Fragwürdige medikamentöse Entscheidungen Arzt?

Hallo liebe Leutz! :slightly_smiling_face:

Hier ist der Grund, wieso ich überhaupt in dieses Forum gekommen bin: Ich glaube, mein behandelnder Arzt ist nicht explizit in ADHS geschult, und macht (meiner Meinung nach?) komische Entscheidungen. Ich hätte gerne eure Meinung! Vielleicht stimmt das ja aber auch alles so, dann könnt ihr mich beruhigen und ich muss nicht unnötig Staub aufwirbeln…

Dieser Post ist sehr lang. Das tut mir Leid. Ich hätte es bestimmt auch kürzer schreiben können, aber dieses Thema ist mir wichtig, und ich möchte es gut beschreiben.
Der erste Abschnitt kann gerne übersprungen werden, da geht es hauptsächlich um meine persönlichen Umstände/Probleme die mich haben Hilfe suchen lassen, falls die irgendwie relevant sind. Die eigentliche Frage / das eigentliche Problem ist im zweiten Abschnitt! Das ist der wichtige Teil. :slight_smile:

1. Meine Situation:
Ich bin Mitte 20, und habe eigentlich so lange ich mich erinnern kann, Schwierigkeiten. In der Kindheit und Jugend waren es Verträumtheit, Rebellion und Aggressionen, verpasste Deadlines, ich war eine Quasselstrippe und ein „Warum? Wieso? Weshalb?“ Kind, ungeduldig, un-organisiert, jedoch nicht zappelig / hibbelig. Nur … nervig. Ich habe mich selbst immer unter immensen Performance Stress gesetzt und hatte immer das Gefühl, dass ich dreimal so viel Arbeiten muss, um auf das gleiche Ergebnis wie meine Mitmenschen zu kommen. Und das bei gleichzeitiger Unfähigkeit dies tatsächlich zu tun, und dann ein sehr großer Ehrgeiz, mich trotzdem beweisen zu müssen — „Ich bin ja schlau, das muss doch gehen! Niemand darf erfahren, wie schwierig mir das fällt, dann bin ich ja weniger wert.“ Das war sehr gesund, ich weiß. :roll_eyes:. Und dann kam die Frustration, wenn nichts funktioniert hat. Ihr kennt es bestimmt.
(Meine große Schwester wurde im jungen Alter mit ADHS diagnostiziert. Geholfen hat mir das nicht, da sie im Gegensatz zu mir sehr hyperaktiv und zerstreut war, und insbesondere mit ihrem Narkolepsie Leiden viel weniger sture Selbstkontrolle besaß. Ich vermute, sie hatte wenig bis keine Methoden, um sich selbst zu helfen. Was meine Eltern dann als „ADHS Musterbeispiel“ verinnerlicht hatten, und ich wahrscheinlich auch.)

Im Erwachsenenalter habe ich dann langsam gelernt, mit vielen Dingen besser umzugehen. Aber die inneren Probleme blieben: Interpersonelle Probleme, Unfähigkeit mich auf die Uni zu konzentrieren, 10 Wecker am Tag nur um Wäsche zu waschen und ans Mittagessen zu denken, plötzliche 6-Stündige Phasen der Obsession über „schöne“ Themen bei welchen ich dann alles andere vergesse. Um 6 Uhr das Haus zu verlassen ist ein Prozess, der um 3 Uhr anfängt. Wenn ich mal arbeiten kann, dann nur, weil ich alle möglichen Ablenkungen eliminiert habe, und selbst dann ist Löcher in die Luft starren unfassbar verlockend. Wie paralysiert, während ich mich die ganze Zeit innerlich selbst Anschreie, doch einfach etwas zu tun und es hinter mich zu bringen. —Wie gesagt, Mitte 20, das geht schon seit ein paar Jährchen so.

Mein bester Freund, der schon lange in medikamentöser ADHS Behandlung ist und mit dem ich eigentlich mehr Zeit verbringe, als dass ich es nicht tue, sagt mir seit Ewigkeiten, dass er in mir sehr stark ADHS sieht. Dass das, worüber ich ihm gegenüber Klage, er ohne seine Medikamente ist. Ich selbst habe (dank meiner Mutter) ein ausgeprägtes „Mit dir ist nichts falsch, Kind, du bist nur eine faule Sau und musst dich halt auf den Po setzen und arbeiten! Mach halt einfach mal!“ Syndrom…
Deswegen sage ich meinem Kumpel schon seit Jahren „Ja, du hast wahrscheinlich recht, ich sollte mir Hilfe suchen, aber…“ und nix passiert. Ich denke mir immer „Irgendwann, wenn ich Luft habe“. Dieses Jahr, als sich bei mir eindeutig ein Burnout entwickelt hatte, war’s ihm dann genug, und er hat mich mit einer kleinen Intervention überrascht, bei welcher er zusammen mit mir dann einen Arzt gesucht hat.

2. Das Problem:
Ich hatte (trotz Dringlichkeitsschreiben und Großstadt) immense Probleme, einen Arzt zu finden der mich nimmt. ADHS bei Erwachsenen, undiagnostiziert, niemand wollte/konnte mich haben.

Überraschend durfte ich dann zu einem lokalen Neurologen. Er ist im mittleren Alter, die Praxis ist jung, und von ADHS ist auf seiner Webseite nichts zu sehen. Auch in seiner sehr ausführlichen Zertifikats/Qualifikations Liste ist von ADHS keine Rede. Im Wartezimmer habe ich eine einzelne Broschüre entdeckt.

