Erledigungsblockade

@Koouldnotresist wir sind sehr zarte und sensible Menschen, Menschen die weder perfekt sind noch perfekt sein müssen, machen Fehler wie alle anderen Menschen auf der ganzen Welt auch, hören wir auf damit zu hart mit uns ins Gericht zu gehen, wir sind in Ordnung so wie wir sind, okay?.
Ich knuddle Dich und umarme Dich, bitte richte auch @Elementary und @Remy23 viele liebe Grüsse aus.
:hugs::heart:

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Glückwunsch dazu!

Manchmal ist es so einfach und wir machen es uns nur in unseren Gedanken so schwer.

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Grossartige Leistung finde ich!

Es gibt nichts ausser den nächsten Schritt, der Rest ist ohnehin Schall und Rauch und leider im Adhs -geplagten Hirn direkt auch wieder vergessen.

Ein Schritt nach dem anderen, 2 Füsse, 1 Atemzug, eine Sekunde weiter…

Ich bin stolz auf dich! :heartpulse:

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Manchmal aber eben auch nicht.

Am (jüngsten) Tiefpunkt fühlte es sich an wie (vermutlich) starke Flugangst oder Fahrstuhlphobie: lieber 17-mal mit dem Zug umsteigen oder zu Fuß in den 43. Stock, denn der Schritt vorwärts ging eben „einfach nicht“. Bis sich nicht-tun dann doch „einfach“ noch schlimmer anfühlte als tun.

Und ich hoffe, dass ich wenigstens diese Lehre mitnehmen kann. Weil alles andere auch wieder unfair sich selbst gegenüber ist, zumal dann, wenn der Prozess von A nach B ohnehin nicht so passiv erledigt werden kann wie Fahrstuhlfahren oder Fliegen, sondern jeder Schritt tatsächlich Arbeit ist.

Wie also sich selbst ermöglichen, „mit Würde zurückzukommen“ - wie es in diesem immer wieder sehenswerten Video (https://www.youtube.com/watch?v=sKdWCqa5jVs) heißt?

Indem man es nicht für einfach hält? Auch nicht in der Rückschau?

Aber was erzähle ich Dir? Ich habe den Medien entnommen, dass Du nach dem Abräumen der Weihnachtsdeko im Hause @Neinhorn jetzt die nächste Herausforderung annimmst und Dämme für den Frieden mitbaust: Ukraine Says Defenses Stronger Thanks to Local Beavers and Their Dams

Verglichen damit ist vieles dann doch manchmal einfach. Frage der Perspektive und der Alternativen, klar.

Wünsche Dir Seelenfrieden. Ganz einfach.

Liebe @Koouldnotresist

den Seelenfrieden wünsche ich dir auch, danke.

Ob einfach oder nicht ist vielleicht eine Frage der Perspektive, - schaue ich zurück oder nach vorne.

Wenn man eine Blockade überwunden hat zu sagen „Das war doch einfach, warum hab ich Idiot nicht eher gehandelt!“ ist respektlos und demotivierend sich selbst gegenüber. Man darf sich statt dessen auf die Schulter klopfen und realisieren welche Kraft man hier hineinstecken musste, - auch wenn das von außen gesehen vielleicht Pillepalle war.

Steht man aber vor dieser Aufgabe, dann kann es hilfreich sein sie nicht zu dramatisieren. Statt „Oh Scheiße, das schiebe ich schon seit 11 Monaten auf, woher soll ich die Kraft nehmen?“ ist vielleicht der Ansatz „Die reine Tätigkeit kann ja nicht so schwer sein. Auch wenn sich tausend Ängste und negative Gefühle aufbäumen, fange ich jetzt einfach mal an.“ mehr helfen.
Und in diesem Sinn hat es mir geholfen zu lesen, dass Frau Joss die Tätigkeiten für einfach hält, - wenn man den Anstoß hat anzufangen.

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Ich habe gerade überlegt, ob ich in den „Was mir gut getan…“ oder den „Was mir nicht gut getan…“-Thread posten soll (oder besser nirgendwo…). Es gehört wohl oszillierend genau in die Mitte und ist daher vielleicht doch teilenswert.

Hat noch jemand von Euch gestern den Newsletter von Martin Winkler bekommen? „Grandioses Scheitern und Monkey Mind“. Er beschreibt darin, die

„kleinen Momente bzw. emotionalen Stolperfallen, die dann irgendwie zum Nichts-Tun führen. Oder zu einem emotionalen Absturz bis hin zum neurodiversen Meltdown. Damit ist gemeint, dass eine Kleinigkeit reicht, damit wie ein Domino-Effekt das Gehirn irgendwie aussteigt. Entweder passiv wird und nichts mehr machen kann. Oder aber innere Unruhe, Druck und Anspannung schier unerträglich werden.“

Hier nachzulesen.

