Autistische und autismusgerechte Kommunikation, mehr Harmonie im Forum

Nur zur Info: Im betreffenden Beitrag ist ein Link gesetzt.

Bezüge zu anderen Themen auch zu verlinken finde ich aber einen guten Vorschlag für die Forenregeln.

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Nein, es ging mir nicht um die Klärung eines persönlichen Konflikts.

Es ging mir darum, in einem Thema über Kommunikation, bzw. Kommunikationsschwierigkeiten, durch Betroffene ein positives Beispiel zu schaffen, wie anfängliches Missverstehen, mit den uns allen bekannten Folgen (z.B. Kränkungen, Schmerz, ‚schmerzverzerrter‘ Blick auf die Dinge, sich weiter aufbauende ‚Fehlinterpretationen‘, Rückzug, Gruppendynamiken,…), gelöst werden kann. Ggf. mit Hinweisen von anderen Personen in diesem Thread, also bei Bedarf Hilfestellung von Außen. Daher war es bewusst hier geschrieben und aus meiner Sicht kein Off-topic-Beitrag (daher passt für mich persönlich / aus meinem Blickwinkel der Hinweis von @Igel).

Ich denke nach wie vor, dass dies ein sinnvoller Weg sein kann, mögliche Antworten auf die Fragen dieses Threads zu finden. Jedoch nur, wenn die Personen, die sich quasi als ‚Anschauungsobjekte‘ anbieten oder auch ‚nur‘ als betroffen outen, ausreichend geschützt werden (Thema achtsamer Umgang). (Edit: Und ihnen bei Bedarf verständnisvoll die Tür aufgehalten wird, wenn sie eine Pause brauchen.)

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Ich weiß nicht genau ob das jetzt mit dem Autismus bei mir zu tun hat, mich hat das mit der Medikamenten Dosis und die Individualität usw. wie das hier im Forum bald in jedem zweiten Thread besprochen und geschildert wird, manchmal so gestresst und verunsichert, dass ich angefangen habe selber Rumzuexperimentieren ( nach 1 1/2 Jahren) und dass natürlich „extra Wild“ und Durcheinander und dies sogar manchmal nur um rumzuärgern im TB, weil ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste wie ich das eigentlich mitteilen soll. Ich weiß dass war total Unvernünftig und soll man nicht machen, möchte dass nun auch mal mitgeteilt haben, mein Arzt ist im Bilde, seit je her. :roll_eyes:

Bei mir ist aber auch ein gewisses regelmäßiges Hilfe Netzwerk mit angeschlossen, dass ein Auge auf mich hat, Bewo, Therapie usw.

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Guten Abend,

Ich bin mir sehr unsicher, ob ich schreiben soll. Einerseits wurde häufiger im Thread darum gebeten, dass autistische Mitglieder sich äußern sollten, insbesondere die “Stummen”. Andererseits muss ich gestehen, dass ich angesichts der extrem vielen Nachrichten und der vielen Insiderbezüge nicht wirklich verstehe, was die Frage an “uns” ist. Und das Gefühl habe, es ist eigentlich schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.

Deshalb in aller Kürze: ich bin AuDHD, nutze Adxs.org sehr gerne, halte mich aber im Forum sehr zurück, da ich es insgesamt sehr verwirrend finde und es sich potentiell nach “Mienenfeld” anfühlt.

Ich bin üblicherweise für einen Autisten recht gut in sozialer Kommunikation, so lange ich Zeit habe, nachzudenken, fühle mich aber in Gruppen unwohl.

Sollte es von Seiten der Originalposterin oder anderer im Thread konkrete Fragen geben, bei denen eine autistische (bzw. AuDHD) Perspektive hilfreich erscheint, kann ich diese gerne versuchen aus meiner ganz persönlichen Sicht zu beantworten. Am liebsten per PN, falls hier öffentlich verbunden mit der Bitte etwas umsichtig und liebevoll zu sein bei Reaktionen.

Falls nicht bitte ich den unnötigen Post zu ignorieren.

Herzlich,

Flo

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Hallo und :heart: Willkommen Lieber @Guter_mann

Ich persönlich freue mich sehr das Du Dich als stummer, besser gesagt als Mensch welcher zwar dem Forum angehört, aber sich bisher lieber im Hintergrund aufhaltender AuDHD’ler gemeldet hast, denn gerade von Dir können wir ja hier alle eigentlich nur lernen, da Du über eine Doppeldiagnose verfügst und einen grossen Erfahrungsschatz mit in das Forum bringst.

Ich weiss leider nicht inwiefern Du alles mitbekommen hattest was im Forum dazu geführt hatte das dieser Treath ins Leben gerufen wurde.