Seine Themenschwerpunkte sind Schlaganfälle, MS, Epilepsie, und einige Themen welche ich als neuromuskulär beschreiben würde. Bevor er die Praxis übernommen hatte, war er Oberarzt mit Schwerpunkt Schlaganfälle.

Meine Diagnose erfolgte zuerst durch ein Gespräch mit ihm. Hier hatte ich ihm auch erklärt, dass ich vor einigen Jahren in einer Psychotherapie war (das ist als trans-geschlechtliche Person in Deutschland vom Gesetz so verlangt), bei welcher ich viele Alltagstricks gelernt hatte (wie die Wecker), die aber nur ein Pflaster sind und einfach nicht mehr ausreichen. Dann folgten 3 Fragebögen welche die Arzthelferin mit mir durchgegangen ist. (Den ersten habe ich alleine ausgefüllt, dann wurde sie scheinbar ungeduldig, und hat die anderen beiden mir vorgelesen. Vermutlich für schnellere Antworten. Das fiel mir sehr schwer.) Der Arzt sagte dann, dass meine Antworten eindeutig sind, meine Punktzahl ist hoch, ADHS hält er für sehr wahrscheinlich. Er würde mir Medikamente verschreiben, und empfiehlt eine begleitende Psychotherapie (welche ich noch nicht auf die Beine stellen konnte, die gleichen Platzprobleme wie zu Beginn).

Ich war für die erste Woche auf (0-1-0) 10mg Medikinet Adult Retard. Ab der zweiten Woche waren es dann (1-1-0) 10mg. In der zweiten Woche hatte ich für etwa 4 Tage mittelschwere Probleme mit Bluthochdruck/hohem Puls, welche langsam wieder besser wurden. Inhaltlich habe ich gemerkt, dass selbst die 10mg einen merklichen positiven Effekt hatten! Ich war auf einmal dazu in der Lage, Dinge zu tun! Insbesondere der Haushalt und spontane Aktionen wurden viel einfacher. Ich konnte Stück für Stück sogar einige meiner Wecker löschen! Große/schwierige Aufgaben, wie Konzentration beim Arbeiten, waren immer noch eine Katastrophe.

Nach einem Monat hatte ich dann meinen ersten Folgetermin. Bluthochdruck hat ihn nicht beunruhigt, da der sich größtenteils wieder beruhigt hatte, und er hat mir gesagt, wenn es wieder kommt, soll ich zu meinem Hausarzt. Er wollte mich danach mit einem gleichbleibenden 10mg Rezept und „keine regulären Folgetermine. Melde dich, wenn was ist.“ weg schicken. Ich hatte vorsichtig erklärt, dass es zwar bereits merklich hilft, aber ich immer noch nicht funktioniere und gerne trotz Nebeneffekte eine höhere Dosis versuchen würde. Leicht widerwillig hat er mir dann ein Rezept für (1-0-0) 10mg und (0-1-0) 20mg gegeben. Seine Begründung war, dass ich mit meinen 53kg sehr wenig Körpergewicht habe. (Ich bin nicht untergewichtig, aber ich bin mit 1,65 klein und schmal gebaut. Das ist angeboren, ich bin ein seeehr frühes Frühchen, wir sind oft sehr klein/schmal). Das ist jetzt anderthalb Wochen her.

Die 20mg Mittags helfen mir. Ich merke eindeutig, dass sie schon etwas besser funktionieren, als die 10mg! Ich kann langsam an Uni Projekten arbeiten (mit Mühe, aber immerhin!). Ohne sie wäre ich auch nicht dazu in der Lage, diesen Post hier zu schreiben. Ich bin aber ehrlich gesagt immernoch nicht 100% zufrieden, es könnte besser funktionieren, wobei das wahrscheinlich einfach noch Zeit braucht. Ich darf ja auch nicht zu viel verlangen.

Mein Problem: Starker isolierter Blutdruck und Puls Anstieg. In den letzten 10 Tagen waren meine besten medikamentierten Werte (120/70 zu 90) (=systolisch/diastolisch und Puls), was OK ist, aber höher als früher. Fast täglich sind die Werte jedoch auch (140/80 zu 125) und aufwärts, insbesondere der Puls ist unangenehm. Diastolisch „stürzt“ auch gerne auf ~60 ab, bei gleichzeitigem 130+ systolisch und 110+ Puls. Mein höchster Wert war ein vereinzelter (174/80 zu 128), hierbei dachte ich kurz an Krankenhaus da ich auch Atemnot hatte. Gelegentlich meldet mein Messgerät mir Herzrhythmus Fehler. Eigentlich bin ich ein fitter Mensch.

Sonstige Nebeneffekte halten sich bei mir absolut in Grenzen! Ich habe keine Schlafprobleme (ich kann sogar 2 Stunden nach der 20mg Tablette Mittagsschlaf halten! Hitze Siesta.), Appetitprobleme habe ich nur, wenn der Puls bei mir Übelkeit verursacht, und auch Kopfschmerzen scheinen Blutdruck-bedingt zu sein. Anfänglich hatte ich sogar regelrecht Heißhunger. Ansonsten habe ich, außer leichten Verdauungsproblemen, keine Beschwerden. Stark isolierter Bluthochdruck und Puls, ist es halt.