Mich hat der hohe Wiedererkennungswert bewegt, wie meistens bei seinen Beiträgen. Und gleichzeitig schwingt dabei immer mit, dass scheinbar auch der beste Zugriff auf neueste Erkenntnisse, Medis, etc. nichts an dem grundlegenden Problem ändert, dass … im Krisenfall genau das Organ stolpert, das eigentlich den Sturz am besten abfangen könnte. Inkl. Domino-Effekt und Teufelskreis. Kleiner haben wir es nicht.

Dass der zuletzt hier erwähnte Tiefpunkt ein Tiefpunkt war, habe ich u.a. daran gemerkt, dass ich so ernstlich wie selten die in einem anderen Thread geteilte Lieblingskolumne in Zweifel zog und das dortige Grund-Mantra „Du brauchst, nur schon für die Alltagsroutine, einen Stern, um ihm zu folgen. Dann lebst du, zwar immer noch ruppig, aber auf der Höhe deiner Fähigkeiten.“

Vielleicht, dachte ich, ist genau das die Quelle des Problems und nicht der Lösung. Diese immer noch nicht erwachsene Grundhaltung von „So tickt man mit ADHS. Anders als ruppig geht es nicht und alles unter der Höhe der Fähigkeiten ist inakzeptabel, weil nicht dopaminerg erstrebenswert.“

„No risk, no fun“ oder „no risk, no fuck-up“ - keine Ahnung. Die Zeiten sind noch zu ruppig.

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Habe mir gerade ruppig selbst geantwortet, wollte aber eigentlich nur auf die Kolumne verlinken. Statt Doppelpost eine Leseempfehlung:

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Keine Ahnung, ob das am ADHS liegt oder Faulheit ist aber Abspülen fällt mir unheimlich schwer. Ich bin bemüht, wenigstens einmal pro Tag abzuwaschen aber der Widerwillen ist unglaublich und ich muss gefühlt ständig abspülen. Das nimmt mir jegliche Freude am Kochen oder Backen.
Jetzt gerade auch wieder. In der Küche steht der benutzte Wok, 1 Pfannenwender, 1 Teller, 1 Gabel vom Abendessen. Dazu ein Sieb in dem ich heute Nachmittag Trauben gewaschen habe.
Wie lange würde es wohl dauern das zu erledigen? 10 Minuten? Statt dessen ärgere ich mich seit über einer Stunde darüber, dass ich das nicht hinkriege. Ich war sogar mehrfach in der Küche und bin unverrichteter Dinge wieder gegangen :woman_shrugging:

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Hm @mpathy , schwierig Dir da einen Rat zu geben, weil: ich verstehe Dich, ich spüle auch nicht gerne Geschirr ab.
Ich habe es mir aber tatsächlich konsequent angewöhnen können das ich wenig Geschirr immer sofort nach dem Gebrauch abspüle, abtrockne und wegräume.
Habe ich viel Geschirr spüle ich es immer vor und staple es mit System, damit es nicht zu viel Platz wegnimmt oder zuuu hässlich aussieht wenn es rum steht, und dann wasche ich es meist entgültig ab bevor ich ins Bett gehe, spätestens am Tag danach, nach dem Frühstück. :wink:
Das schimpfen und grollen habe ich aufgegeben, denn es bringt ja einfach nichts, weder macht sich die Arbeit dadurch, und ich selbst fühle mich ja dadurch nur noch schlechter, was dann sozusagen einer negativen Selbstprofezeihung gleich kommt, einer negativen Verstärkung statt einer positiven, deshalb versuche Dir das „sich über sich selbst ärgern“ abzugewöhnen. :heart:

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Ich denke, es ging mir weniger um einen Rat sondern darum, das mal aussprechen zu können und auf Verständnis zu stoßen statt ob der Absurdität ausgelacht oder für vollkommen bekloppt gehalten zu werden.

Das versuche ich mir ja auch anzugewöhnen (abgesehen vom abtrocknen, das verweigere ich kategorisch). Aus Angst, dass es (wieder) überhand nimmt. Hab ich während einer schlimmen, depressiven Phase erlebt, möchte ich möglichst vermeiden.