Jedenfalls ist die nackte Wahrheit das ich daran schuld bin weil ich mindestens zum dritten Mal, seit ich dem Forum beigetreten bin, leider manchmal plötzlich und unerwartet, sowohl für mich selbst, als natürlich vor allem für andere Menschen hier im Forum, irgendwie plötzlich total neben der Spur war, oder halt ausgerastet bin.

Was bei mir persönlich vor allem LEIDER, oder „Hauptsächlich“ passiert wenn ich extrem „getriggert“ bin, und DAS vor allem immer Quasi „sofort“, wenn irgendwo in einem Thema das Wort „Suizid“ erscheint.

Und das ist bei mir persönlich leider der Fall, seit damals einer meiner Brüder Suizid begangen hatte, und ich bis heute unter dieser grausamen Realität leide, und meinen Bruder so lange ich selbst lebe, für immer extrem vermissen werde.

Jedenfalls, war es so, dass ich dann in dem Treath von der Lieben @Camille2908, in dem sie Hilfe suchte wegen ihrem Sohn, ich jedenfalls dann plötzlich emotional anfing am Rad zu drehen, und zwar leider sogar so stark, dass ich dabei aus den Augen verloren hatte, was mit mir selbst eigentlich gerade passiert, oder was das für Auswirkungen auf andere Foren Mitglieder hatte.

Jedenfalls soviel dazu, denn selbstverständlich stehe ich dazu wenn ich etwas verbockt habe.

Jedenfalls soviel dazu warum es dann soweit gekommen ist warum sich sehr viele überaus liebenswerte und extrem wertvolle Foren Mitglieder sich dann Gedanken darüber gemacht haben, wie es möglich gemacht werden könnte, um solche Situationen wie dort in Zukunft besser händeln zu können, sowohl für Moderatoren/innen als auch für Foren User/innen.

Doch damit mein Beitrag jetzt kein Roman wird, wollte ich mich wie gesagt auch noch mal bei allen guten Menschen hier im Forum dafür bedanken, dass sie sich für andere Menschen einsetzen, selbst dann wenn jemand wie ich dort im Treath leider für viel Unruhe gesorgt haben. :disappointed_face:

Und ausserdem wollte ich noch sagen das ich die Ideen die vorgebracht wurden wirklich sehr gut und für wirklich sehr tiefsinnig empfinde, vor allem auch weil ich sehe wie viel Zeit und persönlichen Einsatz das alles von euch allen gefordert hatte.

Und doch denke ich persönlich das unser Chef, der Liebe @UlBre eigentlich am Ende das alles in Worte gefasst hat was wahrscheinlich auch sehr viele von uns Mitgliedern gedanklich, aber auch herzmässig mit ihm teilen.

Nämlich die riesengrosse Bewunderung dafür, wie gesittet, harmonisch, friedvoll, kreativ, unterstützend, hilfsbereit, und ganz besonders im Vergleich zu anderen social Media Kanälen die es auf der ganzen Welt gibt, wie positiv und wirklich sogar „sehr liebevoll“ die Stimmung hier im Adxs Forum ist, und was man hier bei uns eben auch täglich wirklich hautnah miterleben kann.

Und ich denke das es genau DAS ist was wir alle im Forum auf keinen Fall jemals vergessen sollten, nämlich das dieses Adxs Forum hier im gegenseitigen Umgang untereinander, nämlich wirklich so angenehm ist, dass das Forum tatsächlich schon für viele Mitglieder sowas wie ihre zweite Heimat geworden ist.

Und SOWAS in unserer heutigen Welt, ist meiner persönlichen Meinung nach wirklich mehr als nur schön, sondern ist tatsächlich und in Wahrheit wirklich extrem wertvoll, und das weil dieses Forum hier sogar sowas wie eine Insel im Ozean für Schiffbrüchige geworden ist, die dankbar dafür sind wenn ihnen jemand die Hand entgegen streckt, und einem dabei hilft auf dieser Insel, zusammen mit anderen Schiffbrüchigen, langsam aber sicher, Stück für Stück, wieder auf die eigenen Beine zu kommen.

Und das ist dieses Forum hier, eine Insel von Schiffbrüchigen Menschen die sich gegenseitig versuchen zu helfen, Menschen die anderen Mut machen, Menschen die Tränen trocknen, Menschen die mit einem Lachen, Menschen die mit einem Leiden, Menschen die Mitgefühl zeigen, Menschen die Verständnis zeigen, Menschen die niemanden verurteilen, Menschen die echten Anteil an den Schicksalen von anderen Menschen nehmen, und jedenfalls ist das alles extrem positiv, extrem liebevoll, und extrem wertvoll.

