Eben eben.
Sich selbst zu beobachten und einschätzen zu lernen dürfte sicher vielen von uns schwerfallen, aber da muss man wohl durch und das gelang mir (ich würde sagen - eben wegen dem Medikament / Dopamin Ausgleich) mit der Zeit immer besser.
Das Dokumentieren von der ersten Dosis an, fand ich sehr wichtig. Eben, weil mir die vorhandene Wirkung manchmal gar nicht bewusst war.
Achtsamkeit zu üben kann ja generell nicht schaden und bzgl. des Medikaments reichte es vollkommen, mich mehrmals die Woche hinzusetzen und zu reflektieren / Notizen zu machen, wie ein Tag oder eine Woche verlaufen ist.
- Wie fühlte ich mich in den ersten 4-5 Stunden nach Einnahme?
- Blutdruckmessgerät anschaffen und regelmäßig messen. Vielleicht eins mit Bluetooth und App, womit man dann eine Übersicht hat und dem Arzt einen Bericht erstellen kann ( z.B. das Omron X7 Smart - das soll auch genau sein). Gibt einem auch nochmal ein gutes Gefühl.
- Wann wurde ich tagsüber müde?
- Wann habe ich deutlich an Fokus und Konzentration verloren und woran habe ich es gemerkt?
- Wie liefs beim Autofahren?
- Wie liefs bei der Arbeit (Konzentration, Fokus, Motivation, Feedback von Kollegen)?
- Habe ich ausreichend geschlafen?
- Wie habe ich geschlafen?
- Habe ich ausreichend gegessen?
- Aha, nach dem Mittagstief und einem Snack war ich plötzlich wieder fit und empfand die Wirkung wieder als spürbar/aktiv?
- Was habe ich denn gegessen und wann?
- Wie wirken sich welche Lebensmittel auf die Bildung von Neurotransmittern aus und kann ich so vielleicht sogar die Wirkung verlängern/verkürzen/ausgeglichener machen? - Wie wirkt das da alles in meinem Körper?
- Eiweiß ist enorm an der Bildung von Dopamin & Co. beteiligt? Spannend - muss mehr dazu erfahren.
- Defizite möglich, was Mineralien und Vitamine angeht? Welche davon könnten sich auf die ADHS Symptomatik auswirken, welche sollte ich vielleicht mal (leider dann wahrscheinlich als Selbstzahler) zum großen Blutbild dazubuchen?
- Haben sich vielleicht sogar bestimmte Ernährungsformen als positiv erwiesen?
- Im Forum und anderswo etwas zu Elvanse und Blutzuckerspiegeln gelesen? Erhöhter Kalorienverbrauch durch Amfetamin? Spannend, muss ich genauer wissen.
- Welche Nahrungsergänzungsmittel könnten helfen und muss ich dann darauf achten, bestimmte Sachen nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt einzunehmen? Lieber morgens, oder abends?
So funktioniert mein analytischer Schädel irgendwie.
Und lesen… lesen lesen lesen, weil mein Kopf es verstehen muss, sonst ist er nicht glücklich.
Auf adxs.org könnte ich mich dusselig lesen und muss mich oft bremsen. Aber wenigstens nutze ich den Hyperfokus so eben mal vernünftig.
Manchmal vergesse ich etwas wieder, oder finde durch eine Verlinkung zu adxs.org immer wieder was Neues, was ich vielleicht vorher nur mal überflogen, oder noch gar nicht gelesen habe.
Ich sehe das irgendwie so:
Ich nehme da jetzt etwas ein (wahrscheinlich für viele viele Jahre, wenn nicht sogar für den Rest meines Lebens).
Das sorgt im Körper und vor allem im Gehirn ordentlich für Wirbel und soll Mängel an Neurotransmittern etc. ausgleichen.
Zu wenig ist nicht optimal, zu viel aber auch nicht.
Synapsen-Fasching durch ständiges hin- und her zwischen den Dosisstärken nach wenigen Tagen hilft mir nicht, es vernünftig einschätzen zu können. Zu mal sich die Wirkung bei neuer Dosis während der ersten Woche und auch mal nach 7 Tagen nochmal leicht verändert hat.
Je mehr ich selber darüber weiß, desto besser kann ich es beobachten und mit dem Wissen dann auch beim Arzt mitwirken/mitbestimmen und eventuell gegensteuern, sollte er mir zu etwas anderem raten, weil er sich nicht so damit auskennt.
Wenn man keine starken Nebenwirkungen erlebt, die in manchen Fällen leider sogar zum Abbruch führen könnten, kann hier das Finetuning zu finden vielleicht sogar richtig Spaß machen (im Sinne von Kennenlern-Reise zu sich selbst und den eigenen Körper besser kennenlernen).
Oh Gott. Ich klinge schon wie so‘n Elvanse Papst und dieses Gefühl schwingt bei mir dann auch irgendwie ständig mit, wenn ich über meine persönlichen Erfahrungen schreibe.
Vielleicht brauchen wir ein Template, dass im Forum angepinnt wird und worauf man immer verweisen kann.
„The Ultimate Elvanse Guide“ oder sowas.
Ach man, das klingt auch iwie leicht arrogant oder zu sehr nach „Ich Ich Ich“ und so will ich aber gar nicht rüberkommen bei anderen.
Wahrscheinlich wollen Kopf und Herz einfach zu sehr, dass es bei anderen auch funktioniert und sie ihr optimales Finetuning finden.
Ach, das‘ doch alles blöd.
Ich lutsch jetzt nen Löffel Erdnussbutter.