Naja… Nach dieser Beschreibung empfinde ich diese Form der gesunden Ernährung als extrem überengagiert…
Da hast du natürlich mehr als recht!!!
Trotzdem hat das eigentlich ungesunde Essen was als so was besonderes dargestellt wird ja erst die Probleme verursacht .
Richtig wäre doch eigentlich vom benefit her, das man auf gesundes Essen neidisch sein müsste.
Aber mein sinnieren ist sicherlich nicht hilfreich für dich .
Das Dilemma dahinter ist für mich ja komplett nachvollziehbar.
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Wir leben im Kapitalismus. Solange sich mit etwas Geld verdienen lässt, wird es immer Menschen geben, die Dinge bewerben und verkaufen, die mit billigen Zutaten unser Belohnungszentrum anregen.
Wer nicht mitmacht oder darf, schließt sich der Gesellschaft aus. Das ist gerade für Kinder sehr prägend.
Die Verlockung der Gewinnspanne ist einfach zu hoch.
So sehe ich das auch.
Da mein Vater Sternekoch ist, sollte ich schon als Kind bewusst alles probieren - auch den Wein am Tisch sollte ich nippen und etwas dazu sagen. Meine erste Zigarette habe ich mit 12 probiert, weil mein Opa Kettenraucher war. Was meine Mutter zum Beispiel wirklich gut gemacht hat (und das rechne ich ihr hoch an!) war, dass sie früh zu mir gekommen ist und gesagt hat:
„wenn du eine Zigarette rauchen willst, fein. Wenn du Alkohol trinken willst, auch fein. Aber sei bitte so gut, und komm damit zu mir. Wir zünden uns zusammen eine an/ stoßen beide auf einen Drink an, Hauptsache nicht heimlich.“
Und das hat dazu geführt, dass… Trommelwirbel
…ich seit meinem 12ten Lebensjahr keine einzige Zigarette mehr geraucht habe
… zuletzt an meinem Abiball Alkohol getrunken habe (als ich 18 war - jetzt bin ich 33)
Generell habe ich unheimlich viel in meinem Leben ausprobiert: Psylocibin, Cannabis, Speed, MDMA (schlimmster horrortrip), Ketamin, Lachgas, diverse Antidepressiva…
… und ich hatte bei keiner einzigen Substanz das Bedürfnis, sie regelmäßig zu nehmen, in vielen Dingen war die Neugierde gestillt und das Ding abgeschlossen.
Dass es beim Zucker nicht so ist, kann ich mir nur so erklären, dass es in meiner Prägephase extrem dämonisiert wurde.
Ich denke der bessere Weg wäre gewesen, dass man mir einen maßvollen Umgang mit Naschsachen erlaubt, damit ich als Erwachsene auch in der Lage bin im Alltag in Maßen genießen zu können.
Stattdessen bin ich in permanenter Vermeidung, oder massiver Anspannung.
Kennt ihr das bei Meetings? Jemand bringt Kekse mit, und stellt sie vor dir auf den Tisch. Manche lehnen ab, andere nehmen sich genau einen (!) Keks und sind damit happy. Was mache ich? Ich kann mich aufs Gespräch nicht konzentrieren, weil ich damit beschäftigt bin, den Teller mit den Keksen zu hypnotisieren… mir nicht die Blöße zu geben, dass ich gerne einen zweiten, dritten, vierten Keks hätte. Am schlimmsten ist es, wenn es immer weniger Kekse werden - da komme ich manchmal regelrecht ins schwitzen und denke mir „kann jetzt bitte jemand endlich diesen letzten Keks nehmen?!“
Ich finde es bewundernswert, wie manche sich zB eine Tüte Gummibärchen aufreissen können, sich davon eine Hand voll nehmen können, und den Rest für später übrig lassen… Oder sich ein Stückchen Schokolade abbrechen und den Rest zurück legen. Unvorstellbar für mich.
