Medikinet oder Elvanse Unterdosierung kann ADHS Symptome verschlimmern!

Nur eine kleine Info für Leidgenossen, die per Google nach „Unterdosierung Elvanse/Medikinet“ suchen. Ich habe die Erfahrung gemacht habe, dass bei Medikinet (10mg) UND Elvanse (30mg) eine Unterdosierung für mich extrem unangenehm ist und meine Symptome DEUTLICH verschlechtert.
Online habe ich dazu fast nichts gefunden.
Und da hier im Forum generell sehr oft geraten wird, bei negativen Effekten die Dosis (teilweise erheblich) zu reduzieren, hat mich das zusätzlich sehr verunsichert. Deshalb einfach noch ein kleiner Info Post, für zukünftige Betroffene. Negative Effekte treten nicht nur bei Überdosierung auf und manchmal ist die Flucht nach vorne die bessere Lösung. Natürlich in Absprache mit dem Arzt. Hört auf eure Intuition.

Bin jetzt nach 2 Monaten Pinpong bei 50mg Elvanse, die leider nur 5 Stunden halten, aber mich dafür so entspannt und konzentriert wie noch nie machen. Jetzt würde ich nur gerne noch rausfinden, wie ich die Wirkung über den Tag bekomme :confused: Schnellverstoffwechsler + Hohe Dosis notwendig ist ne blöde Kombination.

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Danke für deine Info. Sicherlich ein wichtiges Thema wo im Einzelfall auch noch mal anders geschaut werden kann.

Die Ärzte können ja auch erst nach und nach ihrer Erfahrungen sammeln .

Ach wenn es doch irgendwelche Marker geben würde mit denen man dass im Vorfeld herausfinden könnte :sweat_smile:

Obwohl bei mir war es mein Arzt der in der Regel bei Elvanse mit 30mg startet und bei mir niedriger angesetzt hat .

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Wir hatten das hier zuletzt diskutiert. Insofern kann der Schuss leider wirklich nach hinten losgehen, wenn man mit besonders kleinen Dosierungen beginnt, um „vorsichtig“ zu sein.

Ich hatte auch sehr unangenehme Wirkungen bei niedrigen Dosierungen von Elvanse - aber das hatte nicht direkt mit ADHS Symptomen zu tun.

Es gibt ja auch andere Medikamente die in subtherapeutischen Dosierungen paradox wirken oder eine ganz andere Wirkung haben.
Bei einigen Antidepressiva ist das so. Auch bei Propofol.

Bei MPH hatte ich das nicht.

Bei Elvanse habe ich es öfter gehört.

Zweimal Elvanse. Morgens und mittags.

Das wäre dann allerdings Off Label

In einem anderen Forum, das eigentlich nichts mit Adhs zu tun hat, aber viele der User* doch betroffen sind und Stimulanzien „legal“ nehmen , andere User aber diese eher missbrauchen, wird immer wieder davon gesprochen. Die User*, die Elvanse oder MPH „legal“ nehmen, empfehlen bei NW oder andere „Unverträglichkeiten“ immer zuerst, die Dosis zu erhöhen.

Es war auch das Forum, wo ich zuerst gelandet bin, bevor ich hier kam. Leider musste ich aber zunächst eine sehr negative Erfahrung damit machen, denn ich nahm damals 30 mg., die sich die erste Woche als ein Traum angefüllt haben, aber die zweite Woche dann leider extrem schlimm. Dann bin ich sofort auf 50 mg. gegangen und das war ein riesen Fehler.

Dann kam ich hier her und die Tipps, runter zu gehen, also auch mit weniger als 30 mg. haben mir den A*sch gerettet. Und wenn jetzt kommt, dass ich mich widerspreche, würde ich Jein sagen. denn ich habe mit 30 mg. gestartet und erst dann runter gegangen, also von 50 mg. auf 15 mg… Das Problem war allerdings, dass sich diese 15 mg. schnell unangenehm gefüllt haben, bin aber trotzdem sehr lange dabei geblieben. Bis ich es gewagt habe, eines Tages wieder direkt auf 30 mg. zu gehen und plötzlich alle NW verschwunden waren. Und zwar längerfristig.
Jetzt bin ich aber so weit, sehr gut zwischen Unter- und Überdosierung zu unterscheiden und mir zu erlauben, ebenfalls Tages- und Situationsabhängig mit der Dosierung zu spielen.
Es war und ist ein langer Weg für mich und ich lerne immer noch.

