⚠ Elvanse ohne „Adult” verfügbar für Erwachsene: Elvanse 20/40/60 mg

Möchtest du 50 morgens und 20 mittags nehmen?

Ich habe vor 3 Wochen 20 mg verschrieben bekommen und meine Krankenkasse hat nichts gesagt.

Kann man eigentlich 2 verschiedene Dosen pro Monat verschrieben bekommen?

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Grundsätzlich möglich wenn man nicht über die 70mg/Tag kommt.

Wenn ich mir meinen Vorrat ansehe, scheint die KK gar nicht zu meckern.

Das „Lächerliche“ ist an Elvanse doch eh, dass es nur Packungen mit 30 Stück gibt. Die anderen Sachen (außer Concerta+Kinecteen) gibts in erheblich größeren Packungen. Mein Arzt meckert da immer.

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Ja klar geht. Geht auch bei Medikinet, da gibts ja meist 2 unterschiedliche Größen, zB morgens 30, mittags 20.

Ich habe Elvanse 30 und 50ziger. Ich nehme entweder die 50 oder 2x30, je nachdem wie lange der Tag ist

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Hab jetzt auch 50er + 30er
Die 70er war auf Dauer (+ unret. MPH), war dann doch zu heftig, fühlte mich anfangs zwar gut, war tatsächlich aber überdosiert. Das hab ich nur leider nicht gerafft, erst als es mir gesundheitlich schlechter ging. (Bin leider harter Hund :smile:)

Mich würde interessieren wie du die nimmst, denn als ich 50er morgens und 30er nachmittags genommen hab, meinet meine Tochter, ich sei ziemlich auf Zack (also auch überdosiert)

Welcher Zeitabstand liegt zwischen den Einnahmen? 6h? Vielleicht nehm ich mal wie du 30/30.

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Der Abstand zw beiden Kapseln ist bei mir täglich unterschiedlich, idR aber so 4Std Differenz.
Heisst, wenn ich die 30ziger um 8Uhr nehme, dann die nächste gegen Mittag. Manchmal auch vorher.

Jetzt mit Public Viewing und Fusdball Ablenkung nehme ich manchmal auch nur 1x 30 oder 50 und das wars.
Ich habe gelernt, dass feste Zeitfenster eher stressen, daher handhabe ich das flexibel :wink:

Schönen Fussball Abend wünsch ich dir @Sportyman :soccer:

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Hi, gibts da auch irgendwo eine Information von „offizieller“ stelle, also irgendwas staatlichem? Meine Psychiaterin hätte kein Problem damit mir das zu verschreiben, aber hat selber keine Infos dazu, und da such ich jetzt alles zusammen.

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Und ich habe in der Apotheke gerade festgestellt, dass die Fünfziger jetzt anscheinend nicht mehr adult heißen, zumindest hatte sie die zuerst gegriffen.
Da die sich ja immer so ins Hemd machen mit den BTM Rezepten, hab ich mir mal als Notiz für mich selbst vermerkt: künftig Elvanse 50 mg ohne Zusatz Adult verschreiben lassen

Ja darauf hab ich auch bei mir gewartet, dass ich ein Rezept mit Adult habe, aber Adult nicht mehr lieferbar ist.

Habe heute meinen Psychiater auf das Thema angesprochen mit der Bitte die 20mg Kapseln zum Probieren verschrieben zu bekommen.

Er wusste davon nichts hat aber schnurstracks bei Takeda angerufen und mich mithören lassen. Dort wurde ihm bestätigt, dass das adult auslaufen wird und er mir die 20mg Kapseln verschreiben kann.

Dort halt auch das Bla bla, dass das ADHS bereits seit der Kindheit vorliegen muss oder so ähnlich.

Jetzt dachte ich erst ohwee, habe die Diagnose ja erst mit 36 erhalten, aber die Diagnose bestätigt ja eigentlich, dass es seit der Kindheit vorliegt oder so ähnlich.

Lange Rede kurzer Sinn. Habe das Rezept, hole die Kapseln morgen in der Apotheke ab.

