Gerade Versuche ich eine Einstellung von Elvanse, mein Psychiater ist leider nicht so hinterher.
Ich habe am Mittwoch angefangen, 20 mg: 2 Stunden gutes Gefühl, danach zitterig, langsames sprechen, Kopf nicht klar, Worte sind mir nicht eingefallen, habe mich sehr getrennt gefühlt von der Welt. Dann um 16 Uhr total Zusammenbruch, konnte nur noch weinen und dann ins Bett gehen.
Tag 2 mal mit 10 MG probiert (der Arzt meinte, es sei okay auch 10 MG zu nehmen). Das gleiche in grün. Ich habe meine Arbeit zwar endlich mal gemacht, war aber so langsam und dämlich dabei. Ab Punkt 16 Uhr dann wieder emotionaler Crash.
Heute morgen war ich dann so erleichtert, dass die Wirkung aufgehört hat, dass ich es nicht über mich gebracht habe es nochmal zu nehmen.
Meine Frage jetzt: aktuell habe ich jetzt also nur Nebenwirkungen und keinen Effekt. Bei medikenet war das bei mir ganz anders, ab Tag 1 habe ich mich etwas besser gefühlt. Ändert sich die Hauptwirkung denn stark über die Zeit? Nebenwirkungen managen ist ja eine Sache aber aktuell habe ich da gar nichts von. Würde dann ggf nochmal wieder einsteigen mit der Einstellung.
Muss auch etwas aufpassen, da ich auch Depressionen habe, und dieser Stimmungsabfall am Nachmittag ist echt übel.
Naja also Elvanse ist ein Spiegelmedikament, heißt es muss sich erstmal im Blut aufbauen also ein konstanter Wert, das dauert 3-5 Tage. Du hast also bisher nichtmal die ganze Wirkung, wenn du nach 2 Tagen schon abbrichst. Da hilft leider nur Augen zu und durch, du musst es versuchen, wenn du langfristig was davon haben willst. Ab 16 Uhr emotionaler Crash kann eigentlich nicht sein, denn Elvanse wirkt 12-14 Stunden, hat also eine sehr lange Wirkdauer und sollte keinen rebound haben wie Medikinet.
Hatte ich in der eindosierung mit Medikinet so, ging aber auch wieder weg.
Wie gesagt… da musst du dran bleiben.
Eindosierung ist ein Marathon, kein Sprint wie man hier so gerne sagt.
Also ich profitiere sehr von Elvanse, super Konzentration, Impulsivität mega unter Kontrolle, Depressionen weg (Elvanse kann auch da helfen), ich bleibe an Sachen dran, hab Struktur und Ordnung in meinem Leben… aber natürlich reagiert auch jeder anders und vielleicht ist es auch nicht dein Medikament oder du bist non-responder, aber sowas findet man eben nur raus wenn man es eine Weile nimmt.
Danke erstmal für die Antwort! Keine Kritik an deinem Kommentar, und ich freue mich über jegliche Erfahrungsberichte, aber Elvanse ist eigentlich kein Spiegelmedikament. Was es gibt ist eine Einstellung des Körpers auf das Medikament, aber es baut keinen konstanten Spiegel im Körper auf. Und die Effektdauer ist zwar laut Hersteller 10-12 Stunden, da variiert aber stark (siehe Info Eintrag hier zu Elvanse) - den Crash den ich hatte beschreiben viele Leute mit Elvanse, das ist nicht ungewöhnlich.
Ich schätze trotzdem deine Einschätzung! Die Frage ist gerade, ob ich es mal 7 Tage am Stück probiere. Ich muss etwas mit dem Crash Element aufpassen - so krass geweint ohne ersichtlichen Grund und mit nur begrenzter Möglichkeit zur re-regulierung habe ich zuletzt in meinen Tiefen Depressionen, das ist dann doch eher unangenehm.
Danke! Ja, ich überlege mir das. Wie gesagt, ich war einfach auch interessiert hat, ob sich quasi die Hauptwirkung bei Leuten stark über die Zeit geändert hat, oder ob das eher “hit or miss” funktioniert hat. Denn die Wirkung müsste sich jetzt schon komplett ändern, damit sich das lohnt, nicht nur die Nebenwirkungen müssten runter.
