Für mich klingt das nach einem Burnout.
Ich kann mich gut daran erinnern, wie sich das bei mir angefühlt hat und da gibt es nur eine Lösung. Sich raus nehmen und Hilfe holen.
Zunächst einmal solltest du mit deinem Hausarzt sprechen. Krankschreiben, falls dir das was bringt. Vor allem aber, um deinen aktuellen Zustand dort dokumentiert zu haben.
Und dann am Besten zu einer Beratungsstelle gehen und mal fragen, welche Hilfen ihr bekommen könnt. Die helfen auch beim Beantragen, z.B. Pflegegrad. Wie gesagt, Familienhilfe wäre eine Option. Aber auch Erziehungsberatung. Mir hat das geholfen, weil die Frau dort sehr offen und interessiert war und mir beim Perspektivwechsel sehr geholfen hat.
Eine Kur könnte auch was bringen. Ich war mit zwei Kindern zur Kur und das hat gut geklappt. Trotz damals unerkanntem Autismus. Es hat geholfen, mal die täglichen Verpflichtungen los zu sein. Und vor allem die Gespräche mit anderen Muttis waren hilfreich.
Fakt ist, dass du Hilfe brauchst. Allerdings musst du dafür gezielt Leute ansprechen. Hausarzt, Facharzt (Medi evtl. anpassen?), Beratungsstellen, Jugendamt. Dein Partner kann dir dabei sicherlich helfen.
Du musst das alles nicht alleine schaffen. Deine Belastung im Alltag ist viel höher, als das bei dem Durchschnitt der Fall ist. Du hast das Recht dazu, dir Unterstützung zu holen.
Ich denke auch, dass ich seit einiger Zeit im Burnout bin, symptomatisch passt es.
Krankschreiben bringt nichts, meine Kinder werden diese nicht akzeptieren schön wärs ja.
Auf jeden Fall sind meine Depressionen dokumentiert und ich bin ab und zu in ihrer Psychotherapiesprechtstunde.
Wo gehe ich zwecks Beratung für sowas wie Pflegegrad hin? Diakonie?
Familienhilfe haben wir ja schon, sie hatte auch schon mal geschaut zwecks Elterncoaching für ADHS und informiert sich weiter.
Meine stationäre Therapie ist beantragt und ich muss jetzt geduldig warten, zu erfahren, wann es los geht. In der Klinik sind sie auch auf ADHS spezialisiert. Diese ist aber auch nur für mich. Eine Mutter-Kind-Kur habe ich vorerst ausgeschlossen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es mir hilft, die Dauerbelastung auch mit zur Kur zu nehmen ich brauche vor allem erstmal komplett Ruhe um mein Stresslevel zu senken.
Diakonie oder EUTB fallen mir da spontan ein.
Es gibt aber auch eine Pflegeberatung der Krankenkassen.
Am Ende kommt es immer auf den jeweiligen Mitarbeiter an, wie viel Hilfe/Fachwissen du bekommst. Kannst du nur probieren.
Wir sind jetzt etwas weiter. Es gibt eine weitere ASS Abklärung, aber da ist jetzt zu Beginn schon quasi klar, dass es das wohl nicht wird. Die Eigenheiten vom Sohn sind wohl doch rein ADHS bedingt.
Einerseits gut, andererseits, gibt’s jetzt halt keine/schwieriger Hilfen in der Schule.
Bei mir bin ich auch weiter. Ich weiß jetzt, dass ich einen niedrigen EQ habe. In Emotionen erkennen bin ich wohle echt keine Leuchte. Aber auch das kann wohl ein Symptom für ADHS sein, die ich ja bei mir auch selber sehe. Dass ich anderen nicht gerne in die Augen schaue ist ja auch leicht erklärt und muss nicht mit Autismus zusammenhängen.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich finde dass sich ADHS und ASS doch teils arg überschneiden. Die Erklärungen gleicher Symptome durch verschiedene Gründe wirken auf mich als Laie manchmal etwas konstruiert. Ich bin da eher dabei, dass das ein Formenkreis ist und sich verschieden ausprägt.
PDA Autismus würde übrigens super auf meinen Sohn passen. Aber nach Lektüre eines recht aktuellen Papers von 2023, ergibt sich, dass es den eben nicht gibt. Also da auch nix neues.
