Moin,
meine Schlafprobleme hatten Dimensionen erreicht, die mich realisieren lassen haben, was ich mir langfristig antue. In letzter Zeit haben sich einige Situationen aufsummiert, die dann in geballter Form schiefgegangen gegangen sind und - das weiß ich mittlerweile - eindeutig auf meinen Schlafmangel zurückzuführen sind.
Es war einer dieser Momente, in denen man sich im Spiegel sieht und sich nicht wiedererkennt.
Ich habe mich gefragt, wann es so ausgeartet ist, wieso ich es nicht selbst gemerkt habe, wieso ich die Sorgen der mir nahestehenden Menschen nicht ernst genommen habe, …
… kurz: es war ein sehr tiefer Moment, in dem ich realisiert habe, dass sich was ändern muss.
Danach kamen mehrere Wochen intensiver Recherche und dem Verstellen unterschiedlichster Stellschrauben. Ich habe sehr viel rumprobiert, weil ich meinen Schlaf komplett neu kennenlernen musste.
Ich wusste nicht, wie viel Schlaf ich brauche bzw. grundsätzlich, welchem Chronotyp ich eigentlich entspreche und all das halt.
Dabei habe ich mich letzten Endes viel an den Veröffentlichungen, Videos und Podcastfolgen von/mit Russel Foster und Andrew Huberman orientiert, weil die einfach alles verbinden, was man (ich) sonst nur vereinzelt findet.
Long story short: Zirkadianer Rhythmus ist fkn wichtig und größter Hebel scheint theoretisch Tageslicht zu sein. Irgendwann habe ich durch Zufall gesehen, dass hier auch einiges dazu steht.
Daraufhin habe ich angefangen, zum Sonnenaufgang aufzustehen, um mich dann möglichst schnell Tageslicht auszusetzen, um den Körper mal machen zu lassen.
Ich bin da weder mit Misstrauen noch hohen Erwartungen rangegangen, sondern habe es einfach als weiteres Glied in der Versuchsreihe gesehen.
Das war jedoch das Glied, das meinen Schlaf und auch meine Wachzeit auf ein komplett anderes Level gehoben hat. Zwar auch den Schlaf selbst, der war aber vorher schon nicht schlecht (oho, krasse Leistung, wenn der Körper permanent danach schreit ;)), vor allem aber, bin ich wirklich regelmäßig minutengenau müde geworden und meine Körpertemperatur hat sich dem angepasst.
Ich kann mir vorstellen, dass sich das schwer ernsthaft lesen lässt, aber ich hatte beide Gefühle vorher gar nicht. Ich war chronisch müde und habe nicht germerkt, wann mein Körper Schlaf benötigt bzw. die Körpertemperatur o.Ä. absackt.
Mittlerweile hat sich der Rhythmus gefestigt und ich muss nicht mehr ganz so genau sein, um ihn trotzdem beizubehalten, aber ich weiche wirklich nur sehr vereinzelt ab, weil ich Schlaf mittlerweile als Priorität behandle. Ich muss mich zwar ab und zu daran erinnern, aber es funktioniert… seitdem ich mich morgens direkt ins Licht bewege. Das mache ich auch weiterhin jeden Morgen. Zu Beginn bin ich auch da auf Nummer Sicher gegangen und habe es viel länger als nötig gemacht, aber mittlerweile habe ich das Gefühl, zu merken, wann es genug war. Da kann ich nicht sagen, was die Wissenschaft sagt. Das ist lediglich mein Gefühl und ich räume gerne ein, da völlig falsch zu liegen.
Warum ich das alles schreibe:
Während der Probleme mit meinem zirkadianen Rhytmus, habe ich Elvanse wirklich gar nicht vertragen. Ritalin hat auch mit 40 und 60 mg kaum bis keine Probleme gemacht.
Nachdem ich mich so viel mit all dem vorher genannten beschäftigt hatte und mein Rhythmus ziemlich fest und mein Schlaf fast doppelt so viel ist, hielt ich es für logisch, Elvanse nochmal 'nen Shot zu geben.
Ich bin von im Schnitt 40 mg Rita auf 50 mg Elvanse, ohne Elvanse einzudosieren. Ich hatte noch nie so eine angenehme Wirkung von Elvanse und keine Nebenwirkungen.
Die Fragen, auf die ich hingearbeitet habe:
- Hat hier schon jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
- Gibt es Wissen dazu, ob Riatlin und Elvanse da unterschiedlich sensibel drauf reagieren?
Man muss natürlich zusätzlich erwähnen, dass sich indirekt sicherlich auch mein Entscheidungsverhalten im Alltag durch mehr Schlaf und einem funktionierenden Körper verändert hat, weshalb man das nicht nur darauf zurückführen kann. So ist es aber auch nicht gemeint.
Grundsätzlich haben sich aber Ernährung, Kofeein, Gewicht, etc nicht verändert.
Viele Grüße
amphetamo