Liebe @Metamorphosa
Ich komme nun endlich dazu dir mal zu antworten und hoffe, dass es auch noch anderen Elvanse Nehmenden nutzt.
Ich bewundere wie klasse du deinen Beitrag strukturiert hast, das ist so auf den Punkt gebracht.
Dein Beitrag hat mir total gut getan, weil ich da eigentlich alles wiederfinde wie ich es bei Elvanse auch habe.
Scheinbar decken sich unsere Erfahrungen ziemlich.
Meine Erfahrungen schildere ich nun aus mir rausfliessend.
Ich merke bei Elvanse vor allem, dass mich der Tag nicht so erschöpft!
Nicht so überreizt.
Ohne Medikamente lag ich nach Arbeitstagen wie durch den mentalen Fleischwolf gedreht, völlig im- und explodierend teilweise zitternd auf dem Boden, während mein Kopf Drehkarussell gefahren ist… den ganzen Tag und am Abend weiter
Alles kann Elvanse zwar auch nicht abfedern, denn
die Situation auf der Arbeit beispielsweise ( bis zu heute und ein paar Tagen Resturlaub) war maximal erschöpfend, überreizend, mental auszehrend…
Eigentlich ist die Lage seit 2020 verschärft und ich bin mit ausgeblutet…über fast zwei Jahrzehne, extrem seit knapp 10 Jahren und von Jahr zu Jahr mehr.
Deshalb erwarte ich keine Wunder.
Auch gibt es Momente wo ich auf der Arbeit in Hektik verfalle, verzettele, aber mich dann trotzdem recht schnell regulieren, besinnen kann.
Der Rahmen auf der Arbeit ist auch viel klarer gesteckt, zu Hause gibt es ja viel mehr Freiheit und da ist es trotz mit Elvanse noch schwieriger ( auch schwieriger als mit Ritalin ad).
Exkurs über meine Arbeitssituation:
Ich bin Erzieherin in einer Kita und habe z zt eine Gruppe mit 3- bis max 3,5 Jährigen die eigentlich mit 4 Fachkräften geplant war, da altershomogen und schon vom pflegerischen die Hãlfte der Gruppe noch U3 mässig ist, viel Wickeln…
Wir sind seit Beginn des Kita Jahres fast immer nur zu zweit.
Im gesamten Haus ist die Lage katastrophal seit Wochen .Halboffenes Konzept3-6 Jährige auf einem Haufe: Die Kinder getrieben, laut, fordernd, auf Durchzug, oder aber extrem Verbindungssuchend, kuscheln, bedürftig…
Viele haben bei uns einen 8 oder mehr Stunden( Arbeitstag) bei uns in der Kita!
Familienergänzend sind wir schon lange nicht mehr, eher ersetzend…
Das Thema könnte ich Tagelang diskutieren .
Ich glaube man muss die Reizkulisse erlebt haben, es ist schwer zu beschreiben, aber es ist heftig. Für neurotypische Menschen schon und für adxsler eigentlich die Vollkatastrophe ( wenn gleich der Arbeitstag natürlich auch „ unsere“ Ressourcen gut anwenden lässt)
Elvanse
hilft mir definitiv stressresistenzer zu sein!
Ruhiger innerlich ,gelassener zu bleiben und dies nicht nur fakemässig ( maskierend) darzustellen und auszustrahlen ( wie die Jahre zuvor), sondern zu fühlen und hoffentlich auch auszustrahlen.
Die Wirkung von nun 40 mg reicht dabei aber leider nicht den ganzen Arbeitstag.
Wenn ich um 8 .00 anfange und um 7.00 E. eingenommen habe, dann merke ich, dass um 13.00 die Wirkung abflacht.
Ich auch unmotivierter und auch müde werden., wie ohne Medikamente,
Vielleicht ist das auch einfach normal…
Geht ja auch neurotypischen Menschen vielleicht so?
Ich bleibe unter Elvanse sogar körperlich gelassener, geschmeidiger, nicht so hektisch, …
Das Gefiddel an Ring, Ohrring, Taschentüchee in der Manteltasche zerpflücken ist auch unter der Wirkung weg.
Max, noch Lippen kabbern, etc…milde
Trotz allem bin ich nicht so steif und ohne Esprit wie unter Ritalin ac.