Endeffekt: Ich vertrage scheinbar Medikinet Adult Retard nicht. Mental bereits eine merkliche Verbesserung, körperlich starke Verschlechterung. Meine Hausärztin will mich hierfür eigentlich nicht behandeln, sie sagt (wo ich zustimme), dass der Neurologe das machen soll, es sind seine Medikamente. Sie hat mir trotzdem, damit ich bis zu einer besseren Lösung über die Runden komme, die kleinste Dosis Propranolol (Beta Blocker) verschrieben. Ich habe immer noch etwa (130/70 zu 95), was sich körperlich schlecht anfühlt, aber besser. Ich mache bei nächster Gelegenheit einen neuen Termin mit dem Neurologen.

Ich habe mir in meiner Verzweiflung eine Studie namens „EMMA“ (zu finden beim BfArM, unverlinkbar) durchgelesen, und folgende Dinge herausgefunden:

  1. Ich bin mit meinen 30mg/Tag bei 0.56mg/kg. [Das ist ziemlich exakt die Durchschnitts-dosis der Studie].
  2. [Bei Männern wurde „Wirksamkeit“ ab 0.7mg/kg aufwärts festgestellt.] Das bedeutet, ich müsste nach Gewicht „sicher“ mindestens 37mg/Tag vertragen können, wenn nicht sogar müssen.

Ergebnis: Ich möchte nicht zwingend auf eine höhere Dosis pochen, insbesondere nicht jetzt sofort, aber seine Bedenken, dass alles mehr als 20mg/Tag (0.38mg/kg) ihm „zu viel“ für mein Gewicht sind, kommenmir komisch vor. Liege ich hier falsch?

Weiterhin habe ich eine Metastudie von Cortese gefunden (Auszug zu finden bei der Deutschen Apotheker Zeitung), welche besagt, dass wegen möglichem stark erhöhtem systolischem Blutdruck bei Jugendlichen Methylphenidat bevorzugt wird, [und bei Erwachsenen genau umgekehrt:] Hier sei Methylphenidat der Übeltäter, und Amphetamine verursacht seltener Blutdruckprobleme. Elvanse sei bei Erwachsenen die erste Wahl, weil es besser funktionieren würde und weniger Blutdruck Nebeneffekte haben soll.

3. Weswegen ich mich an euch wende:
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Der Neurologe ist wirklich sehr nett, aber ich habe (ggf. unbegründet) das Gefühl, er macht das ADHS Thema nur so „nebenbei“ und kennt sich nicht vollends aus. Ich weiß nicht, ob seine Expertise hier ausreicht, insbesondere, da ich so starke Nebenwirkungen habe. Bluthochdruck und Puls hört sich vielleicht nicht schlimm an, fühlt sich aber sehr schlimm an.

Ich möchte ungern weiterhin auf Beta Blockern bleiben. Lieber würde ich das Problem an der Wurzel packen.
Meine (unwissende, da Laie) Meinung ist, dass ein Umstieg auf Elvanse oder vielleicht Attentin ein Versuch wert wäre, um zu schauen, ob ich damit immernoch so Probleme habe. Wenn ja, kann man ja immer noch versuchen, Medikinet mit Beta Blockern in den Griff zu bekommen.

Ich habe jedoch Angst, das so dem Neurologen zu erklären. Selbstverständlich würde ich ihm nicht ins Gesicht sagen, dass ich befürchte, er kennt sich mit ADHS bei Erwachsenen nicht gut genug aus. Aber ich fürchte, er würde sich selbst bei dem Vorschlag eines Medikamentenwechsels gekränkt fühlen und/oder verweigern.

Weiterhin habe ich Angst, dass ich als „Drogen Suchend“ abgestempelt werde oder gänzlich von Medikamenten abgesetzt werde, wenn ich mit dem Vorschlag von einem Wechsel auf Amphetamine ankomme. Ärzte mögen es ja selten, wenn man mit „Eigenwissen“ ankommt, und Amphetamine ist ja angeblich noch einmal „heftiger“ als Methylphenidat. Außerdem hatte er sich ja schon bei der Erhöhung nach einem Monat auf 10-20-0 gesträubt, und wollte mich gefühlt lieber endgültig auf 10-10-0 halten. Nach letzter Aussage scheint er auch die Behandlung mit Beta Blockern zu bevorzugen, da ich mit dem Nebeneffekt Bluthochdruck ja zu meinem Hausarzt gehen sollte und nicht zu ihm. Das fand ich sehr komisch.

Vielleicht wäre ein Ärztewechsel eine gute Idee, aber auch hier habe ich die Befürchtung, dass „Diagnose nehmen und zu eine anderen Arzt rennen, wenn der erste Arzt mir die Medikamente die ich will nicht gibt“ mich im schlimmsten Fall wie einen Drogendealer aussehen lässt. Auch wird es schwer, einen anderen Arzt zu finden, der qualifiziert ist und Platz für mich hat.

Was ist eure Meinung? Was soll ich machen? Versuchen es doch anzusprechen/vorzuschlagen, vielleicht mit ausgedruckter Studie bezüglich Amphetamine > Methylphenidat (die Emma Studie mit dem mg/kg würde ich erstmal nicht erwähnen)? …Nichts tun, und noch ein paar Wochen/Monate abwarten, ob mein Körper sich beruhigt? Habe ich vielleicht gänzlich Unrecht und mein Arzt macht das so alles richtig? Reagiere ich über? :frowning: Ich bin ratlos.