Letztendlich habe ich auch gestern noch abgespült aber dabei eben fast körperliche Qualen durchlebt. Das geht weit über ‚nicht gerne‘ hinaus und genau das verstehe ich eben nicht.
Katzenklos sauber machen, staub saugen und wischen, Bad putzen, aufräumen allgemein machen jetzt auch nicht unbedingt Spaß aber das sind alles Tätigkeiten, die ich trotzdem machen kann ohne zuvor in Agonie zu verfallen.

Würde ich gerne. Kann ich (noch?) nicht. Aber ich versuche, mir mit mehr Empathie zu begegnen (siehe Benutzername, den habe ich als Erinnerung für mich selbst gewählt).

Danke Dir @AbrissBirne :heart:

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Ich habe im Keller eine Büchse der Pandorra. Vor 25 Jahren wurde ich als armes Mädel zum Abschluss eines Investments überredet. Das hat mich sehr belastet und mir viel Schlaf geraubt. Ich hatte aber den Mumm, den Aufschwatz-Idoten anzurufen und weitere Zahlungen zu stoppen. Bislang stand noch kein Gerichtsvollzieher vor der Tür. Aber ich habe noch die Kiste mit dem Vertrag und Kleingedruckten. Sie ist schon mehrfach ungeöffnet mit mir umgezogen. Sobald die Zeit reif ist, werde ich die Büchse der Pandorra öffnen und klärende Telefonate führen. Vielleicht ist es gar nicht schlimm, sondern nur seit 25 Jahren ein Gespenst in meinem Kopf.

Vielleicht bin ich mittlerweile reich :sweat_smile:

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Ja liebe @mpathy , dass was bei Dir das mit dem Geschirr abspülen ist, war bei mir schon immer das Problem mit der Post, heisst angefangen damit die Post überhaupt mal zu öffnen, geschweige denn die Post nach Prioritäten zu ordnen, und ja, dann natürlich offenstende Rechnungen sofort zu begleichen.
Nein, da habe ich die Post lieber ignoriert, hat sich die Post gestapelt, bis dann die Mahnungen eingetrudelt sind, und ich mich jedesmal noch mehr dafür gehasst habe, dass ich das einfach nicht in den Griff bekommen habe.
Aber endlich bin ich wieder auf einem guten Weg, ich stehe jetzt wieder jeden Morgen früh auf, und nach dem Frühstück kontrolliere ich von nun an zuerst die Post, und habe ich Rechnungen in der Post, zahle ich diese von nun an zu aller erst ein bevor ich etwas anderes mache, zumindest habe ich mir das ganz fest vorgenommen.
Auf jeden Fall bin ich nun wieder dabei mir eine Tagesstruktur aufbauen zu wollen, muss vielleicht noch ein bisschen rum experimentieren bis ich mit meiner Einteilung zufrieden bin.
Aber immerhin, ich fange jetzt wieder damit an meinen Tag besser zu strukturieren.
Und ich will damit beginnen mich psychisch wieder positiv zu verstärken, statt negativ, wie ich es schon viel zu lange getan habe, mal sehen was ich mir heute noch vornehme, zum Beispiel will ich uralte Rechnungen die bezahlt sind aussortieren, denn eigentlich steht ja alles auf den Kontoauszügen.
Und dann lichtet sich der Wald wieder und ich kann endlich wieder erkennen: Hey, eigentlich ist es ja garnicht sooo schlimm, hätte ich nur mal früher aufgeräumt.

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Nein, ich finde das nicht absurd. Mein Problem ist die Wäsche. Grad so als hätte ich Angst, dass mich die Maschine frisst und ich im Strudel gefangen bin. Absurd hoch drei. Sowas habe ich auch schon geträumt.

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@Lupine @AbrissBirne @Seven Ich finde es richtig interessant, dass wir alle ‚Inselblockaden‘ (so nenne ich das jetzt einfach mal) haben. Spezielle Dinge, die uns ohne ersichtlichen oder schwer rational erklärbaren Grund schier unmöglich scheinen während andere Aufgaben ‚einfach‘ funktionieren.
Danke, dass ihr das geteilt habt, wie es euch damit geht. Da fühl ich mich direkt nicht mehr so unfähig :slightly_smiling_face:

Ich hoffe sehr, dass sich der Inhalt als harmlos bis segensreich erweist. Kannst du dir dafür vielleicht Unterstützung besorgen oder möchtest du das lieber nicht?

Das freut mich sehr! Während besagter depressiver Phase habe ich meinen Briefkasten auch ignoriert. Ich hatte einfach zu viel Angst. Inzwischen klappt das gut bis sehr gut und es fühlt sich gut an, wenigstens beim Schreibkram up to date zu sein. Ich hoffe, die Zufriedenheit darüber kannst du auch genießen und stolz auf dich sein :clap:

Übernimmt ein Mitbewohner die Wäsche oder machst du sie trotzdem?

