Ich (W,23) nehme seit Anfang Januar Elvanse 20mg. Ich habe davor schon Medikinet und Concerta ausprobiert, da waren die Nebenwirkungen aber zu stark für mich.
Die ersten 3 Tage mit Elvanse waren super, kein Schwindel und kein Herzrasen - ich hatte währenddessen aber meine Periode.
Als meine Periode vorbei war sind dann alle Nebenwirkungen auf einmal aufgetaucht und dann auch richtig stark (Hypertonie Stufe 1, Schwindel, Panik, Übelkeit, Kopfschmerzen, Trockener Mund, Schwächegefühl und und und). Danach ging es eigentlich wieder ganz okay, hab zwei Tage ausgesetzt gehabt weil ich mich nicht ganz wohl gefühlt habe direkt weiter zu machen.
Nun zur eigentlichen Frage: Ich habe das Problem, dass das Gefühl der Erschöpfung und Schwindel nicht weggehen. Egal ob ich mengen trinke und esse, mir wird immer schwarz vor Augen bei der kleinsten physischen Anstrengung. Geht das irgendwann weg? Oder ist das einfach etwas was immer da sein wird?
Meine Ärztin hat mir ausserdem 10 mg Elvanse verschrieben, weil meine Nebenwirkungen so stark waren. Doch ich habe meine Zweifel daran, ob das wirklich eine Wirkung hat. Noch hab ichs nicht ausprobiert. Hat da jemand Erfahrungen mit? (Ich weiss, dass es etwas ist was bei jedem Individuell funktioniert, aber möchte eher wissen ob jemand gute Erfahrungen mit 10 mg gemacht hat, da ich es selber zahlen müsste und noch unentschlossen bin.)
Zu deiner Frage finde ich folgenden Kommentar auch noch interessant:
Nun noch ein wenig zu meiner Erfahrung:
Habe standardmäßig mit 30mg Elvanse begonnen und dachte mir am ersten Tag „WOA ich bin SOWAS von drüber“.
Bedeutete:
Extrem Wach
Sehr redebedürftig
Körperlich unruhig und unwohl
Daraufhin bin ich mit der Dosis stark nach unten und habe mit 15 mg begonnen. Da ich damals weder davon wusste wie lange es braucht bis der Körper sich an diese Medikamente „gewöhnt“ noch mir klar war wie es sein kann, dass MEHR bei diesen Medikamenten zu weniger oder gar keinen Nebenwirkungen führen kann, habe ich mich quasi Monatelang durch verschiedenste Unterdosierungen gequält…
Jeder Körper reagiert anders und deswegen wird auch im Forum immer und immer wieder darauf hingewiesen wie wichtig es ist, mit Absprache des Arztes, die Medikamente und Dosierungen auszuprobieren!
In mir regt sich der Verdacht das eine enorme Anzahl von ADHslern falsch dosiert sind und das die negativen Effekte wie „Die Kinder sitzen nur sediert im Unterricht“, „Man wird zu einem emotionslosen Roboter gemacht“, oftmals von einer Unterdosierung kommt (so zeigt es sich bei mir und ich durfte dasselbe bei den Kindern eines bekannten beobachten)
Hier ein kurzer Auszug aus meinem Tagebuch:
18 mg Elvanse:
– 5h später - Stehe komplett neben mir, bin sehr müde und blick gar nix. Wie nen 85 jähriger
– so 15 min nach dem Essen geht es wieder ein bisschen besser aber unendlich müde
– War die absolute Hölle … komplette Tag war im Arsch und auch Abends ist es eigentlich kaum besser geworden
30 mg Elvanse:
– Bin eigentlich immer noch zu blöd im Kopf und meistens echt Müde oder neben mir, gerade wenn ich draußen unterwegs bin
Wie dir wahrscheinlich aufgefallen ist, bin ich dann tatsächlich nach rund 2 Monaten wieder bei den 30 mg vom Anfang gelandet… und siehe da, der Effekt war genau umgekehrt. Beim ersten mal war ich komplett drüber und nun hätte ich auch im stehen schlafen können.
Mit diesem Wissen bin ich dann auf 35 mg hoch und hups… die Nebenwirkungen lassen etwas nach! Interessant… also weiter und weiter hoch. Nun bin ich bei einer täglichen Dosis von 50mg angekommen und fühle mich vollkommen wie ich selbst.
Werde hier irgendwann noch einmal ausprobieren was andere Dosen für mich so bringen aber das fühlt sich momentan sehr sehr gut für mich an.
Meine Empfehlung an dich:
Versuche einmal 30 mg oder höher (man kann Elvanse sehr einfach in Wasser auflösen und dadurch die Dosis optimal anpassen - 10ml Spritze nehmen somit lässt es sich dann einfach rechnen)
Leider braucht es bei mir auch immer mindestens 7 Tage bis ich wahrlich ein erstes Fazit abgeben kann (Steady State)
Solltest du auch nur ein ähnliches Erleben haben wie ich dann könnte es sehr gut sein das du in der Unterdosierung steckst. Versuche allgemein soweit mit den Dosen hoch zu gehen bis du wieder das Gefühl hast komplett du selbst zu sein… Von diesem Punkt an kannst du dann noch minimale Änderungen vornehmen.
•Schlaf (Menge, Qualität, Einschlafen, Durchschlafen, etc)
•Schilddrüsenerkrankungen (wurden mal mindestens TSH, fT3, fT4 im Blut gemessen)
•Eisenmangel (Stichwort Periode-> weit verbreitete Folge; wurde mal Ferritin im Blut gemessen)
•Vitamin D Haushalt (Blutwert wäre hier: 25OH-D3; machen manche Ärzte auf Kasse, andere nur als Selbstazhlerleistung)
•Allergien? Oder zumindest der Verdacht dahingehend (Heuschnupfen kann sich auch z.B. nur durch dicke Augengefühl, Druck im Kopf äußern; niesen und Fließschnupfen kann auch fehlen)
Außerdem die Frage: Kennst du so körperliche Reaktionen, wie jetzt auf Elvanse, auch von vorher? Wenn ja, was war da die Ursache?
Ich lese hier mal mit, bin derzeit in der Eindosierung von Elvanse (hab jetzt 7 Tage 15mg getestet, nun gehe ich morgen auf 20 hoch).
Ich habe tatsächlich auch eher Wirkungen wie erhöhte Angst, schnelle Erschöpfbarkeit, starke Tagesmüdigkeit und Abends ab 18/19 Uhr, also ca. 10 Stunden nach der Einnahme, merke ich schon einen sehr deutlichen Rebound wo es mir gut 2-3 Stunden extrem dreckig geht.
Vielleicht auch Zeichen einer Unterdosierung?
Allerdings ist die Wirkung insgesamt deutlich angenehmer als mit Medikinet, das habe ich nicht vertragen.
Dazu muss ich anmerken : ich schleiche gleichzeitig auch mein Escitalopram aus. Da das natürlich auch Nebenwirkungen verursacht, ist es relativ schwierig einzuschätzen, was jetzt vom Elvanse oder vom Escitalopram kommt.
Es gibt unendliche Mengen Beiträge, dass das gleichzeitig nichts wird. Genau wie du schreibst, du kannst die Wirkung vo Elvanse gar nicht einschätzen, weil du nie weißt woher die Symptome kommen. Also sinnvoll ist entweder Antidepressivum beibehalten bis Elvanse eindosiert ist. Oder erst komplett absetzen und dann Elvanse eindosieren.
Ich habe mir tatsächlich jetzt auch vorgenommen, bei meinen aktuell 7mg Escitalopram zu bleiben bis ich die für mich passende Elvanse Dosis gefunden habe.
Immerhin habe ich vor Elvanse Escitalopram ganz behutsam wöchentlich in 1mg Schritten von 15mg reduziert. Die paar Wochen kann ich dann jetzt noch abwarten um damit fortzufahren.
Definitiv. Wenn es Dir den ganzen Tag gut geht und dann wenn die Wirkung nachlässt schlecht dann ist das Unterdosierung.
Ich hatte das gleich am ersten Tag. Sollte mit 20 mg anfangen aber ich solle gleich das doppelte nehmen wenn ich nix merke. Ich habe das dann mal umgedeutet und einfach bei Nachlassen der Wirkung nochmal dosiert.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich das ganze für viel komplexer halte als, dass es halt zu wenig Wirkstoff ist. Denn bei mir macht es durchaus einen Unterschied, wie groß die Erstdosis ist. Ich merke auch schon 10 mg positiv und habe dann keine Unterdosierungssymptome, aber wenn ich z.B. morgens 30 mg nehme und die Wirkstoffkonzentration im Blut dann nachlässt und ich sozusagen dann nur noch 10 mg im Blut habe dann merke ich das negativ (Rebound). Es hängt also schon auch einfach mit dem Nachlassen der Wirkung zusammen. Die Neuronen müssen sich vermutlich erst mal auf eine geringere Stimulation einstellen.
Für diese These spricht auch, dass je höhere Initialdosen ich am Morgen nehme, desto stärker wird der Rebound.
Ich hatte bis jetzt die besten Ergebnisse wenn ich morgens 25 mg nehme und dann alle 3,5h 8-10 mg.
Gut für die, die 50 mg und mehr vertragen. Dann reicht das auch den ganzen Tag (meistens). Aber bei geringen Dosen ist es oft so, dass ein oder zwei Mal nachdosiert werden muss.
Man beachte, dass man bei einer späteren Nachdosierung dann morgens wieder mehr im Blut hat und dann eigentlich da weniger bräuchte.
Ist leider sehr komplex mit der Eindosierung.
Ich bin jetzt schon seit 7 Wochen dran und noch lange nicht fertig.
Zu viele Möglichkeiten, die ich alle durchprobieren will.
Bevor Du jetzt wie einige hier anraten hochdosierst würde ich lieber raten, die 10 mg zu probieren oder sogar noch weniger.
Was schon angesprochen wurde ist der Steady-State. Das heißt wenn Du 3 Tage lang 20 mg nimmst dann hast Du erst am vierten Tag die Steadystate-Dosis von ~ 30 mg erreicht. Dazu kommt, dass Frauen oft vor/während der Periode mehr Wirkstoff brauchen.
Wenn Deine Peri also um ist und du vielleicht dann ja weniger Wirkstoff bräuchtest und dann auch noch der Steady-State erreicht ist spricht das für mich eher für eine Überdosierung.
Vor allem würde ich diese Nebenwirkungen nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Es gibt viele, die kleinste Dosen brauchen.
Bei mir wirken 10 mg auch schon recht deutlich, auch wenn ich dann am Tag mehrmals nachdosieren müsste weil das dann halt recht schnell abgebaut ist.
Es gilt aber bei ADHS Medikamenten auf jeden Fall: dranbleiben. Möglichst viel ausprobieren. Nebenwirkungen auch mal aushalten aber nur wenn sie nicht zu schlimm sind.
Also, ich würde erst mal die geringeren Dosen versuchen und erst später dann höhere Dosen im Abstand von mindestens drei Tagen, besser eine Woche (wenn man die Geduld aufbringt).