Meistens schaffe ich es noch nicht mal mehr mich vom Lidl bis nach Hause zu beherrschen, sondern esse meinen Süßkram schon auf dem Heimweg komplett auf.
Da hast du recht…
glücklicherweise habe ich noch Puffer bis zum Termin beim Neurologen - sollte sich meine Hausärztin quer stellen, werde ich das zum Anlass nehmen, Praxis zu wechseln… das wird dann der Gnadenstoß sein…
Ja kenne ich. Ich bin dann je nach Jahreszeit oft derjenige, der sich nicht zurückhalten kann und hofft, dass die anderen sich auch etwas nehmen, bevor ich den Teller bis auf das Anstandsstück gegessen habe…
Während einer sehr Spannungsreichen Zeit, bin ich wegen Konzentrationsschwierigkeiten aus dem Büro in den Bioladen gelaufen. Nach dem Kauf einer 300gr. Nußschokolade bin ich nur noch mit einer Rippe wieder zurück gekehrt. Da wurde mir mal wieder klar, dass ich es übertreibe…
Respekt, immerhin etwas übrig gelassen
Habe ich schon mal erwähnt. Dass ich wünschte es gäbe von ALLEM Single-Verpackungen, die aber auch preislich proportional günstiger ausfallen?
ZB 50g Katjes Tappsys…?
ja, ich meine, also, ich glaube, ich meine: Fähigkeiten Und Selbstsicherheit „schauspielern“
also, so tun als ob vor anderen, das hat nie bei mir funktioniert
Ist mir zuletzt während burn out passiert ( vor 3 jahren), und ich kann das nicht mehr hören. also, nicht nur Eltern, sondern viele Leute.
Ich kann das nicht mehr hören daß ich defekt und inadäquat bin. Ich platze einfach vor wut. Und das schlimmst ist, das ich mir IMMER MEHR MÜHE geben muß.
Gleichzeitig ist adhs und ritalin ja quatsch (laut freunden, bekannten & Familie)
Follow se money
Wasser, Zucker, Getreideöle, Mikrozellulose, Getreide (alles was auf Halm wächst)
Massenmässig meistgenutzte Zutaten. Warum? Größte Gewinnspanne. Und allein aus Mais kann man hunderte Nahrungsmittelzusatzstoffe bauen, und mit den Getreideölen kann man auch einiges Anstellen, einfach nur gruselig.
deuted auf Gendefekt Insulin signaling hin. Ich erklärs dir per pn wenn d möchtest.
Schau mal hier findest du infos warum es uns schwerfällt Süßigkeiten zu widerstehen…
es hat definitiv mit unserer adhs Erkrankung zu tun
Der verdammte Heißhunger.
Leute,
Es tut mir leid, dass ich hier so unstrukturiert hin und her springe, obwohl der Strangtitel ja „Depression, ADHS und Überbrückung“ lautet😅
Seht es vielleicht als eine Art chaotischen Tagebuch-Strang wo jeder mit jedem Thema und Gedanken reinsenfen kann, auch wenns nicht zum roten Faden passt🤣
Was ich von euch allen wissen wollte:
Ist bei euch nach der Diagnose und Medikation von ADHS der „Fall“ abgeschlossen? Habt ihr damit die Erklärung eurer Probleme und eures Andersseins bekommen und könnt damit dann abschließen?
Ich stelle gerade fest, dass diese Suche nach einem Therapieplatz (tägliches Telefonieren, Mails schreiben, Fragebögen beantworten, zu erstgesprächen fahren) sich stark auf meine Selbstwahrnehmung auswirken.
Diese tägliche „Psycho-Auseinandersetzung“ bewirkt, dass ich mich kaum von meinen Gedanken distanzieren kann und nahezu zwangshaft im Analysemodus bin.
Fragt ihr euch manchmal, ob ihr hypochondrisch seid?
Ich war mir immer zu 1000% sicher es nicht zu sein, weil ich nie beim Arzt bin und auch keinerlei Angst habe an irgendeinem Krebs zu sterben, der nicht rechtzeitig gefunden wurde.