Also somit authentischer als unter Ritalin und einfach emotional und Stressempfindungsmässig mit mehr Abstand und Gelassenheit, weniger Überreizung, weniger Durchreizung.
Ich bin nach einem Tag auch nicht so durch, wie ich es ohne Medikamente war.
Auch teilweise mehr Souveränität. Stehe mehr zu mir.
Lässt die Wirkung nach bin ich viel eher aus dem Konzept zu bringen, zu verunsichern .
Die Rejection Sensitivity ist weniger, bzw ich kann schneller wieder ins Gleichgewicht kommen, ich strudel nicht so lange tief und übermässig schmerzhaft ins Gefühl rein, auch bei Situationen die mich sonst emotional mitgebracht haben, sei es dass ich mich missverstanden fühle, etwas ärgerliches/ frustrierndes , oder auch verletzendes erlebt habe.
Ich habe ein dickeres Fell, ohne emotionslos zu sein, auch falle ich nicht so tief und kann besser wieder vom Loch auf den Boden kommen.
Das sind die größten Gewinn an Elvanse.
Es hätte mir in den letzten Jahren so gut geholfen.
Ich denke mein Leben wäre da nicht so in Scherben wie jetzt… ich hätte auch Dinge anders bewertet und teils auch besser Grenzen gesetzt, sowie selbst nicht so viel Unheil angerichtet.
Zur Zeit muss ich dafür sehr bluten und es ist leider keine Annäherung in Sicht.
MPH hat mich da auch gut durch den Tag gebracht , aber im Sinne von eben so perfektioniert, steril ( das Wort trifft es), so full- on -funktionierend, aber wie ein Knopf an und dann gelaufen .
Aber weniger Freude, Zufriedenheit über die getane Arbeit noch ein gemütliches Erholen am Abend, eher wie ein platter Duracellhase, der aber schön auf Spur und produktiv war.
Emotional war ich nicht gut reguliert.
Reizfilterung sehr gut, aber durch das sich selbst vielleicht überfordern fühlte ich mich erschöpfter am Abend als unter E.
Mit Elvansw habe ich manchmal sogar noch abends eine Stunde Energie, nach Erholung, als seien meine Ressourcen tags geschonter, als ohne Medikamente und als mit Ritalin ad.
Vielleicht hätte ich auch unter Ritalin ad noch lernen müssen mit meinen Reserven und Ressourcen zu haushalten.
Ich war unter Ritalin adult halt viel produktiver als unter Elvanse,
Das war schon toll…
(Vielleicht wäre ich auch niedriger dosiert mit Ritalin adult mit Anschubser ( unretardiertes MPH) gut zurecht gekommen wäre, der Rebound dadurch nicht so heftig und nicht ganz so verkrampft.
Nur niedriger dosiert mit Ritalin ad alleine habe ich keine Veränderung gemerkt zu ohne Medikamente.
Dazu musste ich auch generell nachnehmen.
Nur ganz ganz ganz am Anfang zu Beginn mit Medikinet adult, vor Ritalin ad die allerersten Honeymoonerlebnisse.
(Die Ärztin fand aber auch den depri Rebound mit Ritalin ad ( Medikinte ad war auch fies diesbezüglich )nicht gut und empfahl mir eben deshalb erneut Elvanse.)
Ich merke, dass Elvanse auf jeden Fall braucht, den Hintern zu erheben und loszulegen.
Ich komme sonst auch teilweise in einen Hyperhyperfocus wenn ich zb was „ kognitives „mache ( ohne körperlich das Haus zu verlassen, oder im Haus ich zu bewegen).
Also bsp. 1,5 Std auf einer Internetseite nach Knöpfen für die Strickjacke zu suchen, dann aber doch keine Entscheidung zu treffen und den Warenkorb zu füllen, ist eigentlich 1:1 wie ohne Medikamente.
Aber es gibt auch Aufgaben, dass wenn ich mich dransetze, einen Brief zu einem wichtigen Thema , Anliegen tippe dann das auch gut durchziehen kann.
Ich meine aber, ich konnte das auch ohne Medikamente…
Hyperfocus, vielleicht bin ich aber trotzdem weniger ablenkbar unter Elvanse.