Naja, es muss ja nicht immer alles ASS sein. Aber natürlich ist es blöd, wenn zum ADHS noch ein paar Regler aus dem Spektrum zusätzlich aufgedreht sind, es aber insgesamt nicht genug Punkte für die Diagnose sind. Davon gehen die Symptome ja nicht weg. Ich sehe beide Diagnosen auch sehr nah beieinander, nur eben mit unterschiedlichen Clustern und Symptomkombinationen.
Ich habe jetzt nicht nochmal nach oben gescrollt um mir einen Überblick zu den vergangenen Beiträgen zu verschaffen, daher verzeih bitte, falls das schon Thema war: hattest du dich in Sachen Masking bzw. Camouflaging informiert? Nur, um da nichts zu übersehen und Fragen in der Diagnostik richtig interpretieren und einordnen zu können. Mir ging es ja damals auch so, dass ich gar nicht wusste, was beispielsweise alles zu Stimming gehört oder ich wusste gar nicht, wie mein Kind den Alltag überhaupt wahrnimmt oder bewusst „riskantes“ Verhalten versteckt hat.
PDA ist so ein Thema… man hat es beschrieben und versucht, es irgendwo einzuordnen. Für mich, ganz ohne wissenschaftliche Belege und relativ kurz gefasst, sehe ich das als eine Art Traumareaktion oder Schutzmechanismus. Entweder fußt es auf negativen Erfahrungen und/oder aus Angst vor eben jenen. Das kann halt besonders häufig bei ASS als Begleiterscheinung vorkommen, aber auch bei ADxS oder jeder anderen von der Norm abweichenden Person. Ist zumindest meine Interpretation der Thematik. Egal wo man sie einsortiert, wenn sie da ist, ist sie eine große Herausforderung und nur weil man sie nicht einordnen kann bedeutet das ja nicht, dass es die Probleme damit nicht gäbe.
Wir haben der Tochter inoffiziell dieses Label gegeben und fahren mit PANDA sehr gut. Sie selber identifiziert sich auch damit und kann ihre emotionalen Reaktionen dadurch besser einordnen und ist dadurch auch weniger davon überfordert. Seit sie dafür einen Namen hat, hat es seinen Schrecken weitestgehend verloren. PDA kickt rein, sie bemerkt es, atmet durch, reflektiert und entscheidet mit dem Kopf, was jetzt zu tun ist. Zumindest immer öfter, was eine sehr gute Entwicklung ist.
Was bei meinem Sohn von kleinauf zu PDA so gut passt, ist dass er “selbstbestimmt” sein will (so würde ich das beschreiben). Er fragt oft auch, warum wir als Eltern bestimmen dürfen und findet das unfair (macht ja jedes Kind, aber bei ihm meine ich schon, dass er das wirklich ganz tief so empfindet). Auch in Gruppen sagt er klar, wenn er etwas nicht will und macht dann bei Gruppenaktivitäten nicht mit - das hat schon öfters zu ziemlichen Stress geführt, wenn z.B. sein Bruder dabei war… Der findet das nämlich sehr peinlich.
Was ich auch immer widersprüchlich finde, dass mein Sohn neues nicht mag. Er sagt selber, dass er lieber gewohnte Bahnen hat. Das finde ich nicht ganz passend für ADHS (also haben tut er es wohl, aber ich finde diesen Aspekt unpassend). Aber vermutlich ist halt jeder anders gestrickt.
Es wurde halt viel abgefragt von Baby/Kleinkindverhalten. Und ja, da passt halt vieles nicht. Er zeigt/zeigte halt soziales Lächeln etc. Sprich eventuell hat er nur einzelne autistische Aspekte, wie du ja auch meinst.
Es gibt verschiedene Formen von Autismus. Das wissen wir, aber viele Ärzte noch nicht.
Meine Tochter zeigte auch soziales Lächeln. Das ist auch erklärbar, weil sie in diesem Teilbereich der Diagnostik unauffällige Werte hat. Dafür sind alle anderen Bereiche auffällig, einer sogar im Vergleich zur autistischen Kontrollgruppe überdurchschnittlich stark ausgeprägt.
Daher meine Frage, wie gut du dich mit Masking und Camouflaging befasst hast.
Wie gesagt, ich drängle jetzt auch keine Diagnose auf, nur weil das Kind Routinen bevorzugt. Das tue ich selber auch. Ich habe die ADHS Diagnose, nicht aber Autismus und das ist auch richtig so. Ich würde den Cut-off nicht erreichen. Dennoch habe ich ganz klar einige typische Verhaltensweisen bzw. Vorlieben und Wahrnehmungen. Dass es autistische Verhaltensweisen sind und dass sie nicht für die Diagnose reichen weiß ich aber nur, weil ich mich so intensiv damit befasst habe. Für mich fühlt es sich jetzt stimmig an.