Mittlerweile beobachte ich aber so eine Art „Psychohondrie“, weil es so viele Überschneidungen mit allem gibt, und alles irgendwo relativierbar ist.
Beispielsweise habe ich Angst davor, eine Persönlichkeitsstörung zu haben, irgendwas kombiniertes. Hystrionische Borderline- Persönlichkeit, das wäre mit meinem Selbstbild nicht vereinbar, so eine Diagnose wäre absolut vernichtend für mich - deshalb will ich’s am liebsten gar nicht wissen.
Dann gibts auch die Komorbität mit Essstörungen, und Überschneidungen mit Autismus, die mir zu denken geben.
Bei @ppaul weiß ich’s zB mit dem Autismus und es ist mir auch direkt aufgefallen von der Art des Schreibens (sorry für die Dritte Person).
Aber dann, als ich ein bisschen tiefer rumgegraben habe und mir auch diverse Literatur und Videos von Betroffenen aus dem Spektrum angesehen habe, war ich total überrascht, wie unauffällig diese Personen sind… Ich habe immer sehr plakativ an Leute denken müssen, die lakonisch monoton reden, oder gar nicht reden. Die irgendwie keinen Blickkontakt aufnehmen können, gar keine Beziehungen führen, und 24 Stunden am Tag alleine in ihrer Ecke puzzeln oder Lego spielen. Irgendwie denke ich dabei auch an Schwerbehinderte, die ohne Betreuer keine Chance haben, überhaupt auf dem ersten Arbeitsmarkt einen Job zu bekommen.
Und gestern dachte ich zum ersten Mal: „ Krass, wie breit das Spektrum ist. Da sind ja Leute dabei, die
sind wie du und ich!“
Das war irgendwie total beängstigend für mich. Weil ich mich zum Beispiel immer schon gefragt habe, warum ich so wenige Freunde habe, obwohl ich mir mehr wünschen würde, und mir gefühlt so viel Mühe dabei gebe. Ich habe auch nie verstanden, warum ich in der Schule so gemobbt wurde, obwohl ich Immer dazugehören wollte.
Im Kindergarten habe ich zum Beispiel sehr oft Theater gemacht, weil ich Socken nicht tragen wollte. Ich fand diese Naht an den Zehen unerträglich, und musste mir die Socken immer halb ausziehen, die Spitze dann so Zwirbeln, und sie nach oben hin umklappen. Ich konnte auch keine Rollkragenpullis tragen, weil ich es schrecklich fand irgendetwas am Hals zu haben. Mit Schals war es genau das gleiche, von Mützen brauche ich gar nicht zu reden. Bis heute ist es oft so, dass ich keine Unterwäsche trage, weil ich es als störend empfinde. Ehrlich gesagt dachte ich immer, dass das bis zu einem gewissen Grad normal ist. Ich meine, welches Kind mag es schon, Charles und Mützen zu tragen? Oder kratzig Stoffe? Oder findet kratzig Waschzettel im Rücken geil? Das kann man alles wieder gut relativieren…
Oder zum Beispiel Berührungsängste.
Kennt ihr noch diese Spiele von früher? Wo man sich an ticken musste, beim fangen spielen, fand ich furchtbar. Oder dieses unter-den-Beinen-durchkrabbeln im Spiel….Und auch, dass man vor dem Essen im Kindergarten am Tisch Händchen halten musste (piep piep piep, wir haben uns alle lieb). Ich bin da nie so richtig rausgewachsen…
als wir Standardtanz als Vorbereitung auf den Abiball, ist mir auch aufgefallen, dass meine ‚individualdistanz“ eine Andere ist als bei Leuten, die sich morgens zur Begrüßung immer Küsschen geben oder sich umarmen. Das fand ich immer befremdlich.
Bis heute ist es so, dass ich diese Festivals, wo man so selbsterfahrungsmäßig Räucherstäbchen anzündet und ecstatic Dance kombiniert mit Gruppenkuscheln, maximal befremdlich finde.