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Ich verstehe das sooooo sehr! Ich schaffe es manchmal noch nicht einmal die Sachen in die Spülmaschine zu räumen.

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Ich habe eine Therapie mit Fokus auf ADHS begonnen. Wir beginnen mit meiner Stelle in der Familie. Das ist die eigentliche Büchse der Pandorra. Wenn ich die öffnen kann, ist der Rest vermutlich einfach.

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Die Waschmaschine startet allermeistens mein Mann. Wir haben uns auf 40° pflegeleicht geeinigt und dass alles in den Trockner kann. Alles andere ist von unserer Tagesform abhängig. Manchmal stehen hier Körbe fertig gewaschen und müsste nur in den Schrank, manchmal habe ich alle Wäschesammeldinger voll.

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Da sind wir schon zwei…
Ich liege gerade auf dem Sofa und lese im Forum - dabei habe ich nur 2 Teller, 1 Messer und 2 Gabeln zum abwaschen. Davor drücke ich mich jetzt schon seit guten 45 Minuten…
Dabei könnte ich - wenn ich fertig bin - tatsächlich an den Computer gehen wo das Antworten viel schneller ginge…
Und das Bett ist immer noch nicht frisch bezogen

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2h später: das Bett ist frisch bezogen, die Küche sauber, mein Schatz hat seine heiße Zitrone und geduscht bin ich auch.
Zwar hab ich wieder Schmerzen, dennoch muss ich sagen: @mpathy danke! Nur der Gedanke an das schöne Bild von dir vor ein paar Tagen (frisch geduscht im frisch bezogenen Bett) hat mich motiviert, das durchzuziehen.

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@Daydreamer Du bist so stark, etwas was ich mal war, aber heute anscheinend nicht mehr bin, zumindest nicht mehr seit meinem Burnout, und nicht mehr seit meine Ehe gescheitert ist.

Obwohl?, etwas „durchzuziehen“ war ja ehrlich gesagt nie wirklich meine Stärke, jedenfalls, wenn überhaupt, nur in bestimmten Bereichen meines Lebens, aber in ALLEM, oder in gewissen Situationen, vor allem in denen in denen ich mich alleine gefühlt habe, oder in denen ich mich „unverstanden“ gefühlt habe, in diesen Momenten war ich unfähig dazu etwas „durchzuziehen“.

Und von diesen Momenten gab es ziemlich viele in meinem Leben, da war NIEMAND der mir zugehört hätte, der mich unterstützt hätte, der mir Mut gemacht hätte, der mir gesagt hätte das ich etwas wirklich gut kann, dass ich vielleicht Potenzial hätte, dass ich vielleicht wirklich etwas in meinem Leben hätte erreichen „können“.

Also habe ich aufgegeben, habe ich resigniert, habe ich alle Schuld auf meine eigene Person bezogen.

Aber genug für heute, genug düstere Gedanken, morgen scheint wieder die Sonne, und der Kampf hört niemals auf, immer positiv denken, immer lächeln, immer weiter nach vorne schauen.

Und so verrückt das alles vielleicht scheint, ist das dass einzige was mich weiter dazu antreibt NICHT aufzugeben, jeden Tag nach einem Licht am Ende des Tunnels zu suchen, denn ich will leben und mein bestes geben, und das solange ich lebe.

Ist das Verzweiflung?, ist das Trauer?, ist das dass Ende eines langen Lebens in dem ich immer nur gekämpft habe wie in Don Quischotte, ein endloses Unterfangen in dem ich mir selbst immer im Wege stand?.

Fragen über Fragen, philosophisch und wahrscheinlich unendlich, und doch, steht hinter allem nur Adhs?, oder Adhs und die Summe eines langen Menschenlebens?, oder der Unfähigkeit das Menschen nicht anerkennen können das nicht alle Menschen gleich sind, dass sie Andersartigkeit nicht akzeptieren wollen, nicht können?, was weiss ich?.

Ich weiss es nicht, ich weiss nur das es mich traurig macht, dass sehr viele Menschen anscheinend nicht so sein dürfen wie sie sind, und ich weiss eigentlich bis heute nicht wer ich eigentlich wirklich bin, fühle mich oft fremd in dieser Welt, weiss aber nicht richtig wieso, keine Ahnung, Sorry für meine abschweifenden Gedanken, dass tut mir sehr leid.