Muss ich alles noch länger erleben., die paar Wochen Elvanse sind ja erst der Anfang.
Ich rätsele reichen die 40 mg, oder sind sie zu viel oder erwarte ich zu viel?Soll ich runter gehen wieder auf 30 mg, oder noch weniger, oder sogar erhöhen…
Ich hab keinen Schimmer.
Ich tippe diesen Text nun auch schon etwas länger… hin und her und redigiere ( oder wie das heisst). Besser und übersichtlicher wird s aber dadurch nicht
Mit Ritalin habe ich allgemein besser Priorisieren können.
Mit Elvanse blitzt das intrinsisch motivierte viel mehr durch, was aber hinderlich ist, da ich ( noch) nicht gut priorisieren und auch strukturierend kann.
Mit Ritalin ad war das eher gesteuert, strukturierter Rahmengebender.
Elvanse ist einfach eher offene ( Planung) und ich meine ich muss da noch ganz viel an der Exekutiven schrauben ( durch Therapie?).
Auch was mein leidiges oversharing betrifft.
Unter MPH konnte ich mir besser Grenzen setzten, zu meinem Guten. Es war wie ein neben mir stehendes Regulatorium( Gouvernante)…
Ich war über mich selbst aufmerksamer und deshalb steuernder.
Elvanse macht mir das auch bewusst, aber es blubbert trotzdem aus mir raus…Oversharing ist eines meiner grösseren Themen…
Ich weiss und sehe ich müsste stop sagen zu mir, aber da ist es schon erzählt.
Also die Impulskontrolle, Exekutivfunktionssteuerung war wohl besser unter MPH!
Neulich nach 1,5 Std
3 Std später hätte ich heulen und mich ohrefeigen können, dass ich so zutraulich und offen wie ohne Medikamente war).
Elvanse ist irgendwie ein bisschen ein Hippie…
Die Stressresistenz , das viel viel weniger überreizen ( im Sinne von Reizfiltersteuerung )ist das was mir wirklich gut tut und ich auch brauche und ich auch das Gefühl habe, dass es mir in den letzten Jahren wahnsinnig hilfreich gewesen wäre im Umgang auch was das Privatleben betrifft, wie oben schon geschrieben. Ixh hätte mehr Puste gehabt für mein Privatleben uns für die Situationen die Konflikte und Explosionen bewirkt haben.
Das macht mich etwas traurig. Meine Diagnose ist 8 Jahre her… die Therapie erst seit Sommer diesem Jahres )
Verschiedene Gründe warum ich es nicht angegangen bin. Könnte ich doch nur die Uhr zurückdrehen. Ich würde das einem satten LOTTO Gewinn vorziehen.
Ich hatte noch einige Fragen an dich im Kopf, nun irgendwie nicht mehr da.
Bist du denn Abend dann mit kürzerer Zündschnur ggü deiner Familie als zuvor ganz ohne Medikamente?
Oder nur weniger als ohne Elvansewirkung?
Ich habe leider niemanden der mir mal von aussen sagen kann, wie ich wirke.
Allgemein „ befürchte“ ich, dass bei mir beide Wirkstoffe die unterschiedlichen Themen/ Schwerpunkte „ harmonieren“ und ich da priorisieren muss.
Eher die emotionale und Reiz/ Stress Entlastung, oder sie Struktur, Prioritäten setzten, Entscheidungen treffen , Produktivität.
Vielleicht ist die Dosis noch nicht gut, vielleicht tut sich was mit Verhaltenstherapie?
Nun mach ich mal Schluss, es ist ja nun ewig lang geworden.
Mir gehen immer noch hunderttausend Dinge durch den Kopf, aber Elvanse hilft schon, bei einer Sache zu bleiben , viel weniger getrieben, unbedingt produktiver macht mich das aber nicht.
Am prduktivsten war ich in meinem Leben immer auf den letzten Drücker, ohne Medikamente;-)
Das davor und drumherum aber ein Desaster.
Herzlichen Gruß Femme
…und bitte fühl dich/ fühlt euch nicht verpflichtet zu antworten , das auch noch zeitnah,
Es tut gut runterzuschreiben ( vielleicht sollte ich aber besser die Tagesbuchsparte benutzen).,