Elvanse bei starker Impulsivität mit Aggressivität

Kann ich grundsätzlich so bestätigen, wobei die Wirkung eher unterschwellig ist und sich weniger an konkreten Effekten ablesen lässt, d.h. es stellt sich mehr innere Ruhe ein und die Dinge klappen einfach besser. Auch dauert es nicht ganz so lange, bis die Wirkung einsetzt. Ich würde eher 30-45 Minuten sagen.

Am Anfang hatte ich den klassischen Honeymoon. Es war als ob jemand den Vorhang gezogen hat und ich plötzlich alles so wie es sein sollte, gesehen und gefühlt hatte. Ich habe eine innere Ruhe und Gelassenheit gespürt, die ich nie kannte. Hatte super Laune und war ziemlich optimistisch drauf.
Nach dieser Phase merkte ich die Wirkung bei der richtigen Dosierung sehr subtil, war ruhiger und gelassener, und sonst gut drauf. Da ich leider mit der Dosierung nicht klarkomme, bin ich jetzt bei Ritalin geblieben. Der Unterschied zum Elvanse merke ich nur bei der Laune. Elvanse war da besser. Ritalin hilft mir aber gegen meine Zwänge und Ängste etwas besser.
Ach so, mit Elvanse war ich tatsächlich motivierter und konzentrierter. Mit Ritalin tue ich mich leider noch schwer da.

@allmighty , Du hattest dich sehr positive Wirkungen mit Elvanse, waren die Nebenwirkungen zu stark oder warum hast Du wieder zu Ritalin gewechselt?

Mein Tag gestern war OK bis gut, ob das an Elvanse lag kann ich nicht sagen.
Meine Tochter brauchte gestern Morgen jemanden um die aufgestaute Wut raus zu lassen, sie hat mich verbal ziemlich angegriffen, ich bin aber total Ruhig gebliben, es hat mich Null getriggert…aber auch in der Situation kann ich es nicht 100% Elvanse zuschreiben, wenn es ihr so schlecht geht, kann sie mich eher nicht triggern.

Bei mir ist die Dosierung von Elvanse sehr von äußeren Faktoren abhängig. Das heißt, an manchen Tagen komme ich mit 15 mg. bestens klar, am nächsten Tag bin mit der gleichen Dosis unter- oder überdosiert.

Ritalin ist mir viel zuverlässiger.

Ich hoffe für dich, dass du jetzt mit 20 mg. endlich eine positive Wirkung spürst.

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Da muss ich @allmighty recht geben. Gegen meine Zwänge und Ängste half mir MPH auch besser.

Ich löse ne 30mg Kapsel auf und müsste von daher so bei 15mg sein.
@allmighty, Du warst ca. bei 15mg Elvanse, wie viel mg MHP brauchst Du momentan?
Nehmt ihr Tabletten oder Kapseln?

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Ich drück dir fest die Daumen, dass du weitere Erfolge siehst.
Nach meiner Beobachtung entwickeln sich viele Kleinigkeiten erst nach einer gewissen Zeit, wenn mit der geänderten Einstellung auch eine Veränderung in den Handlungsmustern einher geht.


Ich nehme Elvanse als Tabletten, die ich vorher gut durchknete.

Edit: dazu trinke ich immer sehr viel, also fast eine 0,75l-Flasche Wasser. Ich bilde mir ein, dass es dann besser wirkt.

Wie jetzt, es gibt Elvanse in Tablettenform? Oder meinst du Attentin?

Nachdem ich nach 3 Wochen kapiert habe, dass ich mit 30mg. überdosiert gelaufen bin, bin ich wieder bei 20 mg. Nach ca. 8 Stunden nehme ich 2,5 mg. Attentin nach.

Ja, so ist es bei mir auch.