Danke für’s Lesen! Tut mir Leid, dass es ein Roman geworden ist. Ich habe hier auch den ganzen Nachmittag dran gesessen, um meine Gedanken zu sortieren. Es ist für mich ein sehr schwieriges und eher beunruhigendes Thema, da ich Angst habe, das bisschen Hilfe was ich endlich habe sofort wieder zu verlieren.

TL;DR: Starke Nebeneffekte bei Medikinet Retard Adult. Möchte vielleicht Elvanse versuchen. Habe Angst, das meinem (ggf. nicht ADHS-spezialisierten) Arzt vorzuschlagen, da ich seine Reaktion nicht einschätzen kann und Schlimmstes befürchte.

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Moin und herzlich Willkommen @Pad

Medikinet:

Die Höhe Dosis am morgen, die niedrige danach.
Sonst ist der rebound zu heftig.

Was hat der Arzt denn allgemein zur Einnahme gesagt?

Bitte Koffein in jeglicher Form zu 10000% vermeiden.

Zudem die Kapseln nur zu den Mahlzeiten nehmen.

Ansonsten wirkt die retardierung nicht.

Des weiteren bitte ein symptomtagebuch führen.
Hilft dir die Wirkung und dein persönliches empfinden nachzuvollziehen.

Und wenn dich der Arzt schon so abkanzelt…

Dringend n neuen suchen!

Ja, es kann sein dass du Medikinet nicht verträgst.
Gibt da etwa 30% non-responder drauf.

Schauen wir aber erstmal was du antwortest :wink:

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TL;DR: Frag ihn einfach :grin:
Was kann schlimmstenfalls passieren? Du hast freie Arztwahl in Deutschland, wenn er das nicht versteht, dann suchst du dir eben einen anderen.

Wie @ZappelPhilipp schon geschrieben hat - die höhere Dosis immer zuerst. Zu Medikinet zwingend essen!

Kein Koffein. Blutdruck ist noch im Ramen und jspielt sich ein. Alle Stimulanzien aktivieren den Sympatikus, da ist’s am Anfang normal das der Blutdruck und die Pulsfrequenz etwas ansteigen.

Sonst eventuell das MPH Präparat wechseln. Oder Elvanse versuchen.

Leider haben die wenigsten Psychiater adhs Kompetenz. Natürlich kannst du versuchen auch einen Arzt zu finden der sich besser auskennt.

Umso wichtiger ist es auch deshalb, selbst gut informiert zu sein!

hier ein paar allgemeine Infos zur Eindosierung von Stimulanzien bei AD(H)S.

1. Koffein komplett vermeiden
Wirklich wichtig: kein Koffein bei der Eindosierung von Stimulanzien. Nicht nur weniger, sondern ganz konsequent: gar keines.

Koffein ist ein Adenosinantagonist, d.h. es hemmt Adenosin. Und Adenosin hemmt Dopamin. Im Ergebnis fördert Koffein Dopamin.
Es ist oft so, dass Koffein und Stimulanzien jeweils allein gut vertragen werden, während sie bei gemeinsamer Einnahme eine Zitterigkeit auslösen können, wie bei einer Stimulanzienüberdosierung - und ebenso andere, gravierender Nebenwirkungen.

Nach der Stimulanzien-Eindosierung, also wenn das passende Medikament und die passende Dosis gefunden wurden, kannst du bei neuem Koffeinkonsum problemlos erkennen, falls Nebenwirkungen aus diesem resultieren und nicht aus den Medikamenten.

Koffein findet sich in Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Cola, Energydrinks; verwandte Stoffe finden sich in dunklem Kakao.

2. Eindosierungsleitfaden lesen

3. Eindosierungshilfetabelle verwenden
Besonders wichtig für Frauen aufgrund des Monatszyklus.
Download hier:

https://adhs-forum.adxs.org/t/ein-dosierungshilfetabelle/7270

4. Arzt ist der Maßstab
Und klar: alle Hinweise und Informationen hier im Forum und bei ADxS.org dürfen nie dazu führen, ärztliche Anweisungen zu missachten, sondern dienen ausschließlich dazu, mit dem Arzt besser kommunizieren zu können.

F

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Hallo an alle! Danke für die Antworten :slight_smile: Ich hau mal alle in einen Post:

  • Wir (also Arzt und ich) hatten uns auf hohe Dosis Mittags, niedrige Morgens geeinigt, da ich Nachmittags aktiver bin als Vormittags (das war seine Begründung, wann welche genommen wird). Rebound ist glaube ich bei mir kein Problem, es ist eher umgekehrt: Meine größten Probleme mit BD/Puls sind in der „Hochphase“, und wenn das Medikament Abends abklingt, geht zwar meine Motivation/Energie wieder weg, aber dafür auch die körperlichen Probleme. Ich habe vor 4 Tagen tatsächlich eigenständig auf hohe Morgens / niedrige Mittags gewechselt, da ich Hoffnung hatte, dass die 20mg dann weniger in den Kreislauf „knallt“.
    BD/Puls ist nach dem Tageszeitwechsel immer noch unverändert auf den Fersen der 20mg Kapsel, aber jetzt leide ich Nachmittags in meiner Aktiv-Phase etwas weniger an BD/Puls.