Das kann bei deinem Sohn durchaus genauso sein. Da wir allerdings sowohl gute als auch schlechte Diagnostik erlebt habe weiß ich wie unabdingbar es sein kann, selber ein gutes Stück weit informiert und „Experte“ zu sein. Am Ende sollten einfach keine offenen Fragen mehr bleiben und die Diagnose sollte sich plausibel und rund anfühlen.
Wenn bei deinem Sohn jetzt raus käme, dass er nur ADHS hat, würde dich das zufrieden und mit einem guten Gefühl zurück lassen? Stündest du hinter der Einschätzung? Würde alles Sinn ergeben?
Wenn ja, dann passt das. Wenn nein, dann wurde irgendwas nicht bedacht oder besprochen bzw. erklärt. Dann fehlen dir noch Infos oder Erklärungen.
Ich bin ziemlich hin und hergerissen. Für mich erklärt ADHS nicht alles… Aber vielleicht verstehe ich es halt auch nicht so gut.
Was für ASS auch nicht passt, dass er beim IDS bei “soziale Situationen erfassen” (also dieser Theory of mind) echt extrem gut - deutlich überdurchschnittlich - abgeschnitten hat. Dafür beim “Sozial kompetent handeln” aber doch eher schlecht. Das passt schon zu ihm. Er braucht wirklich oft Hilfe bei Interaktion mit Gleichaltrigen. So beschreiben es auch alle, die mit ihm zu tun haben. Letzteres kann aber doch auch an der ADHS liegen, soweit ich weiß.
Es hilft aber nichts, wie ich es sehe. Denn diagnostisch bin ich hier jetzt dann mal durch. Und meinem Sohn will ich auch nicht mehr, mehr zumuten. Der will jetzt schon nicht zum nächsten Termin gehen…
ja, ADHS, Angststörung (er war schon immer ängstlich… ich habe damit leider auch ganz schön zu tun ) und er ist doch recht intelligent → würde dann ja auch schon passen.
Ich kann dich echt gut verstehen. Irgendwann hat man auch mal genug von all dem Ärztegerenne.
Ihr habt ja immerhin die ADHS Diagnose. Damit kann man doch schon viel anfangen. Nachteilsausgleich ist individuell und kann durchaus auch mal ein ASS Symptom abdecken. War zumindest bei uns so.
Und wenn PDA von der Beschreibung her grundsätzlich passt, dann könnt ihr ja danach handeln. Egal, was nun die Ursache ist. Ob ADHS, ASS, HB,… Hauptsache die Strategie hilft.
Hallo Moya, ich bin in der letzten Woche, am Mittwoch reise ich ab.
Hier wurde zumindest festgestellt, dass ich kein Borderline und kein kPTBS habe. Mitte September hab ich eine Selbstzahler Autismusdiagnostik, dort wo ich die ADHS Diagnostik gemacht hab. Mittlerweile glaube ich auch, dass ich in die Hochbegabung fallen könnte, rein symptomatisch würde es jedenfalls vieles erklären in Verbindung mit ADHS und ASS.
Ich habe auch einen Termin bei der Diakonie im Oktober und nehme seit ner Woche Elvanse statt Medikinet, meiner Meinung nach funktioniert das besser, bin bisher bei der Anfangsdosis 30mg. Davor hatte ich 30/20/0 bei Medikinet. Wobei ich die Mittagsdosis oft vergaß und nachmittags/abends dann einfach unbrauchbar war, bzw nichts mehr für mich machen konnte.
Meine Große ist momentan in der Tagesklinik, ich bin gespannt, was sich so getan hat, als ich weg war, bei mir, sowie bei meinem Ex und den Kindern, immerhin mussten sie das ja ohne mich hinbekommen.
Meine Große hat außerdem Pflegestufe 2 seit Juli. Ich habe gelesen, dass bei ADHS alleine schon Pflegestufe 1 schwer zu bekommen wäre, also muss da doch mehr sein. Aber es wird sich in der Tagesklinik zeigen. Die wollen auch nochmal einen IQ Test durchführen, weil sie wohl glauben, dass da mehr drin ist als bisher getestet. Bei der ADHS Diagnostik kam bei ihr ein gesamt IQ von 105 raus, wenn ich mich recht erinnere. Vielleicht war es auch 95, bin gerade unsicher.