Kurze Vorgeschichte: Ich habe heute ein Interview mit einem Philosophen gesehen, der beschrieb:
Oft würde sich in Partnerschaft eine Seite scheinbar unerklärlich zurückziehen, bewusst oder unbewusst, und zum „wahren Grund“ vorzustoßen setze voraus, dass der Betroffene 1. gut mit sich selbst in Kontakt sei und 2. zwischen den Partnern ein kommunikativer Schutzraum bestehe, indem man wirklich ungehemmt sprechen könne.
Wären diese Bedingungen erfüllt, könnte es vielleicht ganz „nachvollziehbare“ Erklärungen geben wie „Ich will gerade nicht, dass Du mich berührst, weil [Nähe die Verwundbarkeit erhöht und ich will mich jetzt nicht verwundbar zeigen, weil…] Du gestern früh so blöd gelacht hast, als ich mich mit dem kleinen Zeh am Esstisch gestoßen habe.“
Jetzt der ADxS-Transfer: Ich habe mich gefragt, ob das für meinen inneren Dialog nicht auch gilt. Ob ich also nicht auch noch in einen kleinteiligeren Dialog mit mir kommen könnte, statt meistens gleich genervt zu denken „Die Scheiß-Aufschieberei liegt am ADxS. Obwohl das hier zu erledigen doch jetzt soooo wichtig wäre. Pech beim Gen-Lotto. Mist, die Medis wirken immer noch nicht perfekt. Unrettbar, usw…“
Also habe ich mal versucht, folgenden Satz zu vervollständen mit dem Versprechen, nicht sauer auf mich zu sein, egal welche Antwort kommt.
„Ich fokussiere mich nicht auf [Punkt 1 meiner To-do-Liste], weil…“ [bzw. „Ich scheiße auf unsere Scheiß-To-Do-Liste, weil…“]
In zwei Punkten kamen gerade schon Impulse, die ganz brauchbar sind für weitere Problemlösungsversuche. So in der Art: „weil… XY das und das ja auch zu spät gemacht hat … und letztes Mal erst nach einer Woche reingeguckt hat … und weil ich auch immer noch zu müde bin …“ Jeweils in der inneren Stimmlage „beleidigte Leberwurst“, also vermutlich belastbar. Vielleicht ja was für den Werkzeugkasten.