Eindosierung "Concerta 18 mg/Medikinet Adult 5 mg kombiniert"

Hallo.

Nachdem ich schon Einiges an Medikamenten versucht habe – leider bisher erfolglos – hat meine Psychiaterin mir nun die Kombination aus Concerta 18 mg und Medikinet 5 mg verschrieben mit dem Hinweis „Concerta morgens und dann beobachten, ob von Anfang an Medikinet dazu gegeben werden soll oder erst ab Mittag“.

Wendet jemand hier diese Kombination an und kann mir dazu was sagen bzw. Tipps geben?

Danke und viele Grüße.

Handelt es sich um Medikinet Adult oder unretradiertes Medikinet ?

„Medikinet adult“, also „retardiert“, sorry, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Kann meinen originalen Artikel leider nicht mehr ändern…

Deine Ärztin hat ja schon eine Handlungsmöglichkeit mitgegeben. So zusammen eingenommen (nicht hintereinander) kombiniert habe ich es zwar noch nicht gehört, aber sie wird sich ja was dabei gedacht haben.

Eine Kombination von Methylphenidatpräperaten ist möglich . Ist die Frage wie die Wirkphasen beider Medikamente zusammen miteinander „harmonieren“

Die Frage ist warum Medikinet Adult 5mg dazu und nicht die nächste Dosis 27mg von Concerta .

Was hast Du denn bisher alles ausprobiert?

Wichtig ist oft zusätzlich die Ernährung und der Verzicht auf Koffein.

Mir wären zwei Möglichkeiten für die Vorgehensweise des Arztes bekannt:

  1. Es geht darum, morgens nach der Einnahme schneller aus dem Quark zu kommen, weil die Wirkung zu Beginn nicht ausreicht.
    Dann würde aber die nächst höhere Dosis eigentlich mehr Sinn ergeben, weil der nicht-retardierte Anteil auf der äußeren Kapselhülle höher wäre)

  2. Die 18mg Concerta passen von der Wirkung her, aber die Wirkdauer reicht nicht aus und soll mit den 5mg Medikinet Adult gestreckt werden

Je nachdem, welcher der beiden Gründe es ist, hätte ich eventuell ein Video, das es visuell erklärt.

Eene meene miste… :adxs_gruebel:

Ich hatte bisher

  • Elvanse (von Minimal- bis Maximal-Dosierung vorsichtig „hochgetastet“),
  • Medikinet adult (von Minimal- bis Maximal-Dosierung vorsichtig „hochgetastet“),
  • Concerta (von Minimal- bis Maximal-Dosierung vorsichtig „hochgetastet“),
  • Ritalin (von Minimal- bis Maximal-Dosierung vorsichtig „hochgetastet“)

Irgendwie sehe ich jetzt nicht so wahnsinnig viel Sinn darin, nochmal mit Methylphenidat anzufangen (auch wenn das jetzt eine Kombination ist mit jeweils eigenen Freisetzungscharakteristika), aber ich habe halt immer noch Hoffnung, dass es doch irgendwie wirkt…

Während der Eindosierung verzichte ich absolut konsequent auf Koffein. Ich frühstücke auch morgens, wenn auch nicht besonders fettreich (wie hier schon mal empfohlen wurde?).

Ich bin mir nicht sicher, was sie sich dabei gedacht hat.

Ich halte es für möglich, dass sie zu dem Zeitpunkt gar keinen Zugriff auf meine Unterlagen hatte und daher gar nicht genau wusste, was wir alles schon ausprobiert haben und was nicht. (Wir kommunizieren oft per E-Mail, und sie antwortet i. d. R. sehr schnell, auch „zur Unzeit“, also spät abends oder gar am Wochenende.)

Was ist das für ein Video? Vielleicht willst Du es trotzdem einfach mal schicken?

Hast du auch schon unretradiertes Methylphenidat getestet ?

Dieses hier :slight_smile:

https://youtu.be/ND-pKMzlhJY?si=cTPJdLj9Gftba9Gt

Macht aber nur Sinn, wenn es morgens darum geht, einen Kickstart zu haben und wenn ein längeres Plateau gewünscht wird.

Mit 5mg Medikinet Adult würde es zwar auch gehen, aber es wären ja nicht nur morgens 2,5mg mehr, sondern 3h später nochmal 2,5mg…

Mir scheint eher, dass es hier um Streckung der Wirkdauer geht.