Und zum Schluss dieser Wortorgie will ich sagen:
Ich werde jedem am Anfang empfehlen:

  • mit min. 30 mg. zu starten und für sich die Tabelle mindestens einen Monat lang zu pflegen
  • sich im Forum zu informieren, wie die NW einer Unterdosierung gegenüber einer Überdosierung sind
  • erst dann runter oder höher zu gehen
  • ausreichend und regelmäßig Essen und Trinken
  • Kaffee Konsum weglassen (am Anfang zumindest) oder deutlich reduzieren
  • bei Menschen mit weiblichen Organen: Zyklus beachten
  • u.v.m.
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Gibts noch andere Erfahrungen zum Thema Unterdosierung / Überdosierung?

Habe gerade den Fokus besonders auf Elvanse - wer erlebt mit einer zu niedrigen Dosierung unangenehme Nebenwirkungen die mit höherer Dosierung nicht mehr auftreten? :thinking:

Hast du denn alle Dosierungen von Elvanse ausprobiert und hattest keine positiven Effekte?

MPH bisher nur Medikinet adult?

Das wirkt ja auch oft ganz anders als die anderen Präparate :thinking:

Ja 30,40,50,60,70

Keine war stabil und nie war die positive Wirkung länger als 5 Stunden. Für die beste positive Wirkung musste ich so hoch gehen, dass die anschließenden negativen Effekte sehr unangenehm und bis spät in die Nacht anhielten. Keine Chance. Vielleicht probiere ich es irgendwann nochmal. Aber erst mal die Schnauze voll von so einem lang andauernden Wirkmechanismus.

Du hast hier leider nicht geschrieben, wie sich eine Unterdosierung konkret gezeigt hat. Mit welchen Nebenwirkungen?

Noch eine Info zum Thema Unterdosierung bei Medikinet Adult für zukünftige googler :joy:

ich kann natürlich nur Mutmaßen:
habe aber sowohl bei 5mg insgesamt als auch bei 5mg Morgens und 5mg Mittags das Gefühl, unterdosiert zu sein- dies zeigt sich an einer extremen,mega ekligen Müdigkeit 2-3 Stunden nach der Einnahme.
Über die stressige Weihnachtszeit hab ich 5 mg drauf gelegt und mir ging’s super Mega gut, ich war produktiv, fokussiert und wach.
Bin allerdings auch erst bei Tag7 der Eindosierung (schaut euch die Tabelle hier im Forum an - sie ist spitze!)

Vermute, ein Schnellverstoffwechsler zu sein

Allerdings finde ich es auch vernünftig und gut- besser am Anfang unterdosiert als überdosiert zu sein -
wir müssen da wahrscheinlich erst mal durch :face_holding_back_tears:
Ich probiere nun auf Anraten hier aus dem Forum morgen früh einfach mal 10mg morgens aus, mal schauen wie es sich dann anfühlt :sweat_smile:
Zur Not lege ich 5mg nach und werde alles notieren und dem Psychiater versuchen zu erklären, was abgeht :face_holding_back_tears:

Ich sehe bis jetzt nix was darauf hindeutet. Also nicht unbedingt.

Wenn du nach 2-3 Stunden müde wirst könnte das auch die paradoxe Wirkung sein. Oder ein Loch bevor die retardierte Dosis kommt.

Alles kann - nichts muss :see_no_evil:

Aber das wird sich auf jeden Fall zeigen wenn du die Dosis steigerst. :blush:

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Huhu
Spannendes Thema!
Ich bin jetzt in der Eindosierung mit Medikinet adult. Ich habe mit 10mg morgens angefangen und hatte keine große Wirkung. Müdigkeit gute 2-3 Stunden nach Einnahme, nachmittags nochmal. Und ich war abends nicht so durch wie sonst. Weil es mir damit gut ging habe ich angefangen mittags auch nochmal 10mg zu nehmen. Damit geht es mir nachmittags besser. Ich bin wieder aktiver und geduldiger mit meinen Kindern. Abends bin ich deutlich länger wach und fit als vorher.
Montag habe ich den nächsten Termin beim Psychiater und denke wir steigern dann. Ich hoffe dass die Müdigkeit dann besser wird und ich abends trotzdem noch schlafen kann.