Wenn ich mich von jemandem anfassen lassen würde, dann nur im Rahmen einer Behandlung, oder in einer romantischen Partnerschaft - aber sogar bei Freunden und Familie muss das echt nicht sein.
Ist das bei euch auch so…?
Hm, so einen Fundamentalismus finde ich auch beim Essen riskant, @Nelumba_Nucifera. Ich stimme dir natürlich zu, dass Zuckerkram nicht gesundheitsförderlich ist und nur kurzfristig scheinbare Befriedigung bringt. Durch die Angst und das schlechte Gewissen und auch die gesellschaftliche Ausgrenzung kann der Stress aber noch viel größer werden. Ein bisschen sündigen hält der Körper ganz gut aus, sofern die sinnvollen Dinge überwiegen (80:20-Regel). Da würde ich schon akzeptieren, wenn man sich manchmal auch blödsinnig dopen und berauschen will. Das kann schon ein Anfang sein, dem zumindest einen Platz einzuräumen, ein bisschen wie mit der sozialen Phobie und der Angst.
Liebe @DieSummsi, mir ist klar, dass meine Strategie zusammen mit ADHS und Depressionen echt schwer umzusetzen sein muss, auch wieder nur leichter gesagt als getan. Ich war früher auch Frust/Stressesserin und das kommt auch immer wieder mal zurück bei stärkerer Belastung. Meine Mutter hatte nur die Bilder aus RTL im Kopf, wo Menschen mit starkem Übergewicht bloßgestellt werden. Dadurch hatte sie Angst, dass ich genauso werde. Tolle Gesellschaft, erst krank machen und dann bloßstellen. Aber mir hat es als Erwachsene extrem geholfen, selber kochen zu lernen. Für meinen Partner war es auch gut und er hilft gern mit. Angefangen hatte ich nicht mit den supergesunden Supergerichten, sondern mit Nachtisch. Mein allererstes Rezept war Schokopudding in der Mikrowelle aus Milch, Speisestärke, Zucker, Backkakao, kein Puddingpulver oder fertigpuddings. Wir machen ab und zu Dinge wie Tiramisu mit selbstgemachtem Biskuit. Zucker, Alkohol, Coffein und Fett gleichzeitig sind Super-Doping. Süßes selbst zu machen statt zu kaufen erhöht etwas die Schwelle, man könnte es als Self-Nudging oder Verhältnisprävention bezeichnen. Apfel essen geht schneller als Pudding kochen. Mit der Zeit wurde das Repertoire auf gesündere Gerichte ausgeweitet. Seitdem wir Essen als Quality Time und Genusszeit etabliert haben, ist bei mir dieses Gefühl verschwunden, durch Essen irgendwas nachholen oder ausgleichen zu müssen. Blutzucker ist viel stabiler, vieles ist dadurch leichter geworden.
HA HA HA
oh boy
in for a penny, in for a pound.
nee mann. du hast danach immer noch adhs, aber findest dich besser, und baust nicht mehr so viel scheiße, und kannst etwas langfristiger Projekte dann auch mal abschließen.
Ja man ich sags doch.
40 % aller adhs diagnostizierten haben noch unerkannt autismus, oder so ne zahl war das.
und in so einem forum wie hier, das sind dann halt wir.
weil, wenn das 30 - 40 % sind, WO SIND DIE DANN?
oder dieser dude von gerade eben:
ja mann, autismus ist so wie ich bin, und nicht wie es im fernsehen ist.
oder wie @klea, schreib die mal an.
ich habe das auch nicht wahrhaben wollen.
wie geil, in deinem kopf ist gerade das realisations-karussel.
du schaffst das! nimms locker,
und denk dran:
die diagnose ist nicht damit andere dich erkennen, sie dient dazu, daß du dich erkennst und akzeptierst.
akzeptiere deine identität.
ganz genau so.
das ist dein normal modus.
ich freu mich schon darauf, wie das auf elvanse wird.
das wird ne überraschung für dich.
