Lisdexamfetamin Aliudpharma AL komische Wirkung?

Hallo Zusammen,

ich nehme seit Sommer Lisdexamfetamin (anfangs Elvanse) und bin mittlerweile gut eingestellt. Innerhalb meines Zyklus gehe ich in 10er Schritten von 30mg auf 60mg hoch. Ich weiß und merke mittlerweile, wann das passieren muss. Dann gehe ich wieder auf 30mg runter. Das klappt sehr gut, ich bin insgesamt sehr zufrieden mit dem Medikament.

Eigentlich bin ich der Überzeugung, dass es bei Generika keine Unterschiede geben kann. Zwischenzeitlich hatte ich auch das von Ratiopharm und habe keinerlei Unterschiede gemerkt. Alles super wie immer. Seit ca. 2-3 Wochen nehme ich nun das Generikum von Aliud Pharma. Am Anfang habe ich die Probleme noch gar nicht darauf zurückgeführt, dachte es sei die Tagesform o.ä., aber mit der Zeit haben sich die Sachen zusammengesetzt. Wie oben erwähnt dosiere ich innerhalb des Zyklus hoch und merke wann der Zeitpunkt ist. In diesen Wochen konnte ich jedoch kaum merken, wann Zeit zum hochgehen war. Dafür war ich öfter überdosiert, obwohl die Dosis so war wie die Monate davor. Überdosierung fällt mir leider immer erst nach 1-3 Tagen auf, also nicht so schnell wie eine Unterdosis (die ich morgens noch beheben kann). Zudem sind seit 2-3 Wochen fast alle ADHS Symptome wieder schlechter. Ich habe kaum Konzentration, bin unruhig, bin wieder viel unordentlicher, komme dem Alltag nicht nach… Ich bin überfordert und kriege nix auf die Reihe. Die Wirkung ist insgesamt unstabil. Hinterfragt habe ich das aber erst vor 3 Tagen, als mich PMS komplett raus geworfen hat. Das hatte ich seit Beginn der Medikation nicht mehr. Als ich daraufhin reflektiert habe, kam ich als Erklärung auf das Generikum. Mein Freund (auch ADHS) wollte mir das ausreden, da es ja nicht sein könne. Nun nimmt er seit ein paar Tagen aber auch das Generikum (sonst Elvanse) und meint es wirke stärker. Wie etwa 10mg mehr, was zu meinen Überdosierungsproblemen passen würde.

Hat hier wer Erfahrungen? Ich habe zum Glück heute eh einen Neurologen Termin, bin aber etwas aufgeschmissen.

Lisdexamfetamin ist ein Prodrug ohne baulich verzögerten Freisetzungsmechanismus (wie bspw. bei Medikinet Adult, Concerta, Kinecteen, Ritalin Adult). Das ist eine klare chemische Formel ohne Abweichungen. Vereinfacht gesagt, ist Sauerstoff, egal von wem in Gasflaschen abgefüllt, immer nur Sauerstoff.

Das LDX von AL ist noch nicht do verbreitet. Mehr verbreitet ist das LDX von Ratiopharm/Teva. Negativmeldungen sind eher die Ausnahme. Dies bestätigt, dass es in 99,5% der Patienten gut vertragen wird. Heißt aber nicht, dass Individuen mal keinen Unterschied merken müssen. Ich merke keinen Unterschied bspw.

Ich habe auch mal die Füll- und Hilfsstoffe geprüft. Auch da gibt es keine nennenswerten Unterschiede, falls es überhaupt welche gibt. Das Argument mit abweichenden Inhaltsstoffen im Vergleich zu Elvanse kam immer wieder, ist nach Prüfung nicht haltbar.

Auffällig in der Vergangenheit war, dass Leute einen teilweise katastrophalen Unterschied zwischen Elvanse und Elvanse Adult fühlten, obwohl inhaltlich es ums gleiche ging. Die Adult-Variante wird jetzt auch abgeschafft, weil ohne Adult nun seit 2024 auch für Erwachsene zugelassen ist.

Zum LDX Ratiopharm gibts diesen Thread:

Insbesondere das könnte interessant sein:

Mein Vorschlag wäre, dass ihr das von AL selbst herunterdosiert. Also Kapselinhalt im Wasser auflösen und anteilig 10 mg weniger einnehmen.

Bspw. 50 mg in 50 oder 500 ml auflösen. 40 oder 400 ml würden dann 40 mg LDX entsprechen. Ich würde das ein paar Tage probieren wegen dem Steady state:

Danke für deine ausführliche Antwort. Tatsächlich weiß ich das meiste bereits, daher bin ich auch eigentlich der Überzeugung, dass ein Generikum nicht anders, schlechter etc. wirken kann. Ich habe die Tage auch die Füllstoffe verglichen und konnte nichts finden.

Leider habe ich trotz aller Logik und Wissen diese schlechtere und häufig überdosierte Wirkung.