Grüße gehen raus!

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Hallo an alle, das ist mein erster Post hier, deshalb bin ich irgendwie aufgeregt :sweat_smile: Ich habe ein Frage zu dieser ganzen Elvanse/Elvanse adult Sache und hoffe auf eure Schwarmintelligenz.
Ich bin 34 Jahr alt und habe vor ein paar Monaten meine Diagnose bekommen. Symptome lagen schon in der Kindheit vor. Das wurde durch einen Eltern-Fragebogen festgestellt, weil ich keine Zeugnisse aus der Grundschule mehr habe. Seit Mai bekomme ich Elvanse, weil Medikenet aus beruflichen Gründen nicht geht. Habe in Absprache mit meiner Ärztin schrittweise bis auf 60 mg hochdosiert und bin damit perfekt eingestellt. Heute wollte ich mein zweites Rezept für Elvanse 60 mg abholen und da wurde mir gesagt, das dürften sie nicht verschreiben, weil die GKV (in meinem Fall die Barmer) das nicht bezahlt. Beim letzten Rezept hätte die Praxis danach eine Rechnung bekommen und hätte die Kosten tragen müssen. Deshalb habe ich jetzt 2x 30 mg Elvanse Adult verschrieben bekommen. Das kostet mich aber natürlich jetzt auch die doppelte Zuzahlung und das auch noch monatlich bei diesen Mini-Packungen. Deshalb meine Fragen an euch:

  1. Kann das überhaupt sein, dass die Barmer das nicht zahlt obwohl es für Erwachsene zugelassen ist?
  2. Wird dann sowas wirklich der Praxis bzw. der Ärztin in Rechnung gestellt?

Hallo @Sina und willkommen im Forum :wave:

hat Deine Ärztin explizit gesagt, dass sie wegen Deinem Rezept eine Rechnung bekommen hat?
Oder ist es vielleicht viel mehr so, dass ihr zugetragen wurde, dass 60mg nicht gehen weil kein Adult drauf steht und sie dann eine Rechnung erwarten kann?
Ich denke, dass das Zweite wahrscheinlicher ist.

Gibt keinen Grund mehr warum gerade die Dosierung nicht gehen sollte.

Nimm doch das nächste Mal die Fachinformation und den Beipackzettel zu Deiner Ärztin mit (oben verlinkt) oder schicks ihr per Email.

(Ich habe versuchst zu recherchieren ob man die Medikamenzulassungen auch irgendwo einsehen kann. Bin dann nach längerer Suche auf Seite des Gesundheitsministeriums darauf gestoßen, dass es wohl zwei Datenbanken gibt, eine für Fachleute eine abgespeckte für den öffentlichen Zugang. Nach langem rumprobieren, hab ich dann aber aufgegeben weil die Seite einfach nicht funktionieren wollte :smiling_face_with_tear:)

Vielen Dank für deine schnelle Antwort und deine Mühe. Ich konnte tatsächlich nur mit der MTA am Empfang sprechen, weil ich keinen Termin hatte, sondern eigentlich nur mein monatliches Rezept holen wollte. Und bei ihr klang es so, als wäre ich ganz persönlich dafür verantwortlich, dass die Praxis diese zusätzlichen Kosten hatte :sweat_smile:
Nachdem meine Online Recherche, wie bei dir, zu keinen Ergebnissen geführt hatte, war allerdings mein Recherche-Modus aktiviert. Deshalb habe ich erst Rücksprache mit meinem Apotheker des Vertrauens gehalten und der hat mir ganz klar gesagt, dass das Quatsch ist und hat mir auch einen Ausdruck mitgegeben, auf dem die Zulassung für Erwachsene bestätigt wurde. Anschließend habe ich meine Krankenkasse angerufen und mich da nach der Kostenübernahme erkundigt. Da bin ich zum Glück an eine total nette Dame geraten, die extra recherchiert und mich zurückgerufen hat. Sie hat mir mitgeteilt, dass das Elvanse ohne Adult seit dem 01.05.2024 von der GKV auch für Erwachsene übernommen wird und die Barmer sogar seit dem 01.08. einen Rabattvertrag mit dem Hersteller hat. Die Zusatzkosten der Praxis können also auf keinen Fall durch mich entstanden sein. Jetzt muss ich diese Information nur meiner Psychiaterin übermitteln, ohne ihr zu sehr auf die Füße zu treten :smile: Aber das ist definitiv ein Problem für einen anderen Tag.
Und nochmal vielen Dank für die Unterstützung!