Aus diesem Beitrag würde ich jetzt noch keine Störung rauslesen, das ist Individualität und ein paar Leute zu viel, die dir deine Grenzen abgesprochen haben. Ich trage seit 10 Jahren keinen BH mehr und finde unbequeme oder kratzige Kleider extrem ätzend.
Wenn es dich beruhigt: Persönlichkeitsstörungen werden sowieso abgeschafft ab ICD-11, außerdem ist das gar nicht so einfach, eine solche Diagnose von außen aufgedrückt zu bekommen. Dafür muss bei dir ein Leidensdruck unter deiner Persönlichkeit bestehen und mit Problemen, die zwischen dir und deiner Umwelt dadurch entstehen. Diagnosen sind außerdem kein Stigma, sondern ermöglichen Zugang zu hilfsangeboten wie Therapie usw. Ich bin schwerbehindert, in meinem Ausweis GDB 100 und Merkzeichen H(ilflos). Trotzdem habe ich studiert und kann arbeiten, auch wenn es nicht immer leicht ist.
Die hälfte vom adhs würde ich gerne abgeben, aber ich bin ultragerne autistisch. weil ich das halt bin. es gibt keinen paul ohne.
Bei mir ist es:
sich wundern, daß ich ausraste, wenn man mich mit Glitzerstaub bewirft
sich wundern, und total übergriffig werden, wenn ich keine pizza mit einem Grinsegesicht darauf haben will, mann war das bekloppt, ich hab dann gesagt sie sollen ihre sch++ss pizza behalten
die konnten nicht verstehen, daß ich partout keine pizza mit einem grinsegesicht darauf haben will. und haben deswegen streit mit mir angefangen, weil, wenn ich keine pizza mit einem grinsegesicht haben will, bin ich ein schlechter mensch oder sowas.
die haben gefragt, ich hab nein gesagt, und dann können die mein nein nicht aktzeptieren.
ich werde heute noch wütend, wenn ich dran denke, und es ist 12 jahre her
fuck that
Das Persönlichkeitsstörungen künftig aus dem ICD rausfliegen werden, wusste ich gar nicht! Das wäre ja unheimlich erleichternd für mich! Ich glaube, es liegt wirklich gerade ein bisschen an meiner PMS, dass mir ein Tränchen runterkullert…
Das Thema Borderline kam bei mir auf den Tisch, als ich mit 19 eine sehr schwierige Beziehung geführt habe, und von meinem Exfreund nach acht Monaten dann auch verlassen wurde. Er hat mich bei der Trennung extrem gedemütigt, mir an den Kopf geworfen, ich sei völlig Persönlichkeitsgestört, und man könne mit mir gar keine normale Beziehung führen.Er hat gesagt, er hätte da so ein Schlaues Buch von seiner Mutter bekommen „ich hasse dich- Verlass mich nicht. Das schwarz-weiße Denken der Borderliner“ und mich darin wiedererkannt.
Ich muss dazu sagen, dass ich es mir mit seiner Mutter schon beim zweiten Treffen verschätzt habe, weil ich es gewagt habe, ihr in einem Punkt zu widersprechen.
Erika, so nenne ich sie jetzt einfach mal, war eine Person, die man klassischerweise als „ Dummschwätzer“ bezeichnen könnte. Sie glaubte, zu allem etwas besonders intelligent des beitragen zu können, und verwechselte oft ihre Meinung mit Wissen. Ich konnte das bis zu einem gewissen Grad tolerieren, denn schließlich weiß ich auch nicht alles – und ich würde auch niemandem widersprechen, wenn ich nicht wirklich zweifelsfreibeweisen kann, dass jemand falsch liegt. Beispielsweise bei 5 + 5 =11.