  • Seine Aussagen waren „Immer zum Essen einnehmen, aufpassen, dass du regelmäßig isst“. Da halte ich mich dran! Ich esse gut und ausgiebig, das war immer schon so. :slight_smile: Ich esse sogar etwas besser als vor der Medikamentation, da ich jetzt auch Energie und Willenskraft habe, um zu kochen.

  • Koffein ist bei mir nur grüner Tee, das hatte ich anfangs komplett rausgestrichen. Ich habe erfahrungsgemäß keine körperliche oder mentale Reaktion auf Tee (noch nie gehabt), für mich ist das nur ein Getränk. Ich habe Stück für Stück im Laufe der letzten 1.5 Monate Tee wieder in meinen Alltag (eigentlich nur Abends) involviert, und merke eigentlich überhaupt keinen Unterschied an den Tagen, wo ich es versucht hatte. Aber wie gesagt: Tee hatte bei mir noch nie einen anderen Effekt als Wasser, ich trinke den gerne vor dem Schlafen gehen. Wenn es so wichtig ist, kann ich es jedoch wieder komplett rausstreichen, bis das Problem gelöst ist! Auf Nummer Sicher.

  • Symptomtagebuch ist eine gute Idee. Ich führe momentan ein Blutdruck Tagebuch, das lässt sich da bestimmt auch einbauen. —Wobei Blutdrucktagebuch ja fast schon mein Symptomtagebuch ist, da das meine einzige Beschwerde ist. :slight_smile:

  • Ich glaube nicht, dass ich mich als non-responder bezeichnen würde? Ich merke einen recht eindeutigen mentalen Effekt, der mir bereits gut hilft! Und ich glaube auch der ist bis jetzt zu zuverlässig, um Placebo zu sein. Nur mein Blutkreislauf ist halt nicht glücklich mit dem Medikament. :frowning:

Naja — Schlimmstenfalls, so meine Angst, vermerkt er in meiner Akte, dass ich nur Aufputschmittel „zum Spaß“ suche, oder anderweitig versuche das System zu bescheißen… Und so schwer wie es war auch nur ihn zu finden, möchte ich es mir ungern sofort verspaßen und rausgekickt werden, wenn das nicht zwingend notwendig ist. :frowning: Freie Arztwahl ist schön und gut, aber leider schwierig, wenn man im Zweifelsfall keinen neuen Arzt bekommt…

  • Mache ich mittlerweile, mit der Dosis Reihenfolge, und ist auch etwas besser. Essen tue ich immer und gut! :slight_smile:

  • „Etwas“ ist ja auch nicht dramatisch, etwas ansteigen taten sie bei mir als die erste Dosis sich einpendelte. Mit der Dosis Erhöhung wurde es jedoch für meine Verhältnisse dann körperlich merkbar unangenehm. Die (120/70 zu 90) in guten Stunden sind definitiv nicht das Problem, das Problem ist die Spanne von (135/60 zu 100) bis (160/80 zu 130) und die gelegentlichen Herz-Rhythmusstörungen. Ich fühle mich seit anderthalb Wochen regelmäßig im Sitzen als würde ich Treppen steigen, und meine Hausärztin hat mit Blick auf mein BD Tagebuch auch gesagt, dass ihr diese Zahlen auf Dauer gar nicht gefallen… Insbesondere den Puls fand sie gefährlich.

  • Mein grüner Tee, was eigentlich meine einzige nennenswerte Kaffein Quelle ist, dachte ich hatte ich eigentlich durch Trial and Error als Problemquelle ausgeschlossen. Ich merke bei meinem Kännchen Abends keinen Effekt in irgendeine Richtung, insbesondere da die Probleme ja Tagsüber sind und ich nur Abends Tee trinke. Ich werde es jedoch, um auf Nummer Sicher zu gehen, vorerst wieder gänzlich entfernen! Kann ja nicht schaden :slight_smile:

  • Den Eindosierungs Leitfaden schaue ich mir nochmal genauer an, danke! Und natürlich den ersten Leitfaden mit den Medikamenten-Unterschieden auch!

  • Die Tabelle (so erschlagend wie sie ist), scheint sich hauptsächlich auf Menstruation/Östrogen zu fokussieren? Das ist für mich nicht relevant, aber ich werde in meinem Blutdruck Tagebuch anfangen, andere Faktoren/Symptome besser zu notieren, da gibt die Tabelle gute Tips. Das kann definitiv auch nicht schaden!

Ich find die auch unhandlich, aber Hauptsache man macht irgendwo Notizen.

Und ausreichend Schlaf ist auch sehr wichtig.

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Hallo und herzlich willkommen,

die Tageshöchstdosis bei Erwachsenen ist laut Richtlinie 80 mg (und nicht 20 mg) unabhängig vom Körpergewicht. Manche brauchen noch mehr, aber da bist du ja weit von entfernt.

Klar kannst du auch Elvanse bekommen und es gibt keinen Grund nicht danach zu fragen. Mit Drogen hat das wirklich gar nichts zu tun.

Betreffend Elvanse gibt es in diesem Forum einige Experten und viele „Bastel-Threads“, da lohnt Experimentieren sehr, bevor man frustriert aufgibt.

Und natürlich enthält grüner Tee Koffein, und nicht zu knapp. Wenn du zuverlässig die Erfahrung gemacht hast, dass es nichts ausmacht, ist das schön, aber vorher weißt du es eben
leider nicht.

Ich selbst vertrage gar kein Koffein, seit ich Stimulanzien nehme.