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Cool dass die Barmer bereits einen Rabattvertrag bzgl Elvanse ausgehandelt hat.
Das lässt hoffen, dass im Zusammenhang mit den jetzt (leider nur für Kinder) in Deutschland zugelassenen Generika, sich die nächsten Jahre etwas in Sachen Preis bei Lisdexamfetamin tut.
Dann entschließt sich vielleicht auch der G-BA, bei der nächsten Überprüfung (irgendwann) Elvanse als Erstlinienmedikament zuzulassen. Bisher bestehen sie ja noch darauf, dass zuerst MPH verordnet wird und erst bei nicht ausreichender Wirkung (oder zu starken Nebenwirkungen) auf Elvanse ausgewichen wird. Dem G-BA geht es ja vor allem um die Kosten.
Elvanse scheint laut Hersteller ja eine Zulassung, als Erstlinienmedikament zu haben. Ich denke als Privatrezept sollte das eigentlich immer möglich sein oder wenn die jeweilige Krankenkasse die Begründung des behandelnden Arztes als hinreichend anerkennt. ( Das heißt für mich, wenn Elvanse keine Zulassung als Erstlinienmedikament hätte, wäre die Verordnung als erstes ADHS Medikament quasi immer Offlabel und das komplette Riskio müsste vom Arzt getragen werden auch auf Privatrezept. )

Ich habe mal im Internet gelesen, wo ein User angeblich vom Arzt Elvanse nur auf Privatrezept bekommen könnte, weil es wohl Probleme gab. Bei einem anderen Fall bekam ein User, als Begründung dafür, dass der Arzt Elvanse nur als Privatrezept verschordnen wollte, dass er Elvanse nur bei 40% seiner Patien verordnet darf.

Was die Patient dann da verstanden haben oder die Ärzte (wie in Deinem Fall :stuck_out_tongue_winking_eye:) kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Ich könnte mir aber Vorstellen, dass es vorkommt, wenn ein Arzt regelmäßig viele Stimulanzien an Kassenpatienten verschreibt und bei Neupatienten in der Regel Elvanse, dass sich irgendwann die Kassen melden, weil Elvanse eben sehr viel mehr kostet als MPH.

BTW: Mich wundert ein wenig, dass die GKV (also die Gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland?) laut Aussage der Dame von dem Krankenhaus, die Kosten erst seit 01.05.2024 übernehmen obwohl sie Zulassung ja bereits seit März Gültigkeit hat? :thinking: Naja vllt benötigen die Kassen, da auch etwas Zeit um das in ihre Systeme zu übernehmen. Für Fälle vor 01.05.24 haben sie bestimmt mit Kulanz reagiert, da das ganze ja rechtlich sauber und für sie auch kostenneutral ist.
Es gab in den zwei Monaten bestimmt nicht allzuviele Erwachsene ADHSler, an die Elvanse ohne Adult verordnet wurde.
Es wissen ja heute noch viele Patienten, die Elvanse nehmen und offensichtlich auch verordende Ärzte, noch nichts von der Erweiterung von Elvanse ohne Adult auf Erwachsene.