Was mich total Zu Weißglut getrieben hat, war auch, wie leichtfertig sie behauptet hat, sämtliche Sprachen fließend zu sprechen. Kennt ihr diese Leute, die sich maßlos selbst überschätzen? Die dann irgendwie behaupten, sie könnten fließend Englisch sprechen, Nur weil sie es schaffen, sich im Urlaub ohne einer Übersetzungsapp eine Pizza in Restaurant zu bestellen? So war sie auch. Sie hat sogar behauptet, sie könnte fließend. Italienisch, weil sie mal eine Affäre mit einem Italiener hatte, außerdem dann mein Exfreund entstanden ist.
Ich selbst bin polnisch/italienisch Muttersprachlerin, und da fällt es mir natürlich übertrieben stark auf, wenn jemand alles andere als fließend meine Sprache spricht. Aber egal. Wir saßen mal am Tisch, und sie hatte eine „Ungarisch interpretierte“ rote Beete Suppe gekocht (was auch immer es da zu interpretieren gibt) und hat dann wieder so einen Bullshit losgelassen, von wegen Ungarisch sei ja die einfachste Sprache der Welt. Da ich genau zu diesem Zeitpunkt schon dolmetschen studiert habe, und auch das Fach Finnougristik hatte, habe ich sie darauf hingewiesen, dass Ungarisch eine agglutierende Sprache ist, die aus wahnsinnig vielen Suffixen und Präfixen besteht, aus diesem Grunde nahezu unmöglich zu erlernen ist. Seit diesem Zeitpunkt war ich komplett unten durch bei ihr. Für meinen Exfreund war sie so etwas wie eine heilige, er fand es auch ganz schrecklich, dass ich ihr widersprochen habe, und versicherte mir, dass ich mit allem falsch liege. Da ich in der Vergangenheit oft bei solchen Gesprächen kleinen Ball gegeben habe, machte ich mich dann bei mir in der Bibliothek Auf die Suche nach Linguistik, Büchern, die leicht erlernbar Sprachen mit schwer erlernbar Sprachen vergleichen, und habe ihm das kommentarlos als Foto bei WhatsApp geschickt. Mit freundlichen Grüßen an seine Mutter.
Man muss dazu auch sagen, dass ich für mein Studium 450 km weggezogen bin, und wir eine Wochenend Beziehung geführt haben. Ich bin jedes Wochenende mit der Bahn zu ihm gefahren, weil ja auch alle meine Freunde und meine Familie noch dort waren. Seine Mutter machte daraufhin massiven Druck, und meinte, dass ihr Sohn sich auch einen Studienplatz in meiner Stadt suchen würde, damit er dann bei mir einziehen könne (WTF). Das wollte ich partout nicht, weil wir zu dem Zeitpunkt noch nicht mal fünf Monate zusammen waren, und ich auch schon während der Semesterferien und in einem gemeinsamen Urlaub gemerkt habe, dass er richtig impulsiv wird bei Streits, und auch sehr respektlos wird. Generell wollte ich auch um jeden Preis erst mal alleine wohnen, weil ich ja gerade erst 19 geworden bin, und nicht direkt von meiner Mutter in eine nächste „WG“ ziehen wollte. Ich wollte einfach nur mein eigenes Reich haben, wo ich mich zurückziehen kann und auch mal sein kann, wie ich bin. Mal unordentlich, mal weinerlich, mal faul, ihr wisst schon was ich meine… Wahrscheinlich hab ich damals intuitiv schon gewusst, dass dieses ganze maskieren nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden kann und ich abends ein Ventil brauche.
Mein Ex hat komplett auf Durchzug geschaltet und sich hinter meinem Rücken im Alleingang für die Hochschule in meiner Stadt beworben. Er hat mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt, als er den Studienplatz angeboten bekommen hat, und ihr könnt euch vorstellen, wie mir da die Sicherungen durch gebrannt sind. Ich hatte wirklich das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, weil er partout nicht akzeptieren konnte, dass ich mir kein Zusammenwohnen mit ihm wünsche.