Und ja, jedenfalls bevor ich mich jetzt hier wieder verabschiede, wollte ich auf jeden Fall auch noch einmal mitteilen, dass ich gelobe mich zu bessern, und das ich wirklich dran bin an mir zu arbeiten.

Und dann wollte ich mich ausserdem wie gesagt auch noch Mal bei Dir Guter_mann bedanken das Du Dich hier im Forum zu Wort gemeldet hast. :heart:

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Hallo und herzlich willkommen @Guter_mann als aktiver Schreiber im Forum!

An der Zahl der Reaktionen kannst Du ablesen, dass dein Betrag sehr gut ankommt.

Das freut mich auch.

Mich würde interessieren, wie die Idee findest, dass andere User (oder auch Moderatoren, die eigentlich ja auch ansonsten normale User sind), wenn sie ein Missverständnis oder Aufregung bemerken, versuchen, in klarer, einfacher Sprache zu kommunizieren.

Mein Hintergedanke dabei ist, dass ich erlebt habe, dass insbesondere Menschen aus dem ASS-Spektrum in solchen Schwierigkeiten haben, die Kommentare der anderen zu verstehen, weil dann ganz oft Ironie, Sarkasmus oder andere indirekte Formen der Kommunikation verwendet werden.

Und man sollte versuchen, evtl. auch konkrete Handlungsvorschläge bzw. Angebote machen, was der betroffene autistische Mensch denn jetzt am besten machen könnte - und natürlich auch das in klarer, einfacher Sprache ohne Andeutungen.

Wenn Autisten das nicht so ganz genau verstehen, dann wird das Ganze eben noch schlimmer.

Und sie wissen dann erst recht nicht unbedingt, was sie besser tun oder lassen sollten.

Und da ADHS und Autismus ja oft miteinander einhergehen, könnte das auch Menschen helfen, die „eigentlich nur ADHS haben“, aber vielleicht auch gewisse autistische Züge.

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Es wurde auch angeregt, in bestimmten Situationen auf die eigenen Threads der Betroffenen User zu wechseln, damit durch diese Diskussion dann nicht der ursprüngliche Thread unterbrochen wird.

Das halte ich eigentlich für eine gute Sache.

Das mit der einfachen Sprache fanden einige hier nicht so prickelnd, aber vielleicht hatten sie auch Angst, alle müssten jetzt immer überall einfache Sprache schreiben. So war das natürlich nicht gemeint.

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Da Du schreibst, dass Du mit Kommunikation nicht so große Probleme hast, würde mich interessieren, ob Du in einer aufgeheizten Situation nicht vielleicht auch dankbar wärest, wenn dann keine verklausulierten Kommentare gemacht würden.

Wobei Du hier im Forum ja selber sowas ja noch nicht erlebt hast.

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Guten Abend,

Wow, erstmal vielen Dank für die persönlichen Worte und die klare Zusammenfassung @Nono und @AbrissBirne . Das hat mich gerade echt beeindruckt und berührt, Eure Beiträge zu lesen.

Ich versuche mich mal durch die Themen und Aspekte zu hangeln.

1. Ich glaube, das was Ihr beide gerade gemacht habt, also in klaren, herzlichen Worten zusammenzufassen und den Kontext zu erklären, ist auf jeden Fall unglaublich wertvoll. Ich vermute, kann ich aber nicht beurteilen, für alle, nicht nur für autistische Menschen. Mir persönlich hilft das besser als einfache Sprache. Für mich entsteht die Überforderung hier im Forum weniger durch Ironie, Sarkasmus oder inhaltliche Komplexität (ich bin immerhin hochbegabt ;-)), sondern durch fehlenden Kontext, verbunden mit sehr vielen kurzen, schnell aufeinander folgenden Beiträgen, die sich mehr wie ein Chat lesen. Daraus würde ich folgern: Wenn Diskussionen ausarten oder schwierig werden könnte es helfen, wenn jemand, egal ob Moderator:in oder nicht, sich die Mühe macht (ggf. auch mit KI Unterstützung), den Hintergrund, den bisherigen Gesprächsverlauf und offene Fragen zusammen zu fassen. Evtl lässt sich das langfristig sogar mit KI automatisieren.

2. Die konkrete Situation, welche Du, @AbrissBirne , schilderst, tut mir erstmal sehr leid für Dich. Ich finde es gut verständlich, dass Dich dieses Thema triggert. Was ich mir hier vorstellen könnte was hilft:

(a) Content Warnungen bei sensiblen Themen - nicht immer und überall, aber wenn es in Bereiche geht wo wir alle wissen, dass es für manche Menschen triggernd sein kann, wäre das doch irgendwie vielleicht hilfreich.