Ich konnte glücklicherweise Elvanse als Erstmedikation bekommen. Ich arbeite mit Personen die mit Suchtmittelmissbrauch oder -abhängigkeit zu kämpfen haben, weshalb es ein riesiges Problem wäre, wenn ich meine Mittagsdosis MPH mit zur Arbeit nehmen müsste. Zum Glück bereite ich mich immer gut auf Arzttermine vor, sodass ich das gezielt ansprechen konnte. Die Ärztin meinte, dass das bei Erwachsenen in ihrem Ermessensspielraum liegt. Vielleicht kommt es auch da darauf an, wie erfahren die behandelnde Person in Bezug auf ADHS Medikamente ist und wie selbstbewusst allgemein :sweat_smile:.
Tatsächlich sagte die nette Frau von der Barmer, dass die kassenärztliche Vereinigung und nicht die Kassen selbst die Regressansprüche bei den Praxen geltend machen. Das klang, als hätten die Kassen da wenig Einfluss. Fand ich auch interessant.
Ich plaudere sehr gerne mit meinem Apotheker, weil der immer unheimlich gut informiert ist. Er hat mir gestern erzählt, dass er mittlerweile einige erwachsene Kund* innen hat, die bei ihm Rezepte für Elvanse ohne Adult einreichen. Deshalb war er sich so sicher, dass die MTA bei meiner Ärztin Quatsch erzählt hat. Vielleicht spricht sich langsam bei den Ärzt* innen rum, dass MPH nicht für alle Betroffenen der heilige Gral ist. Es wäre ja sehr wünschenswert, wenn die ganze Bandbreite der verfügbaren Medikamente ausgeschöpft würde.
Ich habe tatsächlich mehrere Klient*innen auf der Arbeit, die u.a. aufgrund nicht-diagnostizierter ADHS in eine Amphetaminabhängigkeit geraten sind und dann nach ihrer Diagnose durch die Therapie mit MPH rückfällig wurden, weil das einen ähnlichen „Kick“ ausgelöst hat. Lustigerweise kommen die super mit Lisdexamphetamin zurecht, weil es subtiler wirkt. Ich vermute, dass da neben dem anderen Wirkprinzip auch die Verstoffwechselung aus einer Pro-Drug eine Rolle spielt. Ich merke gerade wieder, dass es schon sehr praktisch ist, wenn man die eigene Neurodivergenz auch fachlich spannend findet :sweat_smile:
Und kleiner Kommentar am Rande: ich feiere ja diese Abzeichen hier im Forum. Mein Hirn findet die sehr motivierend :laughing: Und der herzliche Empfang trägt natürlich ebenfalls zur Motivation bei!

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Oh das ist interessant.

Ich denke, dass Deine Ärztin im Rahmen ihres Ermessensspielraums, durch Deine berufliche Tätigkeit eine gute Argumentationsgrundlage hat.

Ja natürlich haben aber die Kassen über die 5 Stimmberechtigten Ausschussmitglieder, entsandt durch ihren Gesamtverband dem GKV Spitzenvervand, einen starken Einfluss auf die Entscheidungen die dort getroffen werden.

Er ist durch den Gesetzgeber beauftragt, in der gesetzlichen Krankenversicherung über die Leistungsansprüche von rund 74 Millionen Versicherten[1] und die Vergütung der Leistungserbringer rechtsverbindlich zu entscheiden (§ 91 Abs. 6 SGB V).

Gemeinsamer Bundesausschuss – Wikipedia

Man muss denk ich unterscheiden zwischen „ist gesetzlich als Erstlinienmedikament zugelassen“ und „die Kassen bezahlen das als Erstlinienmedikament“.

Ich denke die Ärzte, die sich mit ADHS wirklich beschäftigen, wissen das. Die Ärzte unterliegen halt auch gewissen Sachzwängen, wo halt der Spielraum eingeschränkt ist.

Es hat ja auch Gründe warum für Erwachsene nur unretardierte oder Pro-Drug Stimulanzien in Deutschland zugelassen sind.

Erwachsene ADHSler sind ja alle potentielle Junkies!!! :roll_eyes:

Da scheinen mir vornehmlich politische Gründe dahinterzustehen. Auch wenn ich natürlich verstehen, dass retardierte und Pro-Drug Stimulanzien ein geringeres Missbrauchspotential haben, halte ich es, da die allermeisten Erwachsenen ADHSler eben nicht an Suchtproblemen leiden, medizinisch gesehen für einen Skandal, diese Medikamente Erwachsenen ADHSlern vorzuenthalten.

Lucky You! :sweat_smile:

Vielleicht kannst Du ja irgendwann mal allgemein was dazu schreiben, wie (Deiner Erfahrung nach) auf Sucht spezialisierte Ärzte mit der Gabe von Stimulanzien umgehen.
Also gibt’s die wenn der Patient noch Suchtmittel konsumiert gleichzeitig, weil sich der ADHSler dann viel leichter von den Suchtmitteln trennen kann?
Oder grundsätzlich völlige Abstinenz mit regelmäßigen Pipitests und erst wenn die Abstinenz dauerhaft da ist, gibt es Stimulanzien?

(Ich könnte mir vorstellen, dass die ADHS Medikamente nur täglich von Personal an die Patienten abgegeben werden)

Ich musste bei deinem Betrag daran denken, weil ich in einem anderen Thread schreibe, von einem jungen ADHSler, dessen Ärztin einen völligen Verzicht auf Cannabis vor der Verordnung von Ritalin fordert. Der Gedanke daran scheint wohl nicht so leicht… :upside_down_face:

Hi Sina, wäre doch wirklich toll, wenn du so neurodivers-freundlich bist, und von der Schreibweise *innen absiehst, sondern einfach die ganz normalen Rechschreibregeln befolgst :slight_smile: Danke dir

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Vielen Dank für den Hinweis auf diesen spannenden Thread. War gerade schon im rabbit hole und habe mir ein paar Stichpunkte zu diesem Thema gemacht und auch schon ein paar mMn relevante Quellen rausgesucht. Werde mich in den nächsten Tagen auf jeden Fall da an der Diskussion beteiligen.

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Es tut mir sehr leid, aber da werden wir scheinbar nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Ich verstehe, dass diese Schreibweise v.a. bei ADHS für den Lesefluss ungünstig ist, aber für mich hat das " * " eine höhere Priorität.
Ca. 10% meiner Klient *innen auf der Arbeit sind trans oder nonbinär und ich bekomme quasi hautnah mit, wie wichtig für diese Personen ein Sprachgebrauch ist, welcher sie inkludiert. Ungefähr 20% meiner Klient *innen (und wahrscheinlich noch mehr; diese Information erheben wir nicht offiziell) sind mit ADHS und/oder Autismus diagnostiziert.
Meine Erfahrungen auf der Arbeit haben mir gezeigt, dass diese 20% und aufwärts viel Verständnis für das " * " mitbringen, da die meisten von ihnen auch das Gefühl kennen, anders, weniger akzeptiert und vielleicht sogar ausgegrenzt zu sein.
Ich entschuldige mich bei allen, die Probleme beim Lesen meiner Beiträge haben und hoffe gleichzeitig auf euer Verständnis :blush:

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Sina1989
80% der Menschen sind sehr genervt von Gendersprache generell, von * und : dann umso mehr.
höchstens bei Grünenwählern hat es mehr beführworter, aber selbst da lehnen es die meisten ab, es ist somit politisch.
Ist mir schleierhaft, warum man dann versucht, die Menschen mit sowas politischem immer wieder zu penetrieren. Am Ende nutzt es nur wieder der AfD. Menschen sind immer genervter von Feminismus und von gays/transs Menschen sowieso. Das kann ja wohl nicht die Idee sein.

Den behaupteten Nutzen gibt es auch nicht bzw. Behauptungen lassen sich schnell widerlegen.

Ich brauche für solche Texte dann locker 3x so lange zum lesen. Wenn Jeder so schreiben würde (und das wäre ja die Wunschvorstellung von den Nutzern), wäre ich also raus aus Informationverarbeitung. Bestimmte Medien kann ich jetzt schon nicht mehr lesen, weil es einfach zu lange dauert. Wenn ich täglich 3-4h Texte lese, würden daraus plötzlich 9-12h!

„wie wichtig für diese Personen ein Sprachgebrauch ist, welcher sie inkludiert.“ Das ist ja genau das Problem. Der normale Sprachgebrauch exkludiert sie nicht, sondern man behauptet es ledigilich. Der Normale Sprachgebrauch bezieht sich ja auf kein bestimmtes Geschlecht, wird auch von 3Jährigen so verstanden.

Also: Am Ende schadet man sich selbst (und denen, die Einschränkungen haben und es sowieso bereits so schwer im Leben haben, dass sie zu den Themen nicht lobbyieren können)

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Wie ich in meiner letzten Nachricht bereits dargelegt habe, habe ich mich auf Basis meiner Werte und meiner persönlichen Prioritäten für diese Schreibweise entschieden und zu keinem Zeitpunkt verlangt, dass alle anderen das deshalb auch so machen müssen. Du wirfst mir vor, hier auf unangemessene Weise eine politische Agenda zu pushen und bist dabei selbst die Person, die mir ihre Sichtweise bzw. ihre Herangehensweise aufdrücken will. Dabei argumentierst du mit Mehrheitsansichten und „Genervtheit“. Das sind für mich keine validen Argumente, wenn es um die besonderen Bedürfnisse marginalisierte Gruppen geht. Nur weil vermutlich eine Mehrheit der Bevölkerung z.B. Hyperaktivität anstrengend findet, muss ich das ja nicht als Maß aller Dinge ansehen und vor allem diese Sichtweise nicht so akzeptieren.
Ich finde, es schadet allen Personen, die in irgendeiner Form in unserer Gesellschaft benachteiligt sind, wenn wir die Ursachen für Benachteiligungen gegeneinander aufwiegen und einer bestimmten Gruppe ein höheren Anspruch auf Verständnis, Zugewandheit oder Unterstützung zusprechen, als einer anderen, weshalb ich wie gesagt auch von niemandem erwarte, meine Schreibweise zu übernehmen. Wenn wir auf eine Weise argumentieren, die unterschiedliche Minderheiten gegeneinander ausspielt, öffnen wir damit Ausgrenzung und Diskriminierung Tür und Tor. Und nur ganz am Rande: ich persönlich fühle mich als Frau sehr wohl ausgegrenzt bzw. nicht angesprochen, wenn das generische Maskulinum verwendet wird.
Ich hätte da auch noch Zahlen, die ich als Gedankenanstoß gerne hinzufügen möchte. Zahlreiche Studien aus verschiedenen westlich geprägten Ländern belegen, dass die Selbstmordrate bei Transgender-Jugendlichen signifikant höher ist, als bei gleichaltrigen nicht-Transgendern. In Kanada beispielsweise nehmen sich fünfmal mehr Transgender-Jugendliche das Leben (vgl. z.B. Erhöhtes Selbstmordrisiko bei Transgender-Jugendlichen | MDR.DE)
Zahlreiche weitere Studien z.B. aus den USA oder der Schweiz findet man online. Die Forschenden gehen davon aus, dass Mobbing und Ausgrenzung bei der Entscheidung sich zu suizidieren, eine große Rolle spielen. Deshalb ziehe ich in Zweifel, dass das Sternchen keinen Nutzen hat.
Ein 17-jähriger Klient von mir hat sich vor ein paar Monaten das Leben genommen, weil er als trans-Person die Diskriminierung und Anfeindungen nicht mehr ausgehalten hat. Also bitte entschuldige, wenn der Lesefluss für mich persönlich eine niedrigere Priorität hat.
Grundsätzlich stört mich ganz massiv, dass du mich aufgrund meiner Haltung persönlich angreifst und versuchst, mich zu diskreditieren, indem du mir implizit Diskriminierung gegenüber Neurodiversen vorwirfst und das obwohl ich dem vermeintlich diskriminierten Personenkreis selbst angehöre.
Ich bin gerne bereit, mich darüber auszutauschen, wie man sprachlich allen Gruppen gerecht werden kann, aber nur wenn dies in einem sachlicheren Ton und ohne persönliche Anfeindungen vonstatten geht.

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