Ich habe dann als eine Art Kurzschluss/Panikreaktion mit ihm Schluss gemacht, allerdings nur zum Zwecke, dass er den Studienplatz stattdessen in einer anderen Stadt annimmt. Und wir dann wieder zusammen sein können, allerdings auf die Distanz. Diese Kränkung konnte er mir allerdings nicht verzeihen, und da fing es an, richtig hässlich zu werden. Mit seiner Mutter im Rücken, hat er dann dieses Buch hervorgekramt, und mit Textmarker sämtliche Zeilen unterstrichen, und mir das dann einfach vor die Füße geschmissen. Von wegen es sei alles so toxisch, und Borderliner seien so wahnsinnig manipulativ und ich-bezogen, Man müsse sich vor ihnen schützen, sie seien unempathisch und unberechenbar.
Ich will das nicht noch weiter ausführen, aber diese Trennung endete für mich in einem Klinikaufenthalt. Ich war danach noch zwei Jahre in Therapie, wo ich mir die ganze Zeit die quälende Frage gestellt habe, ob er recht hatte mit allem. Ich habe noch jede Nacht von ihm geträumt, und seine Worte hallten in Endlosschleife in meinen Ohren.
Meine Therapeutin versuchte, mich damals von dem Gedanken wegzubringen, indem sie einfach nur sagte, dass es überhaupt keine Rolle spielen würde, welches Etikett ich mir aufklebe – und es einzig und alleine darum ginge, dass ich nicht psychisch von dieser Trennung erhole und mich erst mal wieder Auf die schönen Dinge im Leben konzentriere. Vielleicht wusste sie auch, dass diese Phase besonders vulnerabel war, und ich es nicht verkraften würde, hätte sie mir damals diese Diagnose verpasst.
Insgesamt hat es über vier Jahre gedauert, über diese Beziehung hinweg zu kommen – obwohl sie nur acht Monate ging. Weil man diese ganze Bagage vor mir abgestellt hat und gegangen ist. Ich habe danach noch mal eine Beziehung geführt, die wesentlich ruhiger und harmonischer lief. Aber auch da hatte ich mich dagegen gesträubt, dass wir eines Tages zusammenziehen würden. Auch gemeinsame Urlaube wollte ich nicht. Ich habe seitdem auch keinerlei Interesse mehr, die Eltern von potentiellen Partnern kennen zu lernen, weil ich einfach Angst davor habe, nicht gemocht zu werden.
Na ja… so viel dazu
Danke fürs verlinken des Hypochonder-Posts, @ppaul , Ich könnte mich gerade totlachen, dass da jemand wirklich genau das gleiche denkt, wie ich!
Uuuuund noch dazu sind unsere Postings scheinbar weniger als 1 Stunde voneinander entfernt. Wenn das mal keine Telepathie ist. Ich werde in diesem Strang definitiv mal mitlesen, weil ich es total interessant fände, was dort noch andere Leute ihre Gedanken drunter schreiben würden.
Glitzerstaub und Konfetti finde ich auch furchtbar. Vorallem, weil es dich noch tagelang verfolgt, in deinen Haaren, deiner Kleidung, überall.
Und nein, ich finds nicht witzig das einfach mal so zu machen. Das ist der merkwürdigste und sadistischste Humor, den man haben kann.
Uff, da hast du ja gewaltig was erlebt. Deine „Erika“ klingt nach einem Dunning-Kruger-Effekt auf zwei Beinen. Hier ist der Kanal einer Psychologin über Themen wie Narzismus und Borderline, der mich bisher am meisten überzeugt hat. Könnte ich immer wieder empfehlen. Sie bringt es gut rüber und levelt dich wieder ein.
ist mir in meiner ersten beziehung genau so passiert. ja.
die haben ihr unwohlsein auf dich projeziert, und hatten außerdem so ne toxische sohn mutter abhägigkeitsgeschichte, und waren beides dumme (hier ganz übles wort reindenken)
und reingefallen bist du weil du halt naiv wie die sau bist
ich liebe diese stimme