Man muss da auf dem Schirm haben, dass es bei ADHS immer zwei „Quellen“ für das unerwünschte Verhalten gibt (Achtung: Privattheorie von mir …) :
[list]

  • einmal das ADHS selbst
  • [/list]
    [list]
  • zum anderen der massive Stress, z.B. aus Strategien und Verhaltensweisen, die man sich um das ADHS gebastelt hat und die sich über die vielen Jahre als deutlich größere Quelle von Stress erweisen, als die Ursprungsdisposition (sehr interessant dazu: Schematherapie bzw. maladaptive Schemata)
  • [/list]

    Gerade wenn das Problem Emotionen (Angst, Aggression, Zorn, Frustration) und ein schlechter Umgang damit ist, ist Stress das Hauptproblem, weil der sich mangels Selbtregulation idR. verselbstständigt. Die Emotion selbst ist m.E. auch nicht „ADHS“ sondern eine Folge daraus.
    Die Spirale dreht sich dann massiv hoch, weil man eben nicht in der Lage ist, dagegenzuhalten. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

    Zu behandeln ist aus meiner Sicht daher in allererster Linie der emotionale Stress und der Mangel an Selbstregulation.

    Und das kann man nur, indem man runterkommt, sich beruhigt, Maßnahmen trifft, die der Entspannung dienen, die Selbstregulation fördern: Ausdauersport, aktive Entspannung, Achtsamkeit, Meditation etc.
    Das Problem ist: das sind Lernprozesse, die ja irgendwann einmal durch ADHS verhindert wurden - denn sonst könnte man das ja schon.

    Und hier liegt der Hase im Pfeffer:
    Das Erlernen dieser Selbstregulationsstrategien können wir m.E. nur nachholen, wenn wir unser ADHS behandeln - medikamentös.

    Aber die Medikamente sind Stimulanzien, die den Stress wiederum verstärken können.

    Und sie können auch unsere Emotionen ersteinmal nicht ändern, da diese sich ja teilweise vom ADHS abgelöst haben und der Medikation nicht zugänglich sind.
    Das schlägt in dem Stadium ersteinmal stärker ins Kontor, als dass die positive Wirkung wahrgenommen werden kann - zumal man unter Stress meist ohnehin nichts wahrnimmt, nicht tiefer denken kann.

    Wenn man das auf dem Schirm hat, dann merkt man, dass man sich gedulden muss.
    Es bleibt nichts anderes, man muss sich ersteinmal in einen Zustand bringen, der es zulässt, dass man eine Wirkung überhaupt wahrnehmen kann.

    Kein Medikament der Welt kann das emotionale Problem in Gänze lösen, auch wenn es Wirkstoffe gibt (wie z.B. Atomoxetin) die wohl weniger stimulierend wirken. Aber wenn die auch weniger gegen ADHS wirken, da würde ich sagen: das gibt sich nichts.

    Es bleibt also nur:
    Die Medikamenteneinnahme daran zu orientieren, wie sie den Stress verstärken - und zunächst nicht an der Wirkung auf das ADHS (die man ohnehin in dem Zustand nicht wahrnehmen bzw. einordnen kann, s.o.).
    Parallel dazu Selbstregulationsstrategien zu erlernen.

    Das ist so ein langsames Einschaukeln:
    Die Selbstwahrnehmung und Regulation verbessert sich - weil das Medikament wirkt - weil der Stress sinkt. Je mehr der Stress sinkt, desto besser kann ich mich an meine Dosierung rantasten. Die Spirale dreht sich in die richtige Richtung.
    Und irgendwann ist der Punkt erreicht - bei mir hat das ein halbes Jahr mindestens gedauert - in dem eine positive Kettenreaktion einsetzt, weil dann auch das darunterliegende ADHS behandelt wird.

    Und das ist dann richtig gut.

    PS:
    Hätte die Medikation nicht von Anfang an auf meine Schmerzen gewirkt, hätte ich das „Experiment“ tausendmal abgebrochen. Nur dadurch bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, nicht aufzugeben sondern wie ein Bullterrier darauf zu beharren, dass das funktionieren MUSS.

    Oder sagen wir so: ich hatte eigentlich aufgegeben und das „Zeug“ nur noch genommen, weil es eben gegen die Schmerzen half (die aber bei Überdosierung verstärkte)
    Ist übrigens bis heute so: wenn ich mal die Einnahme verpenne, merke ich das allerspätestens am Folgetag… von daher: ein glücklicher Zufall, ich hoffe, dass es bei anderen auch so funktioniert - auch wenn sie keine Schmerzen als zufällige Richtschnur haben!!

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    Mein Fehler, ich meinte Kapseln. Leider kann ich das in meinem obigen Post nichtmehr hinzueditieren.

    Ich sehe deinen langen Atem bezüglich Medikation trotz des geringen Fortschritts und deine Reflexion zu deinem Verhalten und das nötigt mir allesamt Respekt ab.