Hey @Pad
:heart:lich willkommen!

Zu Puls & Blutdruck: höheren Puls hatte ich mit Medikinet zu Beginn auch, das hatte sich aber nach ein pasr Wochen gebessert. Also vllt passiert das bei dir auch noch nach einiger Zeit der Gewöhnung :wink:

Des Weiteren brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ein gesunder junger Mensch kann viele Extrasystolen täglich haben, . .unbemerkt! Das ist völlig unkritisch, ebenso wie dein Blutdruck, er ist ist nicht exorbitant hoch.

Zum Puls: hast du den hohen Puls über die gesamte Wirkzeit des Medikinet? Und tritt er in Ruhe und bei Belastung auf? Wie hoch ist er zB bei moderatem Joggen/ Radfahren?

Und, das ist aktuell bei den tropischen Temperaturen wichtig: immer genug trinken!
Am besten Wasser (grüner Tee ist zwar lecker, aber ungünstig, da er als koffeinhaltiges Getränk kein Durstlöscher ist).
Wenn wir zu wenig trinken, geht der Puls automatisch hoch bei den hohen Temperaturen. Das nur am Rande :wink:

Dann noch eins:

Sa bin ich ehrlich gesagt skeptisch. Ich könnte mir vorstellen ein Arzt empfindet das als eventuell als Affront. Ist aber nur mein Empfinden

Wenn du Medikinet ein paar Wochen versucht hast, es bei dir aber nachhaltig Nebenwirkungen verursacht, dann sprich das Thema wiederholt an. Dann wird dein Arzt sicherlich automatisch einen Medikamentenwechsel vorschlagen. Mir kommt er ganz umgänglich vor, so wie du schreibst.

Liebe Grüße & Kopf hoch! Endosierung von Medikamenten dauert oft etwas und erfordert unsere Geduld, was schwer ist, aber es lohnt sich langfristig. Bleib dran!

Ich wünsche dirvielGlück :blush:

Hallo Falschparker, danke auch dir für die Antwort :slight_smile:

Ja, das mit dem „zu leicht für mehr als 10/20mg“ hat mich wirklich irritiert! Die Packungsbeilage spricht ja auch nicht von so etwas. Ich habe das Gefühl, dass eine weiter Erhöhung, auch nur auf 20/20mg, bei diesem Arzt nicht in Frage kommen wird, die 10/20 waren ja leider schon „erkämpft“. Ich bin mir noch nicht sicher, ob 10/20mg mir im Effekt „reichen“, aber dafür ist es auch etwas früh, es sind ja erst anderthalb Wochen mit der höheren Halbdosis vergangen. Das Dosis Thema kann erstmal warten, jetzt sind Neben-Effekte wichtiger! Ich hatte den Part hauptsächlich erwähnt, da ich es „inhaltlich“ irgendwie komisch fand…

Bezüglich Elvanse werde ich mich definitiv hier etwas weiter durchlesen, es klingt ja echt vielversprechend. Wobei mir die Hoffnung auf weniger BD/Puls Probleme echt am wichtigsten sind, da ich nur ungern auf Betablockern als Lösung sitzen bleiben möchte.

Den Tee werde ich wie gesagt nochmal rauswerfen, und erst wieder mit experimentieren, wenn alle anderen Medi/Dosis Probleme gelöst sind. :slight_smile: Ich habe meinen Tee sehr gerne, aber der kann warten!

Dir auch Danke für die Antwort, Lea! :slight_smile:

Ein eigenständiges Einpendeln wäre natürlich ideal! Jetzt im Moment wird das tatsächlich schwer zu beurteilen, da meine Hausärztin mir ja vorerst Beta Blocker verschrieben hat, und so eine „natürliche“ Verbesserungen kaschiert würde, aber naja … Besser ist Besser, und spätestens wenn wir es wieder ohne Beta Blocker versuchen, müsste man das ja sehen… Ach, kompliziert!

Ich weiss, dass viele von euch sagen, dass die Werte nicht bedenklich sind, aber meine Hausärztin hat da wirklich nicht zugestimmt, sie sah bei meiner Tabelle (und nach eigenem Messen/Abhorchen) eindeutigen Handlungsbedarf. :frowning:

Den ganz hohen Puls habe ich tatsächlich ab Einsetzen der Wirkung der 20mg Tablette nonstop für die dann folgenden 3-6 Stunden, auch bei kompletter Ruhe am Schreibtisch. Leichte Bewegung, wie Spazieren gehen, hilft gefühlt etwas, aber da habe ich keine genauen Zahlen, da ich keinen mobilen Pulsmesser habe. Auch starke Belastung habe ich mit Absicht erstmal vermieden.
Ich spüre/sehe es jedoch stundenlang stark Klopfen Zuhause.

Morgens und Abends (wenn die Medikamente eigentlich keine Wirkung haben dürfte, bzw auch bei der niedrigen Dosis) habe ich leicht höheren Puls als für mich normal, aber das ist finde ich eigentlich unbedenklich. Da hatte ich das Problem stärker kurzweilig zum Anfang der Ersti Dosis, aber das hatte sich nach wenigen Tagen eingestellt.