Ich bin jetzt übrigens ein rabbit-whole zu “Spiegelmedikation” runtergefallen, weil ich mich gefragt habe, ob ich gerade doch Mist erzähle habe
Hey also ich nehme elvanse jetzt seit Juni und habe es genauso wie du am Anfang erlebt. Bei mir waren die Symptome letzendlich durch eine Unterdosierung. Fühlte mich eher schlechter als besser in allem, also auch in Konzentration etc. und hatte so dieses Gefühl von in Watte gepackt sein, wie ein Schleier um den Kopf.
Ich habe meine Dosis recht schnell nach oben angepasst, auch wenn das nicht empfohlen ist, anders wäre es im Alltag für mich aber nicht aushalten gewesen. Es wurde dann schnell besser. Mittlerweile bin ich abhängig von meinem Zyklus bei 60 bis 70mg. Diese Unterdosierungssymptome hatte ich bei 30 und 40 mg. Weniger hatte ich zu. Glück nie versucht.
Unabhängig davon kann ich sagen, das sich viele positive Effekte nach Monaten entwickelt haben. Ich hatte so eine extreme innerliche Unruhe von 5 Stimmen an Gedanken gleichzeitig im Kopf plus 2 Ohrwürmer. Das hatte ich am Anfang immer noch, vor allem Morgens vor der Einnahme/Wirkung. Auch als ich schon meine Dosis hatte. Dann is mir letztens aufgefallen, dass ich das einfach garnicht mehr habe. Als würde mein Gehirn irgendwie üben oder regulieren und auch in den Wirkfreien Zeiten anders als vorher agieren.
Achso und was mir grade noch einfällt was auch einen großen Unterschied gemacht hat, ist Abends Magnesium einzunehmen. Seitdem ist die Wirkung regulierter bei mir. Ich dachte am Anfang auch lange, dass es nur 4 Stunden wirkt, weil ich immer so ein leichtes Crash Gefühl nach 3-4 Stunden hatte und dachte danach wäre halt keine Wirkung da. Habe mittlerweile einfach ein besseres Verstehen und Spüren der Wirkung und weiß dass es definitiv bis abends wirkt. Bei mir fühlt sich der Switch nach dem Höhepunkt der Wirkung manchmal unangenehm an, danach wirkt es aber trotzdem noch sehr lange. Seit ich Magnesium nehme ist dieser „Switch“ nicht mehr so unangenehm. Und ich weiß dass ich dann auch einfach eine Stunde Pause meist brauche und essen und chillen muss, danach ist die Wirkung für mich auch oft wieder wahrnehmbar.
Ich nehme jetzt seit 4 Wochen Lisdexamphetamin, begonnen mit 20mg und ab morgen bei 60mg, ich habe wöchentlich um 10mg gesteigert auf Empfehlung des Psychiaters. Mit den 20mg war ich ziemlich müde, vor allem ab ca. 14 Uhr, aber auch davor innerlich ruhiger und etwas konzentrierter. Mit 30mg war ich wie auf Knopfdruck ganz anders, emotional völlig überfordert, habe mich sozial eher zurückgezogen und viel geweint. Mit 40mg war das komplett weg, ich war innerlich viel entspannter, ruhiger, habe einige Themen weg geschafft aber es fällt mir immernoch schwer mal länger still zu sitzen. Jetzt mit 50mg merke ich nochmal eine Verbesserung, kann mich bis nachmittags ca. 15/16 Uhr gut konzentrieren, werde erst gegen 17 Uhr wieder fusslig im Kopf aber eine innere Ruhe, weniger Anspannung bleibt erhalten.
Gerade mit den 30mg war ich auch sehr am Zweifeln, habe darum hier noch recherchiert und bin hier
darauf gestoßen, dass in geringen Dosen wohl eher Noradrenalin zunimmt und erst mit höheren Dosen Dopamin. Das habe ich für mich jetzt als Erklärung meiner Beobachtungen nehmen können.
Ahja, hier wird auch der Steady State erklärt, was man vielleicht als Spiegel bezeichnen könnte.
Was mir auch geholfen hat, ist die Eindosierungstabelle
Koffein und Alkohol oder anderes gibt es bei mir nicht, weil ich nicht wollte, dass etwas den Effekt verfälscht. Und ich kontrolliere den Blutdruck, weil das bei mir ein Thema ist und versuche ausgewogen und regelmäßig zu essen.
Ich hoffe du kannst was mit meinem Erfahrungsbericht anfangen und drücke dir die Daumen, dass Du in den Genuss der positiven Effekte kommen wirst.