Elvanse - Recht starke Nebenwirkungen obwohl nur 10mg

Ich (29/m) hatte gestern meinen ersten Tag mit 10mg Elvanse (vorher nie Stimulanzien probiert, da frisch diagnostiziert). Hab mich an alles gehalten was man so empfiehlt (kein Kaffee, gut frühstücken, viel trinken, viel zwischendurch essen,…)

Ich bin von der Wirkung aber etwas verwirrt:

Ca 1 Stunde nach Einnahme habe ich „was“ gemerkt. Fühlte mich leicht schwindlig, so als wenn man ganz bisschen Alkohol getrunken hat (ist bei mir aber 7 Jahre her, also kp).

Habe mich dann im Laufe der nächsten Stunde zunehmend entspannter gefühlt, bin körperlich und gedanklich ruhiger geworden, hab einen ausgedehnten Spaziergang gemacht und mich anschließend einfach eine halbe Stunde auf die Couch gesetzt und Katzen und Wolken zugeguckt und genossen nicht getrieben zu sein.

So nach etwa 2-3 Stunden nach Einnahme ist die Entspannung aber irgendwie zu krass geworden und ich wurde richtig, richtig müde. Also „anstrengend die Augen offen zu halten“ müde. Bin dann noch nachmittags zum Weihnachtsmarkt und die generelle entspanntheit blieb (hatte kaum Bedürfnis aufs handy zu Schauen, bin langsamer gegangen usw.), aber die Müdigkeit eben auch.

So gegen 17 uhr bin ich nochmal kaputter geworden und könnte wahrscheinlich im stehen einschlafen. Konzentration die morgens vielleicht ganz leicht besser war ist jetzt komplett weg und ich hatte leichte Kopfschmerzen die über den Rest des Tages noch stärker wurden.

Bin heute leicht „verkatert“ aufgewacht (hauptsächlich Kopfschmerzen) und hab erneut 10mg genommen. Die Entspanntheit von gestern hatte ich jetzt nicht wirklich und fühlte mich generell eher leicht angetrunken. Zusätzlich zu den Kopfschmerzen sind heute meine chronischen Nackenschmerzen nochmal schlimmer geworden. Ich fühl mich wieder recht müde und irgendwie depressiver als sonst.

Würde bis Mittwoch/Donnerstag noch bei 10mg bleiben und dann auf 15mg hochdosieren.

Ich nehme noch 5mg escitalopram aufgrund von generalisierter Angststörung und Depression (die aber akzeptabel im Griff sind)

Ideen, Meinungen?

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Am Anfang fühlt es sich gerne komisch bis ungemütlich an - muss aber nicht.

War auch die erste Einnahme und da kann ich die Sorgen nachvollziehen. Gib dem ganzen etwas Zeit und Geduld.

Anfangs bei der Eindosierung definitiv auf Koffein (Kaffee, Redbull…) verzichten. Gleiches bei Alkohol. Beeinflusst die Wirkung und Nebenwirkungen können ggf. verstärkt auftreten, werden dann aber dem Elvanse zugeordnet. Auch Nikotin (Tabak) ist ein Faktor, den möglichst herunterfahren oder ggf. nach Wirkende rauchen.

Danke für die Antwort. Bin nur irgendwie verwirrt, dass ich, obwohl ich keinerlei Kreuzreaktionen (Kaffee, Nikotin, Alkohol) haben dürfte bei so einer geringen Dosis, trotzdem schon so „starke“ Nebenwirkungen spüre und dafür echt wenig/keine Wirkung.

Kommt oft genug vor.:wink: Deshalb wird ja eindosiert. Ist auch eine Angewöhungsphase für den gesamten Organismus.:grinning:

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Moin und herzlich Willkommen @xodem

Was würde dir denn seitens deines Arztes genau gesagt wie du das nehmen sollst?

Bzw was wurde dir denn vom Arzt generell gesagt?

Dass du von dir aus bereits auf Koffein in jeglicher Form verzichtest ist gut.

Das kann aber eine Halbwertzeit von 3-4 Tagen etwa haben bis es komplett aus dem Organismus raus ist.

Da ich mich mit escitalipram nicht auskenne kann ich zu einer möglichen Kreuzwirkung leider nichts sagen. Müsste ich erst nachlesen (speziell wie das metabolisiert wird… Da kann es teilweise zu Problemen kommen wenn es über das selbe Enzym läuft ( bei Elvanse cyp2d6) fällt dann übrigens offiziell nichtmal unter Nebenwirkungen :zipper_mouth_face: ).

Die von dir beschriebenen Nebenwirkungen können durchaus Grade anfangs auftreten.

Nur kann das eben halt auch ein Zeichen von Unterdosierung sein.

Daher bitte, wie bereits erwähnt, mal schildern was dein Arzt dir sagte.

Danke für deine Antwort.
Arzt hat mir für 3 Monate direkt 50mg aufgeschrieben (also 3x30x50mg) und dann gesagt ich kann ruhig niedrig starten (1/3 der Kapsel z.B.) hatte aber doch zu viel Schiss und hab dann mit 10mg gestartet. Ich soll selbstständig eindosieren und prinzipiell weiß ich auch wirklich bescheid. Also habe adxs.org mehrfach inhaliert, alle möglichen Foren usw. schon im Vorfeld abgeklappert usw.

Ich habe mit 10mg gestartet und eigentlich bewusst vorgehabt keine Wirkung/Nebenwirkungen zu erwarten/spüren. Hauptsächlich um mich selbst zu beruhigen.

Die schlimmen Nebenwirkungen kamen jetzt nicht (insbesondere hatte ich sorge vor Angst/Panik), aber ich merke schon deutlich etwas und das sind eben leider Nebenwirkungen.

Ich wäre halt davon ausgegangen, dass Wirkung und Nebenwirkung so halbwegs proportional zueinander sind. Mit leicht bis stark besserer Wirkung als Nebenwirkung.
Und das diese tendenziell erst bei" höheren" Dosen beginnen. Hatte jetzt aber auch einige Berichte hier gelesen von Unterdosierungsnebenwirkungen. Bin einfach etwas verwirrt, da ich diesen wirkungsverlauf sehr intuitiv finde.

Ja Escitalopram wird auch über das Enzym verstoffwechselt, allerdings sind 5mg schon ziemlich wenig

Ich hab vor 2 Wochen mit Elvanse angefangen und ich rauche. Mein Arzt meinte, ich solle nicht gleichzeitig mit der Eingewöhnung mit dem Rauchen aufhören.

Kann aber bereits ausreichend sein…

Speziell wenn du sehr fein reagierst.
(Tue ich bspw)

Also die Richtlinien sehen normalerweise vor, dass mit 30mg gestartet wird.

Da dir dein Arzt aber scheinbar eine „Wildcard“ ausgestellt hat, okay…

Nehme selbst ebenfalls Elvanse, allerdings hochgradig off-label eingestellt (3x20mg) :wink:

Daher kann ich dir vielleicht den einen oder anderen Hinweis geben.
Speziell Richtung aufteilen, theoretischer Wirkdauer usw.

Entzug und Eindosierung kann eine unangenehme Kombination sein, korrekt.

Allerdings ist es generell nicht verkehrt mit dem Rauchen aufzuhören :wink:

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Ich hatte mich halt auch an der eindosierungsempfehlung von adxs.org orientiert, wo bei 30mg von einem starken risiko einer Überdosis gesprochen wurde. Und da ich eben Sorge vor Angst/Panik hatte/habe und die ja vor allem bei Überdosierung auftreten können, dachte ich ich geh mal auf Nummer sicher.

Wenn der Abbau durch das konkurrieren um das Enzym verlangsamt ist, würde sich doch vor allem die Wirkdauer erhöhen, nicht unbedingt der maximale Plasmaspiegel oder?

Aktuell empfinde ich in etwa ein wirkende gegen 16-18 uhr (bei Einnahme gegen 8 uhr). Ist aber noch sehr unscharf, da ich ja noch nicht viel merke und Kopfschmerzen, wenn sie erstmal da sind, halt auch nicht einfach verschwinden.

Kam ein bisschen anders gemeint rüber weil ich mich ungeschickt ausdrückte.

Ich meinte vor allem während die Wirkung des Elvanse anfängt auf Kettenrauchen zu verzichten. :wink: Wenn die Wirkung nachlässt ist es weniger problematisch. Auch Nikotinpflastern können bei auftretenden Entzugserscheinungen hilfreich sein.

Bitte als Option sehen. Was man als Betroffener dann macht ist natürlich jedem selbst überlassen.

Es kann durchaus sein dass das Verlangen nach Nikotin zurückgeht mit Elvanse. Nikotin ist auch eine Stimulanz, die bei mir zu einem klaren Kopf führte.

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Ich habe das damals als Überdosierung wahrgenommen als ich zeitgleich Elvanse und trazodon genommen hatte.
Gut, waren auch 100mg trazodon bei 20mg Elvanse, aber trotzdem.

Angenehm war echt anders…

Verstehe ich, bin ich auch prinzipiell bei dir :wink:

Da du dich mit dem Segen deines Arztes für diesen Weg entschieden hast, möchte ich dir folgendes erstmal an die Hand geben:

Bitte führe ein Symptomtagebuch in dem du alles notierst.
Also Einnahmezeiten, wie es dir geht, wie es sich für dich anfühlt, wie lange es ungefähr dauert bis die Wirkung eintritt und auch wie lange diese etwa anhält.

Diese engmaschige Dokumentation wird dir helfen, das ganze über einen längeren Zeitraum Retrospektiv zu betrachten und es zuverlässiger zu bewerten.

Zudem möchte ich dich bitten, mindestens 5-6 Tage bei einer Dosierung zu bleiben.
Nur so kannst du relativ zuverlässig einen Mittelwert beurteilen.

Ach ja, Grade so etwas wie Stress und Schlafmangel können sich sehr negativ auf die Wirkung auswirken :wink:

Grade das ebenfalls bitte dokumentieren.

*Edit
Ich habe mir angewöhnt, jeden Tag nach dem Schulnotenprinzip zu bewerten und so weiter…

Da muss aber jeder seinen eigenen Weg finden der individuell passt.

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Sorry - aber diese Aussage ist wirklich absurd und irreführend.

30 mg Lisdexamfetamin ist keine hohe Dosis und für die meisten passt das als Initialdosis.

Ich hatte mich dazu schon geäußert.

So niedrige subtherapeutische Dosierungen (die ohnehin gar nicht zugelassen sind!) können schlimme Nebenwirkungen machen, die man mit normalen Dosierungen nicht hat!

Auch ich bin anfangs dieser Empfehlung gefolgt ohne das zu hinterfragen und habe leider auch sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht.

Bin dann davon ausgegangen das ich Elvanse nicht vertrage.

Mittlerweile habe ich einen neuen Versuch gemacht. Ab 50 mg profitiere ich. Der normale Weg ab 30 mg war ok, so wie es eben auch die Fachinformation vorsieht.

10 mg Elvanse enthalten ca 3 mg Dexamfetamin die dann über 12 Stunden freigesetzt werden - das muss man sich mal vorstellen.

Kleinere als die empfohlenen Dosierungen bedeuten NICHT ein geringeres Risiko für Nebenwirkungen. Jedenfalls nicht grundsätzlich. Frag mal deinen Facharzt oder einen Apotheker.

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Koffein hat eine Halbwertszeit von 3-4 Stunden und ist sicherlich nicht länger als 12 im Organismus.

Eben.

Ja, das hat bei dir nicht hingehauen.
Aber bitte mache aus n = 1 keine allgemeingültige Regel.

Und: du hast nicht, wie ADxS empfiehlt, konsequent weiter hochdosiert.
Dann aber bitte auch nicht meckern.

wie groß ist denn das n für die, bei denen 10mg eine tolle Startdosis war?

Welche Einnahmedauer meinst du denn mit Startdosis?

Bei erster Einnahme kannst du, so leid es mir tut, noch nichts realistisch bewerten (siehe Mittelwert von mehreren Tagen).
Da hast du „lediglich“ eine erste Idee, leider nicht mehr.

Es ist sehr gut und wichtig dass du dich informierst und fragen stellst.

Allerdings ist jede Eindosierung eine hochgradig individuelle Angelegenheit :wink:

War auf die Anmerkung von @UlBre bezogen:

Aber bitte mache aus n = 1 keine allgemeingültige Regel.

ich weiß halt nicht was die Datengrundlage für „Unserer Erfahrung nach birgt 30mg ein erhebliches Risiko einer Überdosierung“ ist. Sind das nicht genauso nur ein paar Anekdoten? @philippnoe scheint ja ähnliche Erfahrungen gemacht haben, dass zu wenig ebenfalls doof ist.

Würde mir einfach an der Stelle etwas mehr Transparenz wünschen (Quelleangabe im Text z.B.). Für mich leite ich daraus erstmal wenig ab. Ich werde jetzt langsam weiter hochdosieren und Tagebuch etc. pflege ich parallel ohnehin schon. Mir hätte einfach ein Hinweis gereicht, dass Unterdosierung in (Einzel-)fällen ebenfalls zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Auf adxs ließt sich das halt so, als wäre niedriger immer „sicherer“

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Es ist aber definitiv keine allgemein gültige Regel das 30 mg für viele ein

darstellt.

Deshalb finde ich die deine Formulierung hier irreführend und auch insofern sehr negativ, das dieses Vorgehen einigen Betroffenen die Chance auf eine Eindosierung mit Elvanse nimmt!

Und ich bin auch hier im Forum nicht die Einzige, die negative Erfahrungen mit niedrigen (vor allem mit diesen sehr niedrigen Dosierungen) von Elvanse hat.

Niedrige Dosierungen können grundsätzlich Probleme machen. Auch 30 mg kann für den einzelnen zu niedrig sein. Wenn ich aber bei 5 mg beginne und wöchentlich um 5 mg steigere jedoch mindestens 50 mg Benötigte - dann kann das Wochen dauern in denen es dem Betroffenen tatsächlich sehr schlecht gehen würde.

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Naja, niedriger ist in dem Sinne „sicherer“, dass die möglichen Nebenwirkungen zwar unangenehm sein können aber die Wahrscheinlichkeit für wirklich gefährliche Nw ist dabei schon sehr viel geringer (ist ja eh zum Glück gering).

Wichtig ist glaube ich, dass man sich am Anfang klarmacht, dass die Eingewöhnung eine anstrengende und streckenweise auch frustrierende Phase sein kann, bis man seinen Weg gefunden hat und dass es nicht unbedingt ein durchgehend positiv verlaufender Prozess ist.

Es ist auch nochmal ein Unterschied, ob man mit Elvanse anfängt, nachdem man schon mit MPH Erfahrungen hat, wie das ja häufig ist, oder ob man es als erstes Medi verschrieben bekommt. Der Körper gewöhnt sich an die Stimulanzien ein stückweit generell, also bestimmte Nw die häufig anfangs auftreten und mit der Zeit verschwinden kommen dann vielleicht nicht zurück, wenn man „nur“ umsteigt. Dazu gehören zB Kopfschmerzen und Mundtrockenheit. Um diese gering zu halten ist die langsame Eindosierung mit einer kleinen Startdosis sinnvoll, auch wenn die Hauptwirkung dann unzureichend ist.
Es scheint auch so, dass es Menschen gibt, die mit einer Unterdosierung keine Probleme haben, und andere (wenige) die sie als sehr unangenehm empfinden.
Ich komme auch mit zu niedrigen Dosierungen gar nicht klar, allerdings war das ganz am Anfang noch nicht so! Die ersten Male mit 5mg MPH waren super, bis auf den Rebound. Wenn ich später nur 5mg genommen habe, konnte ich mich gleich ins Bett legen und den Tag abschließen.

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