Wasser trinken tue ich viel, ich hab’ zuverlässig meine 1,5 Liter Flasche pro Tag, und ausser Tee trinke ich eigentlich auch ausschließlich Wasser! Aber der Tipp ist immer gut, so viele Menschen trinken nicht genug Wasser :slight_smile:

Mit der Studie hast du wahrscheinlich auch recht, die Sorge, dass er sich gekränkt fühlen könnte, habe ich auch. Wenn man als Patient selbst einen Vorschlag hat, ist es in Internet Zeiten immer so schwierig, von Ärzten ernst genommen zu werden! „Ich habe gelesen, dass…“ kann ja von Verschwörungs-Blogs bis zu legitimen Studien alles sein, und Ärzte springen so oft zur ersten Option… Aber man muss sich ja irgendwie auch selbst informieren dürfen, wenn es um den eigenen Köper geht! :confused: Auch so ein kompliziertes Thema, mit dem „von Ärzten mindestens etwas Ernst genommen werden, trotz fehlendem Medizinstudium“.

Und ja, menschlich nett ist er definitiv! Was viel Wert ist. Und ohne Frage natürlich auch ein sehr kluger und gelehrter Mensch, mit seinen beeindruckenden Qualifikation. Ich mache mir halt nur Gedanken, ob nicht diese eine fehlende Qualifikation „ADHS Erwachsene“ hier arg ungünstig ist. :'D

Wahrscheinlich werde ich vorsichtig versuchen, einen Medikamenten Wechsel vorzuschlagen, wenn’s nicht unerwartet doch stark besser wird… Bis zu einem Termin wird es ja eh noch dauern.

Hey @Pad
Danke für deine Nachricht :blush:

Ich finde du schreibst sehr positiv, offen, ehrlich, menschlich, emphatisch freundlich :slight_smile: (ernst gemeint, grosses Lob!)

Wenn du, so wie du bist, dem Arzt offen sagst, was du denkst, kannst du nur gewinnen. Da brauchst du keine Studie vorzuzeigen :wink:

Bei mir wars so: Medikinet wird ja oft als Erstmedikament verschrieben, so auch bei mir. Es hatte mir sehr geholfen, aber dieses auf und ab im Alltag war für mich schwierig.

Zudem hatte ich beruflich bedingt oft nicht die Möglichkeit mitten im Termin raus zu gehen um schnell etwas zu essen und dann die Mittagsdosis zu nehmen. Daraufhin habe ich gefragt, gibts da nicht etwas anderes, was einfacher zu handeln ist? Und da kam sofort Elvanse ins Spiel.

Mein Rat wäre an der Stelle, es einfach anzusprechen, quasi zu fragen, was alternativ möglich ist. Dein Arzt wird dann sicher Möglichkeiten benennen. Und dann kannst du ihn ja ehrlich fragen, ob Elvanse als sanftes langwirksames Medikament eine Option sein könnte.

Und Betablocker sind super. Sie sind cardioprotektiv und helfen akut. Insoweit: alles richtig gemacht.
Du bist auf einem guten Weg :white_heart:

Einen schönen sonnigen Tag wünsche ich dir :sunny:

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@Pad
Kleiner Spoiler zu Elvanse:
Das wirkt etwas anders als MPH.
Eher subtil im Hintergrund und (für mich) nicht so aufdringlich :wink:

Lies dich ruhig in die Thematik ein und wenn du Fragen hast, raus damit.

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Vielen Dank für die netten Worte, das bedeutet viel! :slight_smile:

Und auch Danke für den Erfahrungsbericht, der hilft mir auch! Das macht definitiv Sinn, so wie du es beschreibst. Freut mich, dass die Umstellung für dich so gut funktioniert hat!

Ich werde das Thema vom Wechsel vorsichtig ansprechen, ich mache mir wahrscheinlich echt einfach zu viele Gedanken. Wenn er komisch reagiert, kann ich ja immer noch eine andere Lösung suchen.

Danke nochmal an Alle, für eure Zeit!

(Das gilt natürlich auch für @ZappelPhilipp und seine netten Worte und den Erfahrungsbericht!)

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@Pad
Ich habe meine Eindosierung mir Elvanse und die entsprechenden Erfahrungen hier in einem Faden dokumentiert.

Vielleicht bringt dir das was :man_shrugging:

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Hier ein Update:

Ich war heute, wie mit meiner Hausärztin verabredet, noch einmal mit den Werten der letzten Tage bei ihr. Der hohe Blutdruck besteht weiter (dank den Beta Blockern jedoch leicht vermindert) und gefällt ihr immer noch nicht, insbesondere in Kombination mit dem niedrigen zweiten Wert. Aber mein Puls ist etwas gesenkt, was sich auch schon um einiges angenehmer anfühlt. Sie hat mir vorgeschlagen, die Beta Blocker Dosis zu erhöhen, bis eine andere Lösung kommt.

Ich habe kurz darauf (leider nur knapp am Telefon, da die Arzthelferin sich komplett geweigert hatte, mir einen richtigen Termin zu geben… Egal wann.) mit meinem behandelnden Arzt sprechen können.

Seine erste Aussage war, dass ich zu meinem Hausarzt soll und mir blutdrucksenkende Medikamente verschreiben lassen soll. Ich erklärte, dass ich das bereits getan habe, und dass die HA sagte, sie möchte das nicht als Dauerlösung beibehalten, ohne dass wir nicht zumindest versuchen die Ursache anzupacken. Ich habe vorsichtig einen Medikamentenwechsel vorgeschlagen, vielleicht eine andere Marke oder gar einen anderer Wirkstoff, vielleicht reagiere ich auf etwas anderes ja besser. Man kann ja immer noch auf Beta Blocker und/oder Medikinet zurück, wenn das andere Medikament genauso schlecht / schlimmer sein sollt.