Das kannst nur du wissen, warum die 5mg Medikinet Adult zusätzlich verschrieben wurden :adxs_kp: :adxs_lol:

Ja, Ritalin sollte ja in diese Kategorie fallen, richtig?

Da habe ich leider ebenfalls keine sichere positive Wirkung feststellen können, wobei ich gestehen muss, ich habe nur jeweils eine einzige Dosis morgens ausprobiert, diese allerdings von 10 mg hoch bis zu 70 mg, jeweils für 5-7 d, bis ich dann die Dosis jeweils erhöht habe.

Ritalin und Medikinet gibt es einmal als Adult also Methylphenidat retardiert (Kapsel)
Ritalin und Medikinet gibt es auch als unretardiertes Methylphenidat (Tablette)

Neben Ritalin und Medikinet gibt es aber noch weitere Handelsnamen als Retard oder als unretardierte Tablette.

Ich nehme morgens gegen 07:00 27mg Concerta (Generikum) - eine Stärke höher als deine,
und vorher hatte ich Medikinet.

Die nächst Höhere Dosis wären 36mg Concerta. Das wäre für mich zu viel, aber weil meine Wirkkurve zum späten Nachmittag zu weit runter geht bzw am Abend keine Wirkung mehr freigesetzt wird, nehme ich nach Bedarf (z.zt. täglich) gegen 17:00 noch 5mg unretardiertes Medikinet.

Zuvor war ich auf Medikinet Adult (retardiert) 15 Mg morgens 10mg Mittags und 10mg (oder 5🤔) Nachmittags.
Bei der Umstellung wurde es verglichen mit 27mg Concerta.
Ich könnte mir für mich vorstellen, bei dem Anzeichen eines Wunsches nach der nächst stärkeren Wirkung statt 36mg Concerta, eher meine 27mg mit einer 5mg oder 10mg Medikinet retardiert zusammen zu Probieren (habe ich noch da)
Die beiden Wirstoffe sind ja gleich, wenn es mit der Retardierten ist, kommt Medikinet früher raus und setzt sich im besten Fall dann auf den Concerta-Start wie eine höhere Concerta Wirkung.

Allerdings sind die beiden Medikamente mEn sehr sehr unterschiedlich zu handeln daher wäre das niemals eine Dauerlösung.
Zu Medikinet MUSS ich stetig gehaltvolles Essen, bei Concerta (Generikum) reicht für mich ein gutes Frühstück. Auf die Nahrungszufuhr im Verlauf achte ich trotzdem, sie ist bloß kein essentieller Bestandteil für den retard Verlauf wie bei Medikinet. Bei manchen spielt das eine große Rolle.

„Concerta“ kommt echt sehr sehr langsam was den Peak angeht, fast 3 Stunden, aber davor geht auch was, es kommt nur langsam. Und es ist ganz angenehm, unkompliziert und verbundener. Das würde ich mir auf Dauer mit Medikinet als Zusatz nicht verhunzen. Wenn ich die Wirkung früher will, lege ich mir die Tablette mit ner Scheibe Brot, heute war es ein Keks, an die Bettkante und nehme die direkt beim ersten Wachschlummern. Später dann das Frühstück.
Tatsächlich braucht es dann am Ende noch die 5mg unretardiert.

Vielleicht ist dein Arzt da einfach schlauer und lässt es dich direkt kombiniert versuchen. Da wäre die retardierte dann eher dran, da wo Concerta eben langsam abfällt. Ihr werdet ja auch gesprochen haben über deine individuelle Lage, dass du evtl länger Wirking brauchst oder aber es wird damit das Ausschleichen gepuffert damit du keinen Rebound bekommst…

Ich habe das gerade nachgeschaut, es war „METHYLPHENIDAT AL 10 mg Hartk. m. veränderter Wirkst.-Freisetzung“, also wohl ebenfalls „retardiert“.

Scheinbar habe ich also bisher noch nie „unretardiertes“ MPH genommen… Vielleicht macht das ja jetzt tatsächlich einen Unterschied?!

Danke für Deine Antwort.

Du schreibst von „gehaltvollem Essen“, was genau meinst Du damit? Und wo machst Du den Unterschied zu einem „guten Frühstück“?