    Ich möchte dennoch nochmal auf diese Aspekte zurückkommen:


    Und anregen, diese Weltsicht bzw. dieses Herangehen an die Welt zu hinterfragen.
    Warum ist es so wichtig für dich festzustellen, wen du respektierst und wen du für einen Vollidioten hältst, im Recht zu sein, andere zurechtzuweisen, … ?

    Wenn ein fremder Hund uns belästigt, wenn ich nicht weiß ob er gefährlich ist usw…….ja, dann nehme ich mir das Recht raus den Mensch zurechtzuweisen, den Hund zu stoppen, gegebenenfalls auch körperlich……ich verteidige meinen Hund, wie jedes andere Familienmitglied….wenn ein fremder Hund, meine Tochter belästigt, bedroht, bedrängt, schaue ich auch nicht einfach zu….ABER Du kannst das ja gerne machen, jeder was er für Richtig hält……

    @Sniper Mal rein Hypothetisch: Könnte es nicht sein, dass du dieses Verhalten bei den dir entgegenkommenden Hunden, mit deinem Auftreten zum Teil provozierst? Ich könnte mir auch vorstellen, dass dein Hund deine grundangespannte ‚hab-acht-angriffs-Position‘ übernimmt und entsprechende Signale sendet…!?

    Wie gesagt- rein Hypothetisch… mir begegnen halt auch häufig Hunde und diese Probleme habe ich eigentlich nie. Ich beachte sie einfach nicht. Allerdings habe ich selbst auch keinen Hund dabei…

    Liebe Grüße, Andreas

    Das ist die sachliche Ebene, die meine ich nicht. Ich denke, dass hinter dieser Oberfläche etwas anderes liegt. bzw. dass du dieses Hundethema nützt um deine Weltsicht zu verargumentieren, zu rechtfertigen, dir damit zurechtlegst, dass du Recht hast oder anhand dessen du Menschen beurteilst.
    Wenn du keinen Hund hättest, wäre es ein anderes Thema.

    Das ist nicht als Vorwurf gemeint, ich versuche zu verdeutlichen was ich meine bzw. beobachte aus deinen Beiträgen heraus. Ich hoffe es ist soweit okay.

    Zur sachlichen Hundeebene kann ich dir vielleicht noch insofern Feedback geben, dass ich sehr viele Hundebesitzer kenne, mit den unterschiedlichsten Hunden, auch teils schwierigen Hunden, und auch unterschiedlichste Gegenden. Aber eine solche Weltsicht und die Herangehensweise an andere Menschen und Hundebesitzer ist mir so noch nicht begegnet. Ich kenne unter Hundebesitzern da eher den freundlichen Plausch, das Fachsimpeln, … oder sich gegenseitig entschuldigen, wenn mal was nicht so ideal läuft.

    Und ich selbst wurde auch noch nie von einem Hund bedroht oder bedrängt, auch wenn ich manchmal Angst habe und das vermutlich auch berechtigt.

    @TulipRulesOkay und @Anders

    Es ist leider so und ich kann es aus eigener Erfahrung bestätigen, dass @Sniper zum Thema Hunde und deren Besitzer nicht übertreibt.

    Mein Rüde wurde grundlos bereits zwei Mal von anderen Hunden angegriffen. Aus diesem Grund muss ich leider Gegenden meiden, wo ich eigentlich sehr gerne spaziert gewesen bin.

    Manche Leute lernen einfach nie und in solchen Fällen bedarf es mehr Leute wie @Sniper, der sie zu Recht anscheisst.

    Lex istz jetzt fast ein Jahr bei uns, es gibt nur einen Nachteil und das ist, das ich jetzt wieder mehr Kontakt zu bekloppten Menschgen habe.
    Nochmal, ich gehe extra um Uhrzeiten mit ihm raus, wo ich möglichst wenige Tutnixhörtnix Halter treffe.
    Ich bin vermuhtlich mehr unterwegs als andere, 4 bis 5h am Tag, terffe somit auch auf mehr Hundehalter.
    Wie gesagt, sind meiner Meinung nach etwa 50% der Halter OK, so wie beim rest der Bevölkerung.
    Ich habe oft auch geute Zusammentreffen, man spricht sich ab und lässt die Hunde von der Leine, alles bestens.
    Lex läuft, sehr oft ohne Leine, wir beide sind total Relaxt, ich nehme aber Rücksicht auf andere, was sonst fast ausstirbt, und nehme ihn an die Leine wenn fremde Menschen mit oder ohne Hund kommen.