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Ich bin auch gerade bei der Eindosierung und nehme seit heute 10mg morgens und 10mg mittags. Bei nur morgens war ich auch schrecklich müde und hatte die ersten Tage so starken Schwindel, dass ich nur liegen wollte. Bin gespannt, wie es weitergeht.

10 mg wovon? Medikinet?

Tut mir leid, wollte eigentlich @Translokation antworten :see_no_evil: ja Medikinet adult

Hi, die Nebenwirkungen lassen nach ca. 2 Wochen nach. Ich nehme derzeit auch 10/10/0 als Retard und merke die Wirkung. Ich experimentiere auch etwas herum um die passende Dosis zu finden. Nebenwirkungen hab ich so gut wie keine mehr.

Du musst viel Geduld haben

@philippnoe @Justine

Ich habe einen neuen Aspekt zum Thema Eindosierungsschema bei Stimulanzien.
Um Neu-Mitleser dieses schon über ein Jahr heiß diskutierten Themas abzuholen:
Diskutiert werden ja folgende Varianten (bei allen immer 4 bis 5 Tage je Stufe), wobei immer die Maßgabe des Arztes zählt!

Standardvariante:

  • Eindosierung nach Standardschema
    • Startdosis MPH unretardiert 5 mg oder halbtagesretardiert 10 mg, Elvanse Kinder 20 mg, Erwachsene 30 mg
    • Dosiserhöhung um 5 mg MPH unretardiert 5 mg oder 10 mg halbtagesretardiert, Elvanse Kinder um 10 mg, Erwachsene um 20 mg, alle 4 bis 5 Tage.
  • Standardvariantenergänzung: Falls das (auch ohne Koffein) nicht hinhaut, noch mal absetzen und in kleineren Schritten langsamer hochdosieren.

Langsam niedrig Eindosieren - Variante

  • Eindosierung MPH mit Startdosis 2,5 mg unretardiert / 5mg halbtagesretardiert oder Elvanse 5 mg
  • Erhöhung MPH um 2,5 mg unretardiert / 5mg halbtagesretardiert oder Elvanse 5 mg alle 4 bis 5 Tage

Die Langsamvariante wurde bei ADxS und hier im Forum zunächst stark befürwortet, auf der Basis von vielfachen Berichten von Betroffenen, die mit der Standardeindosierung schon mit der ersten Dosis über ihrer langfristigen Zieldosis gelandet waren und dadurch recht unangenehme Erfahrungen gemacht hatten.

Nachdem die Langsamvariante hier im Forum über mehrere Jahre diskutiert worden war, meldeten sich immer häufiger Betroffene, die berichteten, bei niedrigen Dosen Nebenwirkungen zu haben, die bei höheren Dosen verschwanden. Das gab es früher auch, aber nicht so häufig.
Daraufhin wurde die Langsamvariante infrage gestellt.

Probleme sind:

  • wir wissen nicht, ob Nebenwirkungen bei der Langsamvariante Folgen der niedrigen Dosierung sind, oder ob es normale Eindosierungsnebenwirkungen sind, die auch bei der Standardeindosierung (oder da erst recht) aufgetreten wären und sich später gegeben hätten (was die Langsamvariante ja aber gerade verhindern soll und wogegen philippnoes Bericht ein Indiz ist). Zeitversetzte Vergleiche durch denselben Probanden sind nicht möglich, weil Eindosierungsnebenwirkungen idR nur ein einziges Mal durchgemacht werden und auch bei einer erneuten Eindosierung nach einer mehrjährigen Medikamentenpause nicht mehr oder sehr viel schwächer auftreten
  • wir wissen nicht, ob die damaligen Erfahrungen im Forum noch auf nicht unterlassenem Koffeinkonsum beruhen könnten, vor dem damals kaum gewarnt wurde

Es gibt noch etliche wissenschaftliche Argumente für und wider die einzelnen Variante, die aber bisher die Diskussion nicht entscheiden konnten

Ich würde nun gerne Folgendes einwerfen:
Es gibt Berichte, wonach AMP-Medikamente (z.B. Elvanse), aber wohl auch MPH, in niedriger Dosierung anders wirken als in hoher Dosierung, und zwar so, dass bei niedrigere Dosierung eher noradrenerge Effekte entstehen, während bei höherer Dosierung dopaminerge und noradrenerge Effekte entstehen. Das werde ich noch mal intensiver recherchieren.

Da Stimulanzien so konstruiert sind, dass sie bei der gedachten Zieldosis optimal auf ADHS wirken, und ADHS ein etwas mehr dopaminerges denn noradrenerges Problem ist, wäre das ein Argument für die Standardeindosierung.

Letztendlich ist und bleibt es aber eine Frage der Statistik, die wir hier so nicht beantworten können:
Bei welcher Variante haben weniger Betroffene Eindosierungsnebenwirkungen?

Als es nur die Standardvariante gab, hatten wir viele Berichte von starken Nebenwirkungen, und diese Betroffenen hatten oft bessere Ergebnisse, wenn sie langsam herangingen.

Nachdem viele Ärzte unsere Anregung der Langsamvariante aufgegriffen haben, wurden auch Erfahrungen von Nebenwirkungen bei langsamer Herangehensweise berichtet.

Egal, was man tut, für einen Teil der Betroffenen ist eine zweite Runde erforderlich.

  • Entweder Standardschnell, und wenn das schief geht, einen kompletten langsamen Neustart (und das wird ja heute noch oft genug im Forum diskutiert - es hat nur nicht den Neuigkeitenwert, den die Berichte von Problemen bei der Langsamvariante hatten, weshalb die neu berichteten Probleme der Langsamvariante vielleicht etwas überbewertet wurden)
  • oder langsam, und wenn Probleme auftreten, stur durchbeschleunigen und immer weiter höher dosieren, so wie es die Langsamvariante ja eigentlich auch vorsieht

Letztendlich werden wir eine Studie brauchen, die das verwendete Eindosierungsschema und auftretende Nebenwirkungen erfasst.
Ich hoffe da auf die App, an der wir gerade basteln.

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Hast du dich bezüglich Elvanse Kinder 29mg vertippt ?

Und woher kommt plötzlich der Begriff „halbtagsretardiert“? Habe ich so noch nie gehört ??

Ansonsten zu der Thematik…
Ist ja eine Studie zur Eindosierung sehr schwierig .

Weil wenn z.B von 2000 Leuten 1000 mit Elvanse Adult 30mg starten und die anderen 1000 mit 10mg und dann in beiden Gruppen die Hälfte Nebenwirkungen hat weiß man ja noch immer nicht ob diese Nebenwirkungen auch in der anderen Dosis ebenso aufgetreten werden .

Es kann ja sein das es grundlegend welche gibt die zb auf Elvanse zunächst sehr empfindlich reagieren bis der Körper sich daran gewöhnt hat ???
Wenn es überprüfbar wäre müssten dann ja die Probanden wenn sie jeweils mit der anderen Dosis gestartet wären keine oder weniger Nebenwirkungen haben.

Es stellt sich auch die Frage, ob die individuellen Stoffwechselenzyme da eine Rolle spielen und wie groß der Einfluss dann ist.

Ich habe meine Enzyme untersuchen lassen und hatte bei CYP2D6, das ja hier wichtig ist, keine Auffälligkeit.

Dafür aber andere. Z.B. müsste ich bei bestimmten Antidepressiva die Dosis generell reduzieren.

Irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los, ob da nicht vielleicht doch irgendwas sein könnte, das begründet, weshalb ich von Medikinet, Elvanse und Attentin nur so wenig brauche.

Jetzt bin ich neugierig, was in den nächsten Jahren bei weitergehenden Forschungen vielleicht noch entdeckt werden mag.

Es stellt sich ja auch die Frage wie die auf 30mg Startdosis gekommen sind und wie niedrig oder hoch die überhaupt gestartet sind um das herauszufinden?