(b) Wir könnten alle versuchen (und das könnte z.B. in Prinzipien oder Regeln für das Forum auch beschrieben sein), eigene Emotionen und Verletzlichkeit offen zu benennen, so dass es für Menschen, die Geräte getriggert sind, leichter wird, das explizit zu benennen. Wenn wir alle üben, offener zu benennen, wenn uns ein Thema unangenehm berührt, entsteht vielleicht ein Klima, in dem getriggert Personen es schaffen, das explizit zu machen - und dann können alle anderen Beteiligten umschalten von “lockere Diskussion” zu “liebevoll achtsam” - und so die Schärfe aus der Diskussion nehmen.

Ganz persönlich nochmal mein herzliches Beileid zu Deinem Verlust, @AbrissBirne :people_hugging:. Ich habe auch persönlichen Bezug und kann es sehr gut nachvollziehen, wenn einem da die Lunte durchgeht.

3. Ich glaube, dass die sehr weitverzweigten Off-Topic Diskussionen es schwieriger machen die Leser:innen, in eine bereits laufende Diskussion einzusteigen. Deshalb glaube ich, dass es sinnvoll wäre, mehr darauf zu achten, dass sich Antworten auf den originalen Post beziehen, und für neue Themen auch wenn neuer Thread aufgemacht wird. Richtige Diskussionen eigenen sich meines Erachtens eher nicht für ein asynchrones Medium wie ein Forum, sondern passen besser in synchrone Kommunikation, z.B. einen Chatroom oder eine (ggf auch moderierte) Zoom-Konferenz, wo es leichter möglich ist, zeitnah auf starke Emotionen zu reagieren.

4. Ehrlich gesagt ist mir immer noch nicht klar, was das alles mit Autismus zu tun haben soll. Nachdem ich den Kontext verstanden habe sehe ich es eher als Diskussion zur Frage: wie gestaltet man ein lebendiges, autistisches, hilfreiches Online Forum für Menschen, die mit einiger Wahrscheinlichkeit gerade in psychisch sensiblen Situationen sein könnten. Der Fokus auf autistische Kommunikation kommt mir hier fast vor wie ein Verlagern und Ursachen suchen bei einer Minderheit. Trigger und starke emotionale Reaktionen darauf kommen schließlich bei sehr vielen Menschen vor, zum Beispiel auf Grund von Traumata, ADHS Rejection Sensitivity, in Stress - und Krisensituationen auch bei neurotypischen Personen..

5. Da wir Autist:innen aber explizit angesprochen wurden noch ein Punkt aus dieser Perspektive: was mich tatsächlich etwas befremdet und stört in diesem Forum ist die sehr einseitig klinische Sichtweise auf Neurodivergenz und die in weiten Teilen veraltete Sprachverwendung. Ich lese im Forum ständig Begriffe wie Störung, Asperger, Diagnose etc, aber selten bis nie informierte Auseinandersetzungen mit Neurodivergenz aus Perspektive des sozialen Modells von Behinderung und der Neurodiversity/Autism Pride Sicht. Natürlich ist die klinische Perspektive wichtig und valide, aber sie wird mir hier zu selten eingeordnet als eine von vielen Perspektiven. Und die unreflektierte Verwendung veralteter Diagnosekonzepte wie “Asperger” und “frühkindlicher Autismus” fühlt sich für mich einfach sehr eng, potenziell bedrohlich und typisch deutsch an, was nicht unbedingt hilft, Vertrauen zu fassen. Ich persönlich habe in das psychiatrische und klinische System in Deutschland nach Jahrzehnten unterlassener Hilfeleistung, herabwürdigender Fehldiagnosen und völlig unzureichender Aufarbeitung dieser massiven Defizite und Probleme kaum mehr Vertrauen. Natürlich bin ich froh über alle engagierten Kliniker:innen und Forscher:innen, die versuchen, es besser zu machen. Aber in einer Betroffenencommunity würde ich mir mehr Diversität der Perspektiven, intellektuelle Offenheit und Neugierde sowie Achtsamkeit im Umgang wünschen.

Damit die Gemeinschaft der Schiffbrüchigen nicht nur damit beschäftigt ist, sich gegenseitig die Verbände zu wechseln, sondern parallel ein ermutigender, empowernder Denkhorizont entstehen kann, der Hoffnung macht, dass wir eines Tages als gleichberechtigte Menschen in dieser Gesellschaft leben dürfen.

Ich glaube, jetzt mache ich mal einen Punkt, ist eh schon sehr lang.