    Dieser Bernersennen Mix hat uns jetzt zwei mal bedrängt, beim letzten mal ist er mehrere hundert Meter vom Halter weggelaufen und mit vollem Tempo auf Lex zu, ohne zu bremsen…ich habe ihn dann vertrieben…so geht das nicht, beim nächsten mal wird es ungemütlich, das Garantiere ich.
    Es gibt aggressive Hunde an der Leine, welche im Training, welche die extrem Angst haben usw…duch solche rücksichtslosen Halter kann es zu scheren Traumata oder Verletzungen kommen, sowas ist duch nichts zu Entschuldigen.

    Das war jetzt das letzte mal das ich mich im Hundethema, Rechtfertige.

    Ich suche KEINEN Stress, sondern versuche diesem aus dem Weg zu gehen, wo es nur geht!
    Bei 50% bekloppter da draußen, ist das aber nicht immer möglich.

    Ich verstehe dich sehr gut. Auch das Thema „Wild hetzen“ ist bei uns leider sehr aktuell. Solche Besitzer, die sowas zulassen gehören hart bestraft. Wegen diese und Andere, die den Kot ihrer Hunde einfach liegen lassen, werden auch die Hundehasser mehr.
    Bei uns ist zum dritten Jahr im Folge, wo Giftköder ausgelegt werden. Sind bereits zwei Hunde daran gestorben.

    Also, von mir aus, mach weiter so. Ich weiß, dass du es verbal klärst und keinen Besitzer verprügeltes.

    Hier geht es jetzt wieder um das Rechthaben wegen des Hundethemas.

    Meine Frage war, warum das Rechthaben und Bewerten Anderer so wichtig ist, dass sich so Vieles in Leben und Weltsicht darum dreht.

    Mir sind die (aussterbenden) Tugenden sehr Wichtig, warum weiß ich nicht, bin wohl so Erzogen worden.
    Rücksichtnahme ist extrem bedeutend für mich, da in der Ellebogengesellschaft darauf kein Wert mehr gelegt wird, muss ich halt abseits Leben, mit so wenig wie möglch Menschenkontakt.

    Gestern war ich mit einem großen Teil der Familie, im Familiengarten verabredet.
    Meine 2 Töchter wollten mitkommen.
    L. habe ich gesagt, wenn du mit willst, musst du vorher deine Aufgaben im Haushalt erledigen.
    Sie schläft am WE immer bei ihrem Freund. Ich habe bereits um 9 Uhr versucht sie zu erreichen um sie zu erinnern, vergebens.
    Das hat mich wieder voll getriggert, sie ist nicht gekommen, um kurz vor 11 Uhr, hat sie mich angerufen und gefragt wo ich bin…ich habe gesagt, auf dem weg zum Garten, du kannst nicht mit, weil du unzuverlässig bist, du hast deine Aufgaben nicht erledigt…sie hat sofort geweint und gesagt das sie es vergessen hat…pech gehabt, das nächste mal musst du dir halt ne Notitz machen.
    Auf dem Weg zum Auto habe ich dann gedacht…mist, das Mädel macht doch wirklich alles gut…OK, ich gebe ihr eine Chance…
    Ich habe angerufen und gesagt, OK, wenn du heute abend deine Aufgaben erledigst, kannst du mit.
    Also ist sie mitgekommen und wir haben uns wieder vertragen.

    Ich kann es nicht ab, wenn ausgemachtes nicht erledigt wird, ohne vorher darüber zu reden.
    Als ich noch nicht wusste das sie ADHS hat, wäre ich alleine gefahren, bzw. mit meiner älteren Tochter.
    Die alten Werte sind mir extrem wichtig, dazu gehört auch Zuverlässigkeit.

    Von einer Medizin wie Elvanse erhoffe ich mir nur, nicht mehr ganz so hart zu reagieren, etwas gedämpfter.
    Das scheint nicht zu funktionieren, also brauche ich auch keine Medizin, denn alles andere habe ich soweit im Griff.

    Wie gesagt, eventuell probiere ich mal die 20mg MHP Tabletten.