Ich habe auch bereits selbst runterdosiert. Danich wöchentlich andere Dosierungen benötige weiß ich wie das geht und habe bereits reagier. Leider erschwert so eine Schwankung der Medikamentenwirkung natürlich massiv das Handlung, wenn ich schon solchen hormonellen Schwankungen unterliehe. Mit meiner eigentlichen Dosierung kam ich nun mehrere Monate gut zurecht. Plötzlich nicht mehr. Mein Freund nimmt seit einigen Jahren Elvanse. Das die gleiche, jahrelange Dosis bei ihm plötzlich verstärkt wirkt, finde ich komisch. Leider lässt sich das Problem mit Runterdosierung (zumindest für mich) damit nicht lösen. Auch bei Runterdosierung wirkt es dann instabiler und schlechter. Die Symptomverschlechterung habe ich auch mit niedrigerer Dosis.

ALUID gibt es jetzt auch für 18+ ? :hugs:

(Handelt es sich dabei um das selbe Medikamente wie von STADA?)

Gibt es einen Unterschied bei der Kapsel ?

Vielleicht mal aufgelöst ohne Kapsel einnehmen.

Es gab auch mal eine kurze Phase wo einige das Gefühl hatten das mit der 30mg Elvanse was sei.

Heute beim Neurologen um Orginal Elvanse bitten um vergleichen zu können.

Meiner Recherche nach ist ALUID eine Tochterfirma von Stada. Beide haben nun Lisdexamfetamin im Sortiment. Packung sieht auch anders aus (die von ALUID ist wirklich häßlich und riesig). Das von Stada ist 3€ teurer als das von ALUID, aber ja natürlich das gleiche.

Ich nehme meistens ohne Kapsel. Ich bekomme 50mg verschrieben und löse meistens auf, außer in der Woche wo ich 50mg nehme.

Hmm. vielleicht auch ein Fehler in der Produktion? Wer weiß.

Leider hat die Neurologin mir nichts anderes verschrieben. Sie meinte, weil es BTM ist, darf sie erst wieder am 18.12. Zudem könne sie das Kreuz nicht setzen, ich kann aber in der Apotheke fragen, ob ich Ratiopharm oder Elvanse bekomme. Sie schreiben eh nur den Wirkstoff auf. Sie hat aber auch geschaut was so in meinem letzten Monat los war und da haben wir entdeckt, dass es genau mit dem Herauskommen aus einer super stressigen Phase zusammenfällt. Für mich wäre logisch, dass das Medikament dann nun besser wirkt, aber sie meinte ich bin vielleicht einfach nur erschöpft. Naja. Ich warte mal ab und bekomme dann nächsten Mittwoch/Donnerstag hoffentlich was anderes.

Stress kann sich auch schon mal negativ auf die Wirkung auswirken , das stimmt leider.

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Produziert werden AL und Stada in Malta bei Pharmadox Ltd. Da dürfte Stada mind. eine Beteiligung haben.

Die beiden Varianten sind damit identisch.

Also in Episoden mit Stress und Überreizung sind und waren die Stimulanzien bei mir stets nicht so effektiv. Ich merke da schon Unterschiede.

Kein richtiger Grund, sondern bequeme Ausrede. Ich bekomme ruhig den Vorrat für ein ganzes Quartal und kann auch früher wieder kommen, wenn mir da wegen einer Reise die Medis ausgehen sollte,

Wenn du Ratiopharm oder Elvanse wieder hast und dann noch ein paar Kapseln von AL übrig sind, kannst du ja vergleichen. Oder sogar deinen Freund bitten, die Kapseln zu „verblinden“.

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Das ist eine gute Idee!

Ja, dass Ding ist, dass ich halt nun viel weniger gestresst bin. Aber vielleicht sind das Nachwirkungen? Wer weiß.

Hallo @BrainBuzz ,

hast du den Widerspruch selbst bemerkt? Negativmeldungen sind die Ausnahme, also ist in 99,5 % alles paletti, aber LDX von AL ist nicht weit verbreitet.

Das bedeutet doch, da hier bisher noch niemand über LDX von AL geschrieben hat, weder positiv noch negativ, können wir darüber gar keine Aussage machen.

Und klar, von der Substanz müssten die Kapseln identisch sein - also sind Unterschiede nur eingebildet?

Finde ich nicht. Die Toleranz bei der Menge ist 90 bis 120 % oder so ähnlich, also könnte der eine Hersteller ein Zehntel weniger, der andere ein Fünftel mehr in die Kapsel gefüllt haben - und den Unterschied sollte man nicht merken?

Meine Frau ist in unserer Familie die Expertin für die Beschaffung von Kleidung, und sie berichtet, je billiger die Marke, desto eher muss man eine Größe reichlicher nehmen. Also bei einer guten Marke passen mir die Pullover der Größe L, bei einer billigen Marke sollte ich besser XL nehmen. Das bedeutet, gespart wird beim Stoff!

