst ihr, wie die Kapazitäten von der erwähnten Frau Graw sind? Und die Kosten? Dann müsste ich ggf dort mal anfragen.
Ich habe jetzt mal selbst gegoogelt. Auch für intelligente Menschen ist es kaum mit „nachlesen“ getan- ist mir dadurch klar geworden . Man liest oft, das klinische Psychologen Diagnosen stellen dürfen.
Genau deshalb sollte es noch wichtiger sein, da aufzuklären.
Ein klinischer Psychologe darf Diagnostik durchführen, allerdings keine Diagnose stellen solange er kein psychologischer Psychotherapeut mit entsprechender Approbation ist.
Das gilt in Deutschland. In anderen Ländern ist es wieder anders.
Auf der Website steht auch… „Die Ergebnisse dieser Untersuchungen teilen wir ihnen in einem dritten Gespräch, der Befunderöffnung mit. Hier beraten wir Sie auch über angemessene nächste Schritte, wie einer medikamentösen Behandlung sowie dem Start einer psychotherapeutischen Behandlung.“
Habe ich jetzt richtig verstanden, dass ein Befund nicht gleich zu setzen ist mit einer Diagnose? Warum werben sie denn mit „ADHS Diagnostik“. Ich bin verwirrt und irgendwie verletzt. Das war so ein großer Schritt für mich, mich dort zu melden. Und die wirken alle so herzlich und emphatisch, genau das was ich bräuchte. Aber wenns mir am
So ist es. Ein psychologischer Befund ist keine Diagnose. „Diagnostik“ durchführen darf sie.
Ein Facharzt kann aber den Befund und die Ergebnisse der Diagnostik verwenden und daraus eine Diagnose machen.
Wer im Grundstudium Pädagogik studiert hat kann ohnehin kein Psychotherapeut für erwachsene werden. Für Kinder und Jugendliche wäre dies mit entsprechender Weiterbildung möglich.
Gar nicht so einfach.
Deshalb ist die Praxis nicht „schlecht“. Vermutlich machen sie die Diagnostik besser, als viele Ärzte.
Trotzdem darf zumindest die Psychologin ohne Approbation selbst keine Diagnose stellen.
Das ist verwirrend und irreführend, wenn man die Unterschiede nicht kennt.
Bitte trotzdem keine Sorgen machen, sondern eben klären und nachfragen.
Danke, dass du dir gerade Zeit nimmst, Licht in mein Dunkel zu bringen. Es ist für mich wirklich noch sehr verwirrend. Es wäre schön, aber wahrscheinlich wenig lukrativ, wenn die Praxis das zumindest in aller Deutlichkeit auf ihrer Seite schreiben würde.
Ich glaube auch, dass die Frau ihre Diagnostik gut macht. Aber wenn sie mir am Ende nichts nützt…
ich soll circa 480€ (so um den Dreh) zahlen für 4 Termine.
In der Praxis habe ich jetzt die Mitarbeiterin erreicht, die Termine vergibt. Sie war etwas irritiert, sagte aber „ja, das ist richtig, Sie bekommen dann einen Befund“. Also keine Diagnose. Ich solle das aber per Mail nochmal mit der entsprechenden Psychologin klären, die sei gerade in einem Gespräch.
Ich habe jetzt eine Mail geschrieben und hoffe auf zügige Antwort. Die Frau am Telefon sicherte mir (halbherzig, aber immerhin) zu, dass ich ansonsten den Termin noch kostenfrei stornieren könnte.
Ich will nochmal einen Erfahrungsbericht hinzufügen, weiß aber nicht, ob das mit deiner Situation vergleichbar ist.
Meine „Diagnose“ (bei der ich jetzt eher denke, dass es ein Befund ist) habe ich bei einem Psychologischen Versorgungszentrum gemacht. Die Psychologin, die die Tests mit mir gemacht hat, war sicher noch nicht approbiert, aber wer weiß, ob dann nicht ihre Chefin mit Kassensitz die Unterschrift drunter gesetzt hat.
Auf jeden Fall gab es einen Facharzt im Haus, der dann auch die Behandlung übernommen hat. Auf diese hausinterne Kommunikation konnte ich mich verlassen (wusste es natürlich auch nicht besser, aber dass die Fragebogenseiten Raubkopien waren und wie stichhaltig der Wisch mit den Ergebnissen ist, habe ich mich damals schon gefragt), seitdem bekomme ich Medikamente.
Vielleicht lohnt es sich zu fragen, ob deine Praxis einen Psychiater hat, mit dem sie zusammenarbeiten und ob es da eine bewehrte Weiterbehandlungskette gibt.
Bei dem Preis will ich dir aber auch nicht zu Vertrauen raten, ich habe damals nichts gezahlt, es war also kein großes Risiko.