Er sagte dann, dass alle ADHS Medikamente da eigentlich bei gleich sind, und dass ein Wechsel keinen Unterschied machen wird.

Dann habe ich erwähnt, dass ich gelesen habe, dass Elvanse bei Erwachsenen teilweise weniger Nebeneffekte verursacht, und ob das nicht vielleicht doch zumindest einen Versuch wert wäre? Nach kurzer Recherche hat er eingewilligt.

Leider war dann keine Zeit mehr darüber zu reden, wie ich am besten von einem auf das andere Medikament umsteige, ob ich die Beta Blocker „mitnehme“ oder nicht, und was ich sonst vielleicht noch so zu beachten habe, aber hoffentlich kann ich mich noch für eine kurze Aufklärung dazwischen quetschen wenn ich das Rezept abhole. Wenn die Arzthelferin mich lässt. :crossed_fingers:

Ich hoffe jetzt nur noch, dass meine Krankenkasse nicht skeptisch wird, wieso ich drei verschiedene ADHS Medikamente (Medi 10+20 da Kombidosis, und jetzt Elvanse) innerhalb von einem Monat verschrieben bekommen habe. :laughing:

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Wie sind denn deine Vitalzeichen im Moment, wenn du in Ruhe bist?

RR (Blutdruck) und Puls?

Bekommst du jetzt Elvanse von der Hausärztin?

Welchen Betablocker hast du genommen?

Diese „Qualifikation“ gibt es offiziell nicht. Es liegt immer an den Ärzten selbst sich da einzulesen oder fortzubilden.

Gut, dass du dich nicht hast abwimmeln lassen!
Ich drück dir echt die Daumen, dass das Elvanse für dich besser passt :blush:

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Gerade im Moment, ruhig am Schreibtisch sitzend, bei (142/78 zu 92), wobei es Abends immer etwas besser wird. Heute Mittag lag ich wieder höher, bei (164/90 zu 118), aber das war auch nach einem anstrengendem Vormittag. Gelegentlich habe ich mittlerweile auch wieder Werte in den 110ern, was natürlich prima ist, aber immer zeitlich vor den Tabletten. Körperlich unangenehmer als die hohen Werte sind tatsächlich die „breiten“ Werte, also zum Beispiel ein (132/62 zu 97), wie ich es gestern Mittag hatte, bei welchen der diastolische Wert einsam so stark nach unten „dippt“. Keine Ahnung, was der medizinische Grund dahinter ist, nur ein Gefühl.

Wie gesagt: In erster Linie ist mein Puls von ~120-130 auf ~90-100 runter gegangen, was den größten Teil meiner körperlichen Beschwerden verbessert hat! :slight_smile: Dieser Kolibri-Schlag war für mich sehr ungewöhnlich und unangenehm, ich habe eigentlich einen recht langsamen Herzschlag.
Da die Verbesserung zügig mit den Beta Blockern kam, vermute ich, dass diese anfangen zu funktionieren (Propranolol braucht bis zu 2 Wochen, um sich komplett zu entfalten) und die nächsten Tage auch noch besser werden. Eine Verbesserung der Medikinet Verträglichkeit vermute ich persönlich nicht, aber um das zu bestätigen, müsste ich das Propranolol wahrscheinlich erst wieder ein paar Tage absetzen.

Nein, Elvanse ist immernoch von dem Neurologen! :slight_smile: War etwas verwirrend von mir geschrieben: Meine HA hat mir nur „zur Überbrückung“ Beta Blocker (Propranolol) verschrieben, und gesagt, dass es ihr lieber wäre, wenn ich mit dem Neurologen eine Lösung am Schopf des Problemes finde, aber dass sie mich bis dahin nicht komplett ohne Lösung sitzen lassen möchte. Also habe ich eine Packung Propranolol bekommen, in der Hoffnung, dass das bis zu einer anderen Lösung ausreicht.
Der Neurologe hat mir jetzt Elvanse zugesprochen, die Beta Blocker plane ich (mit Absprache meiner HA) wieder abzusetzen, damit ich auch sehen kann, ob ich Elvanse besser vertrage.

Das ist natürlich auch unglücklich! :frowning:

Danke dir! :slight_smile:

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Nein, das ist ganz normal. Es gibt ja auch keine Qualifikation für Depressionen.

Das Wissen bei den Fachärzten über ADHS ist noch sehr reduziert, da es quasi erst seit kurzem (ca 10 Jahre) überhaupt behandelt wird. Kaum ein Arzt hat davon etwas in der Ausbildung gehört.

Und ein Neurologe beschäftigt sich natürlich hauptsächlich mit neurologischen Krankheitsbildern. ADHS ist jedoch ein psychiatrisches.

Das finde ich tatsächlich auch unglücklich, mit den Depressionen! Mein Kommentar war eher gemeint als ein „Doof, dass die Gesamtsituation so ist, hier sollte es wirklich ordentliche Schulungen etc. geben“. War eher … naiv-idealistisch von mir gemeint. :slight_smile: Aber da sind wir halt auch wieder bei dem „Ärzte sind leider überarbeitet und haben nicht genug Zeit für alles, was sie bestenfalls tun müssten“ Thema!

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