Das könnte bei den Generikaherstellern vielleicht auch zutreffen? Dass sie entweder etwas geizen, oder dass sie nicht so genau abmessen und mal mehr und mal weniger einfüllen?

Bei den meisten Wirkstoffen ist es nicht so wichtig, behaupte ich mal. Ob in der 400-er Tablette Ibuprofen 360 oder 450 mg drin sind, Hauptsache der Kopfschmerz ist weg. Bei Amfetamin kommt es wie wir wissen, noch mehr als bei Methylphenidat, auf jedes Milligramm an.

(Und ich wäre der letzte, der etwas gegen Generika hat, weil sie Generika sind. Bei unretardiertem MPH schwöre ich auf 1a wie du sicher schon gelesen hast.)

Weißt du das? Weißt du was ich weiß? Also.

Oder so ähnlich? Worauf basieren deine Angaben?

Die Abweichungen kann je nach Wirkstoff und Arzneiform laut Europäischer Pharmakopöe variieren. Häufig liegt die erlaubte Abweichung bei ±5 %, kann aber bei bestimmten Wirkstoffen oder Dosierungen bis zu ±10 % betragen.

Eher nach der Marketingstrategie. Gibt teure Label die Kleidung zukaufen und da herrscht Uneinigkeit im eigenen Sortiment.

Es gibt auch unterschiedliche Schnitte die unterschiedliche Mode-/Figurpräferenzen dienen. Teilweise orientieren sich Label auch am Stammmarkt: Bei italienischen Labeln wie Prada darf ich grundsätzlich 2 Größen draufnehmen.

C&A: Stückchen zu groß, H&M: Immer zu kurz/eng, Zara: Meist zu eng, Nike: 99% perfekt, Adidas: zu klein, Levis: Perfekt, Mustang: zu knapp am Hintern…

Hä?? Wenn mir XL zu klein ist, greife ich auf XXL zu. Wo wird da am Stoff gespart? Ich bestelle meist direkt XL/XXL weil ich einfach zwischen beiden Größen stehe. Teilweise (bei Hoodies) sogar noch eine Größe mehr, weil bequemerer Pennerlook.

Kleidung probiert man an. Deswegen kann man sie im Laden anprobieren und beim Online-Kauf zurückschicken.

Es gibt Normen und Prüfungen. Das wird sich keiner erlauben dass so zu verkaufen. Da gibts auch Produktionsstopps, wenn etwas nicht passt (Atomoxetin bspw).

Auch hier ±5 %.

Also die Diskussion über Kleidung passt vielleicht in der Tiefe nicht. Das ist ja was ganz anderes :sweat_smile:

Zu den erlaubten Unterschieden in Generika: das stimmt so nicht ganz und es wäre auch sehr schlimm wenn. Wo 50mg Lisdexamfetamin drauf steht, müssen 50mg drin sein. Diese Zahl, die man auch als 80-125% im Vgl. zu Markenmedikamenten findet bezieht sich auf den Plasmaspiegel nach Einnahme. Also das was als Bioverfügbarkeit nachgewiesen werden kann. Das kann sich je nach Person natürlich unterscheiden, weil Stoffwechsel etc.

Ich habe diese Erklärung auf Reddit gefunden: „Warum ist diese Schwankung in der Bioverfügbarkeit bei Generika erlaubt?
Wenn die Bioverfügbarkeit des Markenherstellers einen Wert X hat, dann nur unter den exakt gleichen Bedingungen der Studie (Anzahl Probanden, Zusammensetzung, Ablauf der Studie etc.).
Dh. selbst Takeda wird bei einer neuen Studie nie wieder auf den Wert X kommen, sondern es wird eine Abweichung geben. Die ermittelte Bioverfügbarkeit ist sowieso kein fester Wert, sondern ein Mittelwert (+/- Abweichung) aus solch einer Studie. Bei Medikamenten mit enger therapeutischer Breite, gelten jedoch auch andere Ansprüche an die Erlaubte Abweichung in der Bioverfügbarkeit (90-111%, Quelle: EMA).“

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Okay, dann eben 95 bis 110 %.

Nein, umgehen muss ich damit, was du hier schreibst. :adxs_grins:

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95 bis 105% Wirkstoffgehalt :stuck_out_tongue_winking_eye:

Diese Abweichung kann es auch in den Kapseln einer Verpackung/Charge geben. Egal ob Elvanse oder Generikum. Heute gibt es so feine Instrumente zur Messung und genaue Produktionsmöglichkeiten, dass messbare Abweichungen im Bereich der 5% eher durch die feine Messmöglichkeit im mg-Bereich möglich geworden sind.

Ist ja nicht so, dass ich mich nur hier austausche und sonst nirgendswo etwas mitbekomme.:wink:

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