Ich habe schon mehrfach gelesen, dass man scheinbar ein Frühstück „mit ordentlich Fett“ einnehmen soll, das tue ich definitiv nicht. Ich esse seit Jahrzehnten kein „Kontaktfett“ (Butter oder Margarine) mehr auf dem Brot oder Brötchen, einfach nur Marmelade oder Honig, sehr selten schon mal sowas wie „Peanut Butter“ oder „Nutella“ oder jetzt „Spekulatius-Crème“. Sonntags selten auch mal ein Ei oder Spieglei/Rührei, ggf. mal mit Speck/Bacon.

Leider gibt es keinerlei „Absprachen“, sie hat leider kaum Zeit. Ich sehe sie bestenfalls nur alle paar Monate mal für ein kurzes Gespräch, dazwischen schreiben wir nur kurz per E-Mail, ich kann ihr Fragen stellen, die sie dann sehr kurzfristig beantwortet. Eine echte Beratung findet leider nicht statt. ;-(

Der Unterschied ist, das unretradiertes (kurzwirkendes) Methylphenidat in keiner Kapsel mit unterschiedlicher Freisetzung eingebunden ist . Das heißt du hast bestenfalls eine einmalige Einnahmewirkung. Bei mir ist es ca 2,5 h Wirkzeit , die aber bei jedem etwas individuell ist.

Vorteil ist , dass du durch die Teilbarkeit sehr individuell eindosieren kannst.
Dann kannst du damit reatardierte Kapseln am Tag anpassen . Z.B durch vorherige Einnahme am Morgen um schneller schon eine Wirkung aufzubauen und später am Abend den Rebound aufzufangen . Manche nehmen auch noch ne kleine Dosis (2,5) mg am Abend .

Manche vertragen das unretradierte besser wie retardiertes Methylphenidat. Nachteil ist die mehrfache Einnahme und man muss es selber zahlen.

Frage: du sagst, das Beschriebene lief bei dir „bisher erfolglos“. Was genau meinst du damit? Keine Wirkung? Zu viele Nebenwirkungen? Zu lasch, zu stark? Wirkung gespürt aber keinerlei Veränderung bezgl Adhs Symptomatik? …

Frühstück: ich esse (seit Medikinet) Frühstück, dass mich lange satt hält und bestenfalls Gesund ist, das behalte ich so bei und glücklicherweise habe ich mit „Concerta“ keine Schwankungen mehr was den wirkverlauf anbelangt und bin da entspannter.
Ich esse zur Zeit zum Frühstück: Große Schale Joghurt mit ca 1 1/2 Esslöffeln Leinsamen, 1 Esslöffel Chiasamen, Weizenkleie, Haferflocken + Honig oder Vollrohr Zucker oder Zuckerrübensirup, dazu reingeschnibbelt Apfel, Banane und Rosinen. Die Samen kann man kurz vorher mit etwas heissem Wasser vorbereiten, dann sind sie schon aufgequollen. Das ist für mich eine Mahlzeit, Ballaststoffreich aber nicht fett. Fällt unter langkettige Kohlenhydrate.
Speckig mit Rührei oder gekochtem Ei etc… geht auch. Was bei Medikinet definitiv nicht geht, ist eine Scheibe Brot oder die „morgens Frühstücke ich eh nicht“ Mentalität.

2 „Gefällt mir“

Gutes Beispiel mit diesem Frühstück.

Da es ja bei Medikinet Adult und den 50% magensaft-resistenten Pellets in der Kapsel um die Verweildauer im Magen bzw. die Magenentleerung in den Dünndarm geht, bröseln wir das doch mal auf, um es zu erklären, wie das alles zusammenspielt.

Die angegebenen Zeiten können zwar individuell variieren, aber es dürfte grob erklären, wie es unterhalb des Halses in etwa abläuft.

Verdauung und Magen-Darm-Passage + Medikinet Adult

1. Wie die Verdauung und Magen-Darm-Passage funktioniert

Der Ablauf der Verdauung

Die Verdauung beginnt im Mund mit der Zerkleinerung der Nahrung und der enzymatischen Aufspaltung von Kohlenhydraten. Nach dem Schlucken gelangt die Nahrung in den Magen, wo sie mit Magensäure zerkleinert wird. Im Dünndarm erfolgt dann die Hauptverdauung und Resorption, bevor unverdauliche Bestandteile in den Dickdarm gelangen.

Lebensmittel und ihre Auswirkungen auf die Magenentleerung

Flüssige vs. feste Nahrung: Flüssigkeiten verlassen den Magen schneller (30–90 Minuten), während feste Nahrung 2–4 Stunden benötigt.

Fette: Verlangsamen die Magenentleerung erheblich durch die Freisetzung von Cholecystokinin (CCK).

Ballaststoffe: Lösliche Ballaststoffe (z. B. Chiasamen) verzögern die Passagezeit, während unlösliche Ballaststoffe (z. B. Kleie) kaum Einfluss haben.

Kohlenhydrate: Einfachzucker (z. B. Fruktose) passieren den Magen schneller, komplexe Kohlenhydrate (z. B. Stärke) benötigen länger.

Proteine: Bleiben länger im Magen, da sie enzymatisch zerkleinert werden müssen.


2. Die Einnahme von Medikinet Adult nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit

Das Frühstück: Zusammensetzung und Verdauung

Beispiel-Frühstück: Joghurt (Proteine, Fette), Leinsamen, Chiasamen, Haferflocken (Ballaststoffe), Honig (Einfachzucker), Apfel, Banane, Rosinen (Fruchtzucker).

Ballaststoffreiche Mahlzeiten verzögern die Magenentleerung auf etwa 3–4 Stunden. Zucker und Fruchtzucker werden schneller resorbiert, beeinflussen die Gesamtdauer aber nur geringfügig.

Was passiert bei der Einnahme von Medikinet Adult?

Zerfall der Kapselhülle: Die Gelatinehülle löst sich innerhalb von 5–15 Minuten im Magensaft auf.

Freisetzung der Pellets: 50% der Pellets geben den Wirkstoff sofort im Magen ab. Die anderen 50% bleiben geschützt, bis sie in den Dünndarm gelangen.

Magenentleerung: Nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit dauert es 3–4 Stunden, bis die magensaftresistenten Pellets in den Dünndarm übergehen.

Freisetzung im Dünndarm: Die magensaftresistenten Pellets lösen sich bei einem pH-Wert über 5,5 innerhalb von 20–30 Minuten im Dünndarm auf.


Fazit: Mahlzeit und Medikinet Adult

Eine ballaststoffreiche Mahlzeit verlängert die Magenentleerung und beeinflusst die Freisetzung des Medikaments. Die sofort freisetzenden Pellets wirken bereits nach 15 Minuten, während die verzögerte Freisetzung im Dünndarm nach 3–4 Stunden einsetzt.

Es wird empfohlen, Medikinet Adult mit oder nach einer Mahlzeit einzunehmen, um eine stabile Freisetzung und bessere Verträglichkeit zu gewährleisten.

Vielleicht wäre hier dann noch hinzuzufügen, dass der Magen jetzt nicht zuerst aussortiert und die Bestandteile einzeln weiterleitet.

Es geht letztlich um den Brei, der im Magen ist und woraus der besteht. Ansonsten ist es ein kontinuierlicher Prozess.

3 „Gefällt mir“

Quasi „keine (sicher feststellbare!) Wirkung“ – aber auch keine Nebenwirkungen…

Ich schreibe bewusst „keine (sicher feststellbare) Wirkung“, weil ich nicht ausschließen will, dass es vielleicht eine leichte Hilfe bei den „exekutiven Funktionen“ war, aber da bin ich mir nicht sicher, weil es – wenn überhaupt – nur subtil war.

Ich frühstücke tatsächlich in der Regel nur 1-2 Schreiben Brot, je nach Größe. „Kontaktfett“ (Butter oder Margarine) nehmen wir normalerweise nicht, nur direkt Belag auf’s Brot oder Brötchen drauf, also Marmeladen, Honig, Erdnussbutter oder („jetzt in der Weihnachtszeit“ ;-)) Spekulatiuscreme. Sonntags dann schon mal Eier mit Speck vorab…

Sehe gerade, dass ich das alles schon mal geschrieben hatte… :man_facepalming:t2: :rofl: :man_shrugging:t2:

Da sieht mein Frühstück tatsächlich völlig anders aus, ich würde sagen, „diametral“ anders… :wink:

Muss ich wohl doch mal optimieren in diesem Sinne…

Danke für die Info, das ist sehr interessant, und ich glaube das lese ich so auch zum ersten Mal…