Könnt ihr die innere Unruhe konkret beschreiben?

Ab in den Gedichtthread damit, damit das hier nicht untergeht.

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same here :laughing:

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Bei mir macht dich die innere Unruhe unterschiedlich bemerkbar. In der Öffentlichkeit“ fühle ich mich oft beobachtet. Da ich jedoch nicht auffallen will, konzentriere ich mich dann extrem auf meinen Gang, was jedoch das Gefühl verschlimmert, dass ich „komisch“ laufe. Außerdem rede ich öfter unsicher vor Kollegen. Wenn ich die innere Unruhe Zuhause spüre, muss ich unbedingt aufräumen, Dinge zu Ende bringen, oder irgendwelche Probleme lösen, die mich schon länger begleiten (Probleme, die sich durch das Kaufen von Dingen lösen). Auch möchte ich in solchen Situationen alleine sein, am besten in Dunkelheit.

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Ohhhhhhh wie ich mich grad stunden durchgelesen habe… eine WOHLTAT, Leute, eine Wohltat!

Mein erster Beitrag … oh, wie happy ich bin, euch getroffen zu haben. Shit, ich finde mich so sehr in euren Worten. Das ist ja mal abgefahren.

Meine innere Unruhe ist ein Scheusal. Ich hab das Gefühl, ständig auf der Flucht, aber gelähmt zu sein. Das ist wie schreien wollen aber keine Stimme zu haben. Freier Fall. Als ob etwas aus meinem Körper will aber es gibt kein Entrinnen. Andauernd in einer Art Implosion … wie latent kurz vorm Orgaxmus und dieser kommt aber NIE. Never. und du weisst auch, dass dieser nie kommen wird.
Oder als ob man ständig auf der Suche nach nem vergessenen Namen ist. Oder am Flughafen steht und man WEISS, dass man etwas vergessen hat aber es fällt einem nicht ein.

Und DAS immer. Permanent. Ohne Pause.

Ja, schon bisschen ein Scheissgefühl.

Beim Tauchen hatte ich Ruhe. Und nach dem Aufstieg - WUSCH - ist es mitsamt der Schwere der Tauchausrüstung, wieder ZACK rangeklatscht. … zum Heulen. Oder zum aus der Haut fahren wollen. Ein echt beschissenes Gefühl und ich tu mir beim Schreiben eben dieser grad selbst bisschen Leid. Ich armes Würstchen ich.

Schon 40 Jahre dieser innere Häftling, der nie Freigang hat. Ausser unter Wasser. Püüüüüühhhh…

HA, ich hab das tatsächlich erst jetzt zum aller ersten mal so in Worte fassen können. DANK euch! Ich lieb euch heiss… ohne shit, das ist echt grad die maximale Erleichterung. Kurze. aber immerhin!

xx Snubs aus Zürich

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Genauso bei mir!
Beim Kaufen verliere ich mich aber in Kleinigkeiten, Kleinteilen, Zubehör fürs Fahrrad, Küchenutensilien, meist um Ordnung zu schaffen.
Diese Kleinigkeiten haben aber eine enorme Priorität.

Ich empfinde das auch wie eine ständige Sehnsucht, -nur nach was? Und ein ständiges Unerfüllt sein, keine Befriedigung.

Und ich habe Angst vor meiner Impulsivität, da ich Dinge tue und sage, was ich später bereue.

Ich suche Reizsituationen auf, obwohl sie mich stressen. Aber ohne bin ich lethargisch und missmutig, ängstlich-getrieben.
Momentan ist meine Unruhe extrem. Das Gefühl eben, dass gleich was schlimmes passiert.

Komisch, ich kenne euch alle ja nicht, aber dass ihr das auch so empfindet…

Ja, sobald der Kopf unter Wasser ist, ist RUHE. Wie in einer anderen Dimension.Und da merkt man erst, wie der Ganze Körper unter Anspannung steht.

