Guten Abend.
Ich bin ganz neu, hab schon so manche hilfreiche Info hier gefunden in den letzten Monaten. stehe aber noch am Anfang.
Ich habe meine Diagnose im Sommer '23 bekommen, bin jetzt 41 und habe mehrere Co-Morbiditäten (Angststörung, Borderline, Depression). Elvanse nehme ich seit August '23 in etwa, bin auf 50mg eingestellt.
Ich liebe es!
Mein Kopf ist viel aufgeräumter, meine Impulskontrolle…so stelle ich mir das bei einem neurotypischen Menschen vor, ich bin ausgeglichen und geduldig, so habe ich mir das immer gewünscht. Nicht jeden Tag allerdings. Ich musste feststellen, dass Elvanse leider zyklusabhängig an einigen Tagen einfach gar nicht wirkt. Dann bin ich als hätte ich es einfach nicht genommen.
Ich übe mich in Akzeptanz.
Aber was mir auffällt ist wirklich seltsam.
Ich habe seit einigen Wochen, von einem Moment auf den nächsten (ich vermute in Verbindung mit Stress) im Laufe des Tages, vorallem hin zum Abend, ein vermehrtes Bedürfnis nach Dopamin Nachschub.
Nach reichlicher Überlegung schätze ich damit hat es zu tun, ja
Ich „brauche“ Süßes, in auffallender Regelmäßigkeit, ich will Alkohol trinken (was nicht geht, ich bin allein mit meiner Tochter. Aber das reizt mich dann natürlich) und ganz besonders störend empfinde ich die „Schmacht“. Ich bin seit über 11 Jahren Ex-Raucherin und hatte nur hier und da Mal eine Sekunde in der mich das alte Gefühl kurz „gekitzelt“ hat. Jetzt habe ich das teilweise schon am Tag in Schüben.
Ich trinke mit Elvanse nur entkoffeinierten Kaffee, ich bekomme sonst Herzrasen und dann eine Panikattacke, Koffein trinke ich nur an den Tagen, wenn ich elvanse pausiere. Nun habe ich gegen Mittag so richtig Bock auf Kaffee mit Koffein. Das kenne ich so auch nicht.
Hat jemand eine Idee, was ich machen muss? Absetzen kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Ich habe so starke Depressionen (nehme auch Venlafaxin 150mg) und kann jetzt endlich, nach vielen harten Episoden, meinen Alltag relativ gleichbleibend gut meistern.
Mein Haushalt wird nach und nach, ich sortiere aus, schmeiße weg, mit Struktur! Ein Projekt nach dem anderen. Ja, hyperfokus hab ich noch. Aber ich kann mit Elvanse zwischendrin was anderes machen, kann unterbrochen werden und wieder zum Thema zurück usw.
Ich habe mich noch nie so gut gefühlt!
Meine Elternschaft war hart, für uns. Auch auf dem Gebiet komme ich meinen Erwartungen und Ansprüchen an mich selbst, endlich näher.
Aber wenn ich jetzt für immer „Suchtdruck“ haben sollte, weiß ich nicht wie ich das aushalten soll…
Danke für eure Hilfe.