Schönen Abend in die Runde - ich bin gespannt auf Eure Resonanz.

Flo

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Lieber @Guter_mann :heart:, tatsächlich bin ich gerade dermassen über Deinen wirklich extrem Superguten Beitrag gerade sowas von geflasht, dass ich das gelesene erst mal sacken lassen muss.

P. s.
Doch bevor ich es vergesse, ich selbst habe meine ADHS Diagnose erst im Alter von fast 50 J. bekommen, und das auch nur weil ich damals total am Ende war, heisst total „ausgebrannt“ war, heisst mich damals in einem bereits schweren Stadium eines sogenannten „Burnout“ befand.

Jedenfalls habe ich mir erst fachliche psychologische Hilfe gesucht, als ich wirklich so dermassen am Boden lag, dass ich dort wusste: „Wenn Du jetzt nichts unternimmst um Dir endlich von anderen Menschen helfen zu lassen, dann ist es für Dich irgendwann für immer vorbei, weil Du dann wirklich zu einer Alkolikerin wirst, die jeden Tag ihre Dosis Alkohol braucht“.

Und diese Erkenntnis hat mich dann gerettet, weil ich dann wie gesagt endlich erkannte, dass ich so wie es bisher war, nicht mehr weiter machen durfte.

Aber okay, Entschuldigung bitte, denn nun bin ich total in meine eigene Geschichte abgedriftet.

Jedenfalls, ich Danke Dir das Du Dich gemeldet hast, denn vielleicht kannst Du mir aufgrund Deiner eigenen Lebenserfahrung vielleicht sogar dabei helfen, oder zumindest Tipps geben, ob ich mich vielleicht trotz meines Alters, inzwischen auf die 60 J. zugehend, doch noch einer Autismus Spektrum Diagnose unterziehen sollte, da ich den Verdacht habe, dass ich beides haben könnte, heisst sowohl ADHS, mit Schwerpunkt auf Impulsivität, Hyperaktivität und starker Abgelenktheit, als eben vielleicht auch gleichzeitig Autistin sein könnte?.

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P.s. Lieber @Guter_mann
Gerade fällt mir eine Gemeinsamkeit auf die uns sehr stark miteinander verbindet, und zwar z.B. dieser gewisse Schreibstil den wir beide haben, heisst was ich damit eigentlich meine, ist diese „förmliche Ausdrucksweise“, die bei mir persönlich tatsächlich sogar sehr stark ausgeprägt ist, und ich selbst wenn ich mich wirklich „sehr anstrenge“ um diesen Schreibstil den ich nun Mal schon immer habe „ablegen will“, mir das einfach nicht gelingt, weil ich leider einfach total unfähig dazu bin um z.B. andere „täuschen zu können“, geschweige denn „täuschen zu wollen“, heisst ich bin total unfähig dazu anderen etwas „vorzuspielen“.

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Guten Morgen,

Das finde ich super interessant, dass Dir das auffällt.

Zur Einordnung: Hier im Forum bemühe ich mich schon bewusst, klar, höflich und strukturiert zu schreiben, da ich das Gefühl hatte, dass ein Teil des Problems, um das es ging, durch kurze, missverständliche und dem jeweiligen Erregungsniveau nicht zuträgliche Informalität verursacht wurde. Plus - ich habe mich zu Beginn sehr unsicher gefühlt, und diese Art zu schreiben hilft mir, mich sicherer zu fühlen. In anderen Kontexten schreibe und spreche ich schon auch lockerer und informeller.

Aber ja, eine gewisse Neigung zum korrekten, strukturierten, differenzierten und im Zweifel übererklärenden Kommunizieren möchte ich nicht abstreiten :wink: und das kann dann auf Andere formell oder altmodisch wirken, obwohl das Gegenteil die Intention ist - nämlich Ausdruck von tiefen Emotionen und/oder für mich bedeutsamen Gedanken.

Das ist zeitweise ein echtes Problem in sozialer Interaktion, zum Beispiel mit meiner Familie: wenn ich besonders verletzlich bin kommuniziere ich eine Art und Weise, die von Anderen als belehrend, professoral und hyperrational gelesen wird. Was natürlich nicht dazu führt, dass man sich mir verständnisvoll zuwendet, sondern eher nochmal intellektuell draufgehauen wird. Und wenn ich dann einen Shutdown habe und zum Selbstschutz abhaue sind alle völlig verdattert und verstehen die Welt nicht mehr.

Ich versuche mir schon länger anzugewöhnen, expliziter zu zeigen, wenn es mir nicht gut geht, und absichtlich weniger “korrekt” zu kommunizieren, damit die Anderen merken, dass es mir nicht gut geht. Aber das fühlt sich ehrlich gesagt ziemlich unauthentisch an.

Um ein wenig zum originalen Thema zurück zu kommen: ich könnte mir vorstellen, dass das Thema “Diskussion” versus “persönliche, emotionale” Kommunikation auch bei den hier verhandelten Herausforderungen im Forum eine Rolle spielt.

Also dass z.B. in einer eher rationalen, faktenorientierten Diskussion jemand emotional wird und aus der eigenen Sicht eher persönlich/bedürftig etc kommuniziert, das von Mitschreiber:innen aber als Diskussionsbeitrag missverstanden wird. Und deshalb nicht liebevoll zugewandt, sondern rational argumentierend reagiert wird - was die Situation dann eskalieren lässt.

Falls diese Hypothese stimmt könnte vielleicht helfen, sowas wie ein Signal einzuführen, um “Diskussionsbeitrag” und “persönliche, emotionale Kommunikation” besser zu markieren (z.B. eine Emoji Konvention oder separieren von Threads).

Herzlich,

Flo

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Vielen herzlichen Dank, dass du dich an der Diskussion beteiligst!
Ich fühle mich schon im Vorfeld ein wenig schlecht, dass ich gerade so wenig Zeit habe, denn du hast viele gute Punkte genannt, auf die ich gerne eingehen würde.
Daher jetzt nur eine kurze Antwort.

Du hast gesagt, dass Autismus noch zu klinisch betrachtet wird und sich dies auch sprachlich im Forum äußert.
Ehrlich gesagt habe ich diesen Eindruck nicht bzw. lese ich oft von ASS, nicht mehr nur von Asperger etc.
Nun ist das aber leider noch das vorherrschende Diagnostikmodell und so lauten dann die Diagnosen. Selbst meine erst letztes Jahr diagnostizierte Tochter ist offiziell Asperger-Autistin, auch wenn wir diesen Begriff historisch gesehen mehr als verabscheuen. Leider heißt es offiziell auch Störung und ehrlicherweise muss man als „hochfunktionaler“ Autist auch anerkennen und in die Debatte einbeziehen, dass es auch stark hilfsbedürftige Autisten gibt, die mit ihren Einschränken so stark betroffen sind, dass der Begriff der Störung schon wieder passt.
Ich kann mir aber vorstellen, dass dieses Thema tatsächlich einen eigenen Beitrag verdient hätte.

Ich kann auch nachvollziehen, dass du dich als Autist fragst, warum du überhaupt angesprochen wurdest, wenn es doch offenbar um psychische Ausnahmesituationen geht, die moderiert werden müssen und die alle Menschen betreffen kann. Da hast du natürlich recht.
Der Auslöser der Debatte war aber tatsächlich, dass wir den Eindruck hatten, dass insbesondere autistische Kommunikation nicht als solche erkannt wird. Und dafür hast du ein sehr eindrückliches und gut nachvollziehbares Beispiel aus deinem eigenen Leben genannt.
Genau das ist es, was ich auch meinte, als ich den Bedarf für diese Diskussion gesehen hatte. Mir fehlten nur die richtigen Beispiele.
Deine Idee, Beiträge nochmal extra zu kennzeichnen, finde ich gut. Voraussetzung ist, der Verfasser weiß selber, ob er gerade rational oder emotional schreibt. Das ist natürlich so ein Ding, denn ich z.B. weiß das gar nicht immer.

Wie schon gesagt, ich möchte dich eigentlich gar nicht mit so einer kurzen Antwort abspeisen, aber ich bin auf dem Sprung. Nochmal Danke für deine Beteiligung!

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Danke Dir für die direkte Reaktion :slightly_smiling_face: ich finde auch, dass niemand sich für Zeitmangel entschuldigen muss. Wir sind alle nicht hauptberuflich hier :wink:

Ja, das mit dem veralteten Diagnosekatalog in Deutschland ist mir bewusst, ich habe auch offiziell “Asperger” bekommen. Insgesamt gehört das Thema in einen anderen Thread, deshalb nur kurze Reaktion: mir geht es nicht darum, dass Störung falsch ist als Diagnose. Nur: ich bin halt auch autistisch, wenn’s mir gerade gut geht. Ich habe selbst durchaus mittleren Unterstützungsbedarf, habe z.B. große Probleme mehrere Tage alleine zu leben ohne meine Tagesstruktur völlig zu verlieren und Körperpflege und Ernährung zu vernachlässigen. Das war also nicht mein Punkt. Mir geht es darum, außerhalb des medizinisch psychologischen Paradigma zu denken und zu sprechen, nicht alternativ, sondern zusätzlich als weitere Perspektive. Und was mir eben aufgefallen ist war, dass in vielen Beiträgen klinisches Vokabular unmarkiert verwendet wird, also nicht “aus klinischer Perspektive” oder so dazu geschrieben wird. Und somit der Eindruck verstärkt wird, die klinische Perspektive sei die einzige Wahrheit. Und das denke ich wird dem Phänomen Neurodivergenz nicht gerecht. Und ist mit dem Risiko behaftet, die überkommenen Denkstrukturen eines gesellschaftlichen Systems, das in der Vergangenheit unglaublich menschenverachtend mit neurodivergenten Menschen umgegangen ist, unreflektiert zu übernehmen.

Danke, das wusste ich nicht.

Könnte es vielleicht zusätzlich helfen, wenn wir anregen, in Profil oder Selbstvorstellung so eine Art “Gebrauchsanweisung um gut mit mir zu kommunizieren” anregen? Denn die spezifischen Kommunionsbedürfnisse sind ja sehr individuell unterschiedlich.

Ich probiere das gleich mal in meinem Profil aus, vielleicht hat ja jemand Lust das aufzugreifen.

Auf der Basis noch ein Gedanke, der mir bei Kommunikation mit anderen Autist:innen sehr geholfen hat (wir haben diese Herausforderungen nämlich auch untereinander): Oft hilft es, nach der Motivation oder Intention hinter einer Aussage zu fragen. Viele Missverständnisse mit Autist:innen entstehen, weil wir häufig Dinge mit anderer Motivation tun als denjenigen, die üblicherweise hinter Verhalten vermutet wird.

Beispiel: ich erkläre nicht um mich als irgendwie schlauer oder ähnliches darzustellen (da mir die Frage, wer schlauer ist, so gleichgültig ist, dass ich gar nicht auf die Idee käme das mitzudenken), sondern weil ich gerne anderen Unsicherheit erspare (weil sie mir selbst so unangenehm ist) und ich selbst so wahnsinnig gerne lerne (und deshalb denke ich tue anderen etwas Gutes wenn ich Zusammenhänge erkläre). Da ich aber groß und schlau bin und optisch aussehe wie ein Hochstatus Mann wird das häufig als Einschüchterung, Machtgeste oder ähnliches gelesen. Was mir furchtbar leid tut, insbesondere wenn es Menschen betrifft, die weniger Privilegien haben.. Was aber nichtsdestoweniger keinerlei Absicht ist - und auch nur unter relativ großem Aufwand meinerseits verhinderbar.

Deshalb hilft es bei Irritationen so was zu schreiben wie: “darf ich fragen was deine Motivation ist hinter dieser Aussage?” (Ist leider nicht ganz einfach das so zu formulieren, dass es nicht angreifend klingt, aber es lohnt sich).

Aber jetzt erstmal schönen Abend.

Flo

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Dafür fehlen mir jetzt tatsächlich die Beispiele. Was nicht heißt, dass es sie nicht gibt, sondern dass ich mich nicht bewusst in diesen Threads aufgehalten habe. Oder aber, ich habe es nicht bemerkt oder die Formulierungen auf ein noch fehlendes Wissen geschoben.
Mir fällt eher ein Gegenbeispiel ein, wo darüber nachgedacht wurde, ob die bestehende Autismus-Diagnose richtig sei und in diesem Thread geht es sehr viel um persönliches Erleben und es werden z.B. auch aktuelle Videos verlinkt. So bin ich z.B. auf die Videos, insbesondere die Videoreihe „How I made Autismus make Sense“ von Autistamatic gestoßen. Bei fast allen seiner Videos möchte ich „Ja, genau! Das kenne ich auch!“ rufen. Und ja, da geht es eben gerade nicht um die defizitorientierten Betrachtungsweisen. Bzw. schon irgendwie, aber eher als Beispiel dafür, wie man es nicht macht.

Deine Erfahrung hinsichtlich der Motivation eines Beitrages finde ich sehr wichtig und das passt auch zu meinem Wunsch, dass Nachfragen ohne Hintergedanken gesehen und dann auch beantwortet werden. Ich glaube, das ist ein Faktor, warum es immer wieder zu Missverständnissen kommt. Dabei sind die meisten Autisten in der Regel recht klar im senden ihrer Botschaften, wenn man sie so nimmt wie sie sind und nicht noch durch X Filter jagt. Sie werden aber missinterpretiert, weil der neurotypische Mensch anders denkt und handelt. Und als Autist hat man das im Zweifelsfall auch noch gelernt und verinnerlicht und vermutet dann selber hinter eigentlich klaren Aussagen eine weitere Bedeutungsebene. Dann nachfragen zu dürfen ist extrem wichtig.

Auch hier finde ich wieder, dass das alles keine Punkte sind, die exklusiv im Umgang mit autistischen Menschen gelten sollten. Gerade in einem Selbsthilfeforum sollte es selbstverständlich sein, ohne Hintergedanken zu kommunizieren.

Vielleicht nochmal zu meiner Motivation hinter all dem hier: meine Tochter wurde vor einem Jahr diagnostiziert, mein Mann kürzlich auch. Ich selbst behaupte von mir, nebst ADHS auch ein paar Wesenszüge aus dem Autismusspektrum mitbekommen zu haben.
Trotz, dass wir uns alle irgendwo im Dunstkreis des Spektrums bewegen, hatten wir Jahrelang eine fehlerhafte Kommunikationsstruktur. Eine ungute Mischung aus erlerntem Verhalten, Traumareaktionen und internalisiertem Ableismus. Es ist uns erst in den letzten Monaten gelungen, uns selbst und unser Gegenüber besser zu verstehen. Die Kommunikation jetzt von all dem Ballast zu entschlacken, dass sie sich wieder – oder gar zum ersten Mal – natürlich anfühlt, ist nicht leicht.
Und da spielen auch genau die Dinge eine Rolle, die du ansprichst.

Ich hatte mich die letzten zwei Tage etwas aus dem Thema hier zurück gezogen, freue mich aber gerade sehr über deinen Input.

Ich denke, dass wir hier ein gutes Brainstorming zusammen bekommen um dann zu gegebener Zeit mal zu schauen, was man daraus gewinnbringend ableiten kann. Das wird nicht sofort sein und auch nicht alles, aber es soll nicht umsonst sein.

Ich weiß, dass es hier im Forum grundsätzlich schon wirklich harmonisch zugeht. Ich wäre sonst nicht hier. Es ist aus meiner Sicht ein Forum, das gut funktioniert. Optimieren ist aber sicherlich nie verkehrt.

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Danke euch für die guten Anregungen.

Grade muss ich mal etwas Forum-Pause machen, weil ich etwas heiß gelaufen war und im nicht digitalen Raum einiges zu sehr liegen geblieben ist.

Ich lese aber, so gut es geht, mit.

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Ich finde das eine wirklich gute Idee. Ich würde mir in dem Zusammenhang sogar wünschen, dass dann erkennbar wäre, wie empfindlich jemand ist. Ich erkenne das nicht, auch nicht, wenn jemand offensichtlich so reagiert.

Du hast dein Profil ausgeblendet. :woman_facepalming:

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Das finde ich äußerst wichtig.

TRIGGER

Denn immer wieder mal ist jemand sehr verzweifelt. Und dann ist natürlich richtig und wichtig, dass vielleicht hier zu teilen. Das kann demjenigen helfen. Besonders dann, wenn es um Begriffe wie lebensmüde oder Suizid geht, sollten die potenziellen Leser vorgewarnt werden. In mir löst das immer etwas aus, weil ich selbst schon so verzweifelt war.
Ich habe leider keine Ahnung, wie man das umsetzen kann. Denn der Schreiber hat das in dem Moment vermutlich gar nicht so auf dem Schirm, möchte sich nur dringend mitteilen. Da ist das vielleicht zu viel verlangt. Und vielleicht weiß auch nicht jeder, wie man das (so wie ich jetzt hier) ausblendet. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, welches Gerät man nutzt und wie umständlich das jeweils ist. seufz

Tante Edit meint:

Das wäre auch eine Möglichkeit, etwas zu verstecken. Setzt vorraus, dass man diese Funktion auch kennt.

Guten Morgen,

Wow, gleich perfekt technisch umgesetzt! Danke.

Könntest Du erklären (oder verlinken), wie Du das gemacht hast?

Herzlich,

Flo

Das eine ist die (details=„sichtbar, zum anklicken“)ausgeblendet(/details)-Funktion.
Die kann man auch über das Plus im Editor rechts oben erreichen.

Das andere ist (spoiler)unscharfer Text bis zum Anklicken(/spoiler)
Man muss anstatt der runden Klammern eckige nehmen.

PS An dich habe ich die Bitte, dass du den direkten Antwort-Button unter dem jeweiligen Beitrag nimmst, damit man den Beitrag, auf den du dich beziehst, wiederfindet. Manchmal antwortet man auf drei Beiträge kurz nacheinander, ohne zu zitieren oder irgendjemand anderes postet zufällig dazwischen, dann wird es unübersichtlich.

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