Ich dachte immer, das ist „Agitierte Depression“.

Einen lieben Gruss an alle denen es auch so geht.

Meine Skills sind Badewanne, Meditation und resigniertes aushalten.

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Wie ein Vulkan - der ständig brodelt. Das ist nur die Grundunruhe. Dazu kommt noch die ständige Regulation von Körper und Geist, der das Brodeln spürt und Ausgleich schaffen möchte.

Unruhe gegen Unruhe, oder Stress gegen Stress. Dann kommts zum Vulkanausbruch.

Und egal was man dagegen tut oder versucht, das Brodeln und der Vulkanausbruch kommen immer und immer wieder.

Absolute Gelassenheit, Zufriedenheit oder Sein, finde ich nicht - sie finden mich. An solchen Momenten fühl ich mich vollkommen.

Das hast du gut beschrieben!
So ein Gefühl der Erfüllung, es ist alles getan und ich bin angekommen, satt und zufrieden.

Ich merke die innere Unruhe vor allem morgens. Mein Körper schläft im Prinzip noch, aber tausend Gedanken strömen auf mich ein.

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Ich auch.
Aber meist kommt nur murks heraus, wenn ich was am Morgen ausser der Routine mache.

Bitte was ist ein polnischer Abgang?

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Danke

Ich habe auch das Problem mit der inneren Unruhe. Ich habe aber noch keine Diagnose.
Bei wem haben die ADHS-Medikamente dagegen geholfen?

Oh ja kenne ich nur zu gut, am schlimmsten ist es bei mir wenn ich frei habe. Dann habe ich folgender Gedankengang:

  • Hmm ich muss noch die Küche aufräumen.
  • Die Spüllmaschine muss noch ausgeräumt werden.
  • Oje die Waschmaschine läuft noch nicht.
  • Ach ja ich muss noch die Hemden bügeln.
  • Der Garten sieht schlimm aus.
  • Draussen vor der Tür hat der Wind wieder den ganzen Dreck in die Garage geblasen.
  • Das Auto muss ich auch noch staubsaugen.
  • etc

Zum Schluss kann ich mich nicht entscheiden, meistens entscheide ich mich für die Küche, weil ich Platz brauche zum kochen :smiling_face_with_tear: Aber alles andere bleibt liegen.

Und eigentlich wollte ich nur ein wenig ausspannen und meinen Hobbies nachgehen. :expressionless:

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Dachte ich auch, hatte auch für einige Zeit einen Pixiecut schneiden lassen, damit ich nicht dauernd an meinen Haaren spiele, war sehr unangenehm in Meetings.

Ja genau, als würde ich einen Podcast zuhören, von mir selbst und mit mir selbst, manchmal habe ich auch spezial Guest und diskutiere über einige Themen.

Ja definitif, manchmal reicht nur ein Wort aus um diese auzulösen. Ausserdem träume ich auch von Musik, es ist schon für mich normal mit einem Ohrwurm aufzuwachen.

Oh ja das kenne ich zu gut!
Leider kann ich freie Tage nicht wirklich genießen und es ist so, als wenn sie nochmal extra Energie wegnehmen, weil ich ständig damit beschäftigt bin mir zu sagen, was ich alles noch machen kann und soll. Am Ende ist da nix und ich bin wieder frustriert. Da ist also nichts mit entspannen :frowning: Vielleicht liegt es daran, dass die äußere Struktur da wegfällt und man dann auf sich wieder alleine gestellt ist. Als wenn alles in 10000 Teile zersplittert und ich kann es nicht zu einem vollständigen Bild zusammenfügen. Manchmal habe ich sogar das Problem selbst bei angenehmen Tätigkeiten den Anfang nicht finden zu können und meine Gedanken switchen dann ständig von einer Idee zur nächsten. Und was passiert? Letztendlich befinde ich mich frustriert auf dem Sofa sitzend mit dem Handy in der Hand und scrolle sinnlos durchs Internet :sweat_smile:

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Mir persönlich haben sie nicht direkt geholfen, das Gefühl innerer Unruhe loszuwerden. Aber dabei, es zu kanalisieren. Es ist mit Medikament wie eine Art kleiner Motivationsbooster. Wenn ich den produktiv nutze, dann bin ich danach innerlich ruhiger und kann zwar nicht einfach so abschalten, aber beispielsweise eine Serie gucken und dabei Solitaire am iPad spielen, um eine gute Balance aus kognitiver Stimulation ohne kognitive Anstrengung zu erreichen. So wirke ich dem gedanklichen Abschweifen entgegen, das passiert, wenn mein Gehirn „sich langweilt“. Nachteil: Nutze ich den Motivationsboost nicht produktiv (und dabei ist es völlig subjektiv und tagesformabhängig, was mein Gehirn quasi „gelten lässt“), dann bekomme ich abends ein extremes Unruhegefühl, das anders ist als meine „normale“ innere Unruhe. Das habe ich ohne Medikation eher selten. Meine Vermutung (völlig ohne wissenschaftliche Fundierung, keine Ahnung, ob es die gibt, bisher habe ich nur noch nichts dazu gelesen): Mit dem Medikament reduziere ich die Diskrepanz zwischen meinem tatsächlichen Potenzial und meinen Möglichkeiten, auch darauf zuzugreifen. Dadurch ist dann auch mein eigener Anspruch erhöht, was ich geleistet haben muss, um zufrieden sein zu „dürfen“.

Ob das für dich nun wirklich hilfreich ist, weiß ich nicht.:sweat_smile: Aber es wird hier sicherlich auch Menschen geben, bei denen sich die Medikamente anders auswirken.

Nach längerer Zeit mal noch was von mir und was mir aufgefallen ist:

Ein Hauptgrund für diese Innere Unruhe ist bei mir diese Priorisierungsschwäche. Ich habe ja so viele Projekte im Kopf und dann blockiere ich mich selber, weil ich am liebsten alles gleichzeitig anfangen möchte und allen Gefahren des Lebens, Herausforderungen und Zielen die gleiche Aufmerksamkeit schenke.
Mein Körper sagt: tu was, ich bin bereit!
Mein Hirn schreit: warte, ich weiss noch nicht womit und wann ich anfangen soll!
Körper: egal, tu es! Ich bin im Startmodus.

Dazu wie bei euch auch, Langeweile bei Langeweile und die Frustrationsintoleranz.
„Mann, -ja doch!“

Hinzu kommt, dass mein Brain ohne Aufgabe in dieser Cloud wandelt, diesem starken Default-Mode-Netzwerk, -ich nenne es den Stand-By-Modus, wo mein Gehirn frei Assoiziiert sich sie schönsten Horrorszenarien einfallen lässt.

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Aber genau so wars bei mir damals :slight_smile:

Ich war keine Schnapsdrossel oder habe mich nie druckbetankt. Aber ich habe meine 0,45L Gläser Guinness doch schon deutlich schneller getrunken als andere.

Jedenfalls zu Beginn des Abends.
Ich war halt ein etwas schnellerer Genießer :adxs_grins:

Es hat den Kopf ruhiger gemacht, die vielen Gedanken und Sorgen nach hinten gestellt und ich konnte so sogar in einem vollen Pub überleben, ohne, dass mir die laute Musik und das noch lautere Gequassel der Gäste ins Hirn piekste.

Dann kam die Cannabis Therapie.
Von heute auf morgen kein Alkohol mehr und auch null Verlangen… dabei dachte ich immer, die Liebe zum Bier läge einfach auch an meinen englischen Genen.

Auch seltsam… nach ganz kurzer Zeit schon hielt ich es im Pub nicht mehr aus. Zu laut, zu viel Gebrabbel, die Musik, zu viele Menschen :adxs_ai:

Das war doch vorher quasi mein zweites Wohnzimmer und ich fühlte mich da pudelwohl?

Dann kam irgendwann die Diagnose und Elvanse.
Gleiches Spiel. Habs mal versucht und bin sogar an einem Tag innerhalb der Woche ins alte Stamm-Pub gegangen.

Selbst 10 Gäste und die unterschiedlichen Gespräche waren mir zu viel, weil ich überall gleichzeitig zuhörte. Ob ich wollte oder nicht.

Dazu schlich eben auch abends die Wirkung aus und Attentin hatte ich keins, also waren Pub Besuche kein Thema mehr. Schade. Wollte lieber Ruhe haben.

Werds jetzt mit MPH am Sonntag mal testen, denn ich fühle mich entspannter und weniger ablenkbar und könnte dann bei Bedarf abends vorher eine Mini Dosis unretardiertes nehmen, um 19:00-22:00 zu überbrücken.

Natürlich ohne Alkohol. Weiterhin seit mittlerweile etwas über 1,5 Jahren absolut kein Verlangen danach.

Ein Alkoholfreies Weizen reicht mir völlig.
Wasser kann man ja auch zu Hause trinken.

Aber das ist es eigentlich, was ich als innerliche Ruhe empfinde. Wenn die Gedanken und Sorgen mal nicht kreisen. Wenn da nicht mehr diese tollen Gedankenspiralen sind, in die man sich so richtig toll festbeißen und reinsteigern kann. Wenn da ein Gefühl von Zufriedenheit aufkommt, sogar mal Glücksgefühle.

Das mit dem Fernweh oder der Sehnsucht kenne ich. Es ist auch bei mir kein bestimmter Ort.

Das kann alles mögliche sein von einfach nur am Meer sitzen und übers Wasser in die Ferne gucken, dem Rauschen lauschen (uuuh, ein Reimiwutz) bis hin zu im Wald sitzen, auf einem Baumstamm an einem langsam fließenden Fluss, mit Vogel Piep Piep, einer summenden Hummel, die neben mir um die Pflänzchen kreist.

Oder gerne auch irgendwo in Nepal oder China auf einem Berg sitzen und absolute Ruhe wahrnehmen. Wie ein kleiner Mönch bloß da sitzen und meditieren. Weit weg von jeder Zivilisation. Da kriege ich gleich wieder Sehnsucht nach sowas :heart:

Je nachdem welche Meditationsform und ob die geführt wird und mir die Stimme oder Hintergrundmusik hilft oder eben nicht, klappt es entweder gar nicht reinzukommen und die Gedanken werden dann sogar schneller. Dann fühle ich mich total unruhig und muss im schlimmsten Fall abbrechen.

Aber wenn es klappt, dann bin ich extrem ruhig und dieser Zustand hält dann bestenfalls noch 15 Minuten an.

Den Bauch spanne ich immer an und atme dadurch nicht vernünftig.
Bewusst wurde es mir erst nach der Diagnostik und mit Medikation.

Dann las ich etwas dazu und dabei fiel mir auch ein, dass mir ein Arzt bei einer Covid Impfung damals sagte, ich solle die Schultern doch mal ganz entspannt hängenlassen und nicht anziehen.

„Hä? Mache ich doch?.. Oh, doch nicht.“

Auch das mache ich unbewusst und eigentlich schon immer :adxs_grins:

Ja, genau.
Es war wie ein Schleier, eine wohltuende Gedämpftheit, ein Entspannen auch bei Umgebungsreizen.

Ich ziehe die Schultern auch unbewusst immer hoch. Abwehrhaltung. Es könnte ja was kommen.

Die Getriebenheit ist momentan mein grösstes Problem. Ich hätte gern 100 Hypoborea’s die ich Zeitgleich auf meine Projekte